Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

J. Lichardus: Adatok a szlovákiak keleti vonaldíszes kerámia időrendi helyzetéhez

/. Die Periodisierung der östlichen Linearbandkeramik in der Ost Slowakei Nach unserer Konzeption der Entwicklung der östlichen Linearbandkeramik, wie wir sie erstmals im Jahre 1964 zu formulieren versuchten*71 und im Jahre 1968 ergänzten/7 8’ weicht von den Ansichten von N. K a 1 i c z und J. M а к к а у in folgenden prinzipiellen Punkten ab : 1. ln der Frage der Genesis und der chronologi­schen Einreihung der älteren Phase der öst­lichen Linearbandkeramik. 2. ln der Frage der Beziehungen der Alföld-Li­­nearbandkeramik zur Genier Linearbandke­­raniik. 3. In der Frage der Beziehungen der Tiszadober Keramik zur Gern er-Linearbandkeramik. 4. In der Frage der Entstehung der Bükker Kul­tur. 5. In der Frage der Beziehung der Bükker Kul­tur zur Tiszadob-Gruppe. Unsere erste Konzeption über die Entwicklung der östlichen Linearbandkeramik, in der von uns prin­zipiell eine Teilung in eine ältere und eine jüngere östliche Linearbandkeramik vorgeschlagen wurde, und die wir später noch in weitere Entwicklungsho­rizonte gliederten, wird in ihren Grundzügen weiter­hin vertreten. In letzter Zeit sind wir jedoch bei der Bearbeitung der Vertikalstratigraphie in den Höhlen Ardovo und Ôertovà Diera von neuem zu einer in­neren Periodisierung der östlichen Linearbandkera­mik und auf diesem Wege auch zur Periodisierung des alten und mittleren Neolithikums im Karpatenbek­­ken gekommen. Bei der quantitativen Analyse des Fundmaterials aus der Ardovo-Höhle haben wir mit 50 000 Scherben­fragmenten eine grosse Kollektion zur Verfügung, die in den IV. bzw. V. Schichten durch Travertinschich­ten, sterile Schichten oder Aschenlagen voneinander getrennt sind. Bei der Analyse haben wir Material, Tonqualität und Verzierungsart berücksichtigt. Dabei haben wir wichtige Resultate für die Gliederung des mittleren und jüngeren Abschnittes der östlichen Linearbandkeramik gewonnen. Die Analyse der Fun­de aus der Ardovo-Höhle bestätigt die Vertikalstra­tigraphie aus der Certova Diera-Höhle und die Resul­tate der neolithischen Sequenz im südslowakischen Karst*9’. (7) J. L1CHARDUS, o. c., ARoz 16, 1961, 841. ff. (8) J. LICHARDUS, Jaskyna Domica, najvyznaénejSie sidlisko l‘udu bukovohorskej kultúry. Bratislava 1968; ID., Neolitické osidleine Slovenkého kram vo evette novych archeologickcyh vyskvmov. Slovenskÿ kras 7, 1967-68, 69 — 79. (9) J. LICHARDUS, Vertikalna stratigrafia bukovohors­­kej kultúry V jaskyni Ardovo, Nitra 1967 — (Manus­kript); ID., Neolitické osidlenie jaskyne Certova dicra, Nővé Obzory, 8, 1966, 431 — 450. Man muß jedoch offen gestehen, daß es beim jetzi­gen Forschungsstand noch keine genügend verläß­lichen stratigraphischen Beobachtungen im Tiefland der Ostslowakei gibt ; vor allem existieren noch keine geschlossenen Grabfunde. Soweit mir die Situation in Ungarn bekannt ist, stammt das Material, trotz der größeren Zahl von Fundstellen, lediglich aus wenigen untersuchten Gruben, aus einigen Gräbern ohne mar­kantes, chronologisch verwertbares Fundmaterial; meist handelt es sich jedoch um Lesefunde93. In den übrigen Verbreitungsgebieten der östlichen Linear­bandkeramik befindet sich deren Untersuchung noch in den Anfängen. In der Ostslowakei stehen uns derzeit für eine inne­re Periodisierung der östlichen Linearbandkeramik folgende stratigraphische Beobachtungen zur Verfü­gung: 1. In der Ardovo — Höhle: die Gemer-Linearbandkera­­mik ist älter als die älteste Bükker Keramik (BK A) 2. in der Höhle Certova Diera: Die Gemer-Linearband­­keramik zusammen mit Elementen der ältesten Bükker Keramik (BK A) ist älter als die vorklassische Bükker Keramik (BK AB). 3. In der Fundstelle Bárca III; die Siedlungsgruben der älteren Linearbandkeramik vom Typus Bárca III werden von einer Schicht mit vorklassischer Bükker Ke­ramik (BK AB) und von der jüngeren Linearhandkera­mik des Typus Bárca I überlagert. 4. In der Siedlung der östlichen Linearbandkeramik in Michalovce- „Hradok”: die Grube mit „protolinearband­­artiger” Keramik ist von einer Grube mit Linearband­keramik vom Typus Bárca III überlagert. 5. In Michalovce- „Hradok”: die Grube mit „Protoli­­nearbandkeramik” wird durch Funde der jüngeren Linear­bandkeramik mit der charakteristischen bemalten Kera­mik vom Typus Sátoraljaújhely überlagert. 6. In Michalovce- „Hradok”: die Siedlungsgrube der Linearbandkeramik vom Typus Bárca III ist von der Linearbandkeramik vom Typus Tiszadob überdeckt, die hier in Begleitung der vorklassisch en Bükker Keramik (BK AB) auftritt. 7. In der Ardovo-Höhle: im Horizont der vorklassi­schen Bükker Keramik (BK AB) tritt die jüngere Linear­bandkeramik vom Typus Tiszadob auf. Wenn man von diesen Beobachtungen ausgeht, so scheint es klar zu sein, daß der älteste Horizont der östlichen Linearbandkeramik durch die „Proto­­linearbandkeramik” von Michalovce-„Hradok” re­präsentiert wird, die älter ist als die Linearbandkera­mikfunde vom Typus Bárca III und selbstver­ständlich auch älter als die Funde der jüngeren (9a) Die Schriftleitung kann mit dieser Meinung von J. Lichardus nicht einverstanden, weil das Material von zahlreichen authentischen Ausgrabungen in Ungarn zur Verfügung steht. Das Volumen dieser ungarischen Ausgrabungen überlegt die der ostslowakischen Ausgrabungen weit. 109

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