Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. I. Az államalapítás kora - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 13. (Székesfehérvár, 1967)

Györffy György: Székesfehérvár feltünése a történeti forrásokban

György Györffy DAS ERSCHEINEN VON STUHLWEISSENBURG (SZÉKESFEHÉRVÁR) IN DEN GESCHICHTSQUELLEN (Auszug) Die ungarische Benennung der mittelalterlichen Hauptstadt Ungarns kommt in einer Urkunde aus dem Jahr 1055 in der Form „Feheruuaru” vor (heute „Fehér-vár” = Weissenburg). Die früheren Übersetzungen dieses Ortsnamens sind folgende: in einer Urkunde aus 1009 und auf dem im J. 1031 verfertigten Krönungsmantel lateinisch Alba civitas (wobei wir dem Wort civitas den Sinn ’’Burg” zuschreiben); im Itinerar von Jerusalem, verfertigt zwischen 1030 und 1043, das deutsche Wort „Wzzenburch” ; in den Annales Altahenses zum Jahr 1044 ’’Vizenburg”; schliesslich in der Geographie des arabischen Idrisi (XII. Jh.) ’’Baligrata”, das die slawische Form Belgrad wieder­zuspiegeln scheint. Die Benennung ’’Fehér-vár”, ’’Weissen-burg” bezeichnete ver­mutlich eine aus weissen Steinen gebaute Burg, was in dieser Zeit, als in Ungarn hauptsächlich Burgwälle existierten, eine für den Herrscher bezeichnende Bauart war. Laut der ungarischen Chroniken des XIII. Jhs soll sich während der ungarischen Landnahme (896) Árpád neben Székesfehérvár niedergelassen haben. Dies scheint aber eine Ausfindung im XIII. Jh. zu sein. Die ältesten Besitze des Arpadenhauses lagen nämlich anderswo; Árpád wurde in Altofen begraben. Demgegenüber lag Fehérvár auf dem Besetzungsgebiet der Sippe Csák. Der Grossfürst Géza aus dem Arpadenhaus mag das Siedlungsgebiet der Sippe Csák besetzt und Székesfehérvár begründet haben. Laut einer Aufzeichnung aus dem XV. Jh. wären er und seine polnische Gattin Adelhaid in Fehérvár, in der St. Peter- und Paul-Kirche beigesetzt. Den Ausbau der Stadt hat jedoch Stephan I (1000—1038) ausgeführt. Im Edikt vom J. 1009 hat er das Komitat Fejér und die Stadt Fehérvár dem Bischof von Veszprém unterordnet. Das vielumstrittene Datum dieser Urkunde lässt sich im Einklang mit der Ansicht von H. Bresslau im Jahr 1009 feststellen. Diese Urkunde wurde jedoch nicht von C. Heribert konzipiert, wie dies nach Bresslau von mehreren angenommen wurde, sondern von einem italienischen Notar, der nach 1005 aus der Kanzlei Heinrichs II ausgeschieden war. König Stephan hat die Basilika und das Kollegial­kapitel, als seine eigene capella-regia gegründet. Die Zeit der Gründung lässt jener Umstand auf cca 1015 setzen, dass König Stephan jene Reliquien, die er im Bündnis mit Basileios II aus dem Krieg gegen Bulgarien im J. 1015 oder 1018 mit sich gebracht hatte, der Basilika geschenkt hat. Auch hat die hiesige Propstei ein Privileg von Papst Benedikt VIII (1012—1024) erhalten. Im XV. Jh. war die Konskriptionsurkunde der Probstei, gegeben durch Stephan I, noch vorhanden. Es ist jedoch fraglich, ob sie authentisch oder interpoliert war. Aus dem Vorhandsein der königlichen Kapelle folgt, dass sich daneben auch ein königlicher Hof (Pfalz) befand. 25

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