Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 3. Török kor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 15. (Székesfehérvár, 1977)
Fényi Ottó: A székesfehérvári királyi bazilika és a proposti residentia a XVII. században
gebaut. Ausser diesem Überrest nördlichen Seitenschiffes blieben von der ehemaligen königlichen Basilika „tantummodo fundamenta” nach dem Abzug der Türken bestehen. Auf Grund dieser Rekonstruktion können die Berichte der türkischen Autoren des XVII. Jahrhunderts über die königliche Basilika neu bewertet werden. Als Evlia Cselebi im Jahre 1664 Isztolni Belgrad (= Székesfehérvár, Stuhlweissenburg) besuchte, empfing ihn bereits das oben rekonstruierte Bild der verwüsteten Basilika: in dem (nördlichen) Seitenschiff befand sich die Meliasz Dschami und „in der Nähe dieser Dschami” (also nicht mehr mit ihr im baulichen Zusammenhang, sondern durch die Leere des eingestürzten Mittelschiffes getrennt) stand „eine hohe Kuppel”, unter der mehrere ungarische Könige begraben liegen. Der andere Türke, Ibrahim Pecsevi, der bereits im Jahre 1594, also noch vor beiden Belagerungen von 1601 und 1602 Isztolni Belgrad kennen lernte, beschreibt genau, dass dieser Kuppelbau mit Königsgräbern an der Südseite „der immitten der Burg stehenden, sehr hohen, ausserordentlich grossen Kirche” stand. Was Evlia Cselebi und Ibrahim Pecsevi unter „Kuppel” verstehen, erhellt am besten aus Cselebis Beschreibung der Wiener Stephanskirche ... über 16 hohen Pfeilern sind aus Ziegeln gemauerte Kuppeln, die bis zum Himmel ragen.” Er nennt also die gotischen Gewölbe „Kuppeln”. In diesem Sinne kann die Kuppel an der Südseite der Basilika ein Überrest des südlichen Seitenschiffes gewesen sein, dort wo die späteren Ausgrabungen wirklich mehrere Königsgräber fanden. Den zeitgenössischen und späteren Autoren zufolge geschah diese Zerstörung der Basilika, nach der nur die Überreste der Seitenschiffe übrigblieben, während der Belagerungen von 1601 und 1602; die Steine der zersprengten und ausgebrannten Mittelschiffes und der Türme wurden zur Ausbesserung der Bastein benutzt. Das Vermauern der Pfeilerreihen kann schon früher, in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts geschehen sein, als ein Teil der Kirche zu einem Zeughaus, der andere Teil zu einer türkischen Dschami ungebaut wurde. Der auf dem Grundriss Nr. 1. mit B bezeichnete grosse Raum hatte sehr wahrscheinlich schon im Mittelalter eine selbständige Funktion. Von den anderen Gebäuden des Propsteihofes ist das auf beiden Grundrissen mit A bezeichnete Wohnhaus des Propstes mittelalterlichen Ursprungs, von den mit E bezeichneten Häusern können wir mit Recht annehmen, dass sie auf ursprünglich zur Propstei gehörendem Grund stehen. Auch das jetzige Strassennetz der Innenstadt von Székesfehérvár scheint diese Hypothese zu begründen (siehe die Abbildung am Ende).* * Diese Studie wurde am 14-ten Mai 1970. anlässlich der V. Stadthistorischen Konferenz von Stuhlweissenburg vorgetragen. 144