Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. I. Az államalapítás kora - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 13. (Székesfehérvár, 1967)
Kralovánszky Alán: Székesfehérvár kialakulása a régészeti adatok alapján
6. Nach der ungarischen Landnahme veränderte sich die Lage. Das Komitat Fejér wurde das Ansiedlungsgebiet des regierenden Arpadengeschlechtes. Der als römische Erbschaft übernommene wichtige Knotenpunkt unterhalb der Stadt wurde jetzt stärker besetzt. Die fünf bekannten Gräberfelder aus dem X. Jh. kamen nur auf diesem Streifen zum Vorschein. Hier wurden die — jenigen beigesetzt, die im Interesse der militärischen Macht ihr Leben bewaffnet geführt hatten und heidnisch gestorben waren (Bikasziget—Rádiótelep 1: 900—930 ; Bikasziget—Rádiótelep II : 930—1020; Demkóhegy: 900—1020; Strasse nach Sárkeresztúr + Wasserwerk von Sóstó: 900—1020; Flugplatz an der Tácer Landstrasse: 900—1020). 7. Eine weitere Veränderung ist im letzten Drittel des X. Jhs eingetreten. Es wurden nämlich im Randgebiet der Stadt Bestattungen gefunden, die auf Grund der Bodenfunde (Schläfenringe mit einfacher S-Endung, Lunulen, usw.) und des Grabritus in diese Zeit datierbar, bzw. charakterisierbar sind. Ein jedes dieser Gräberfelder richtet sich nach solchen Strassen, die in der römischen Zeit noch nicht vorhanden waren, die aber aus dem Mittelalter bereits bekannt sind. Diese Fundorte sind: Attila-Gasse; Kanizsai-Strasse -j- Maroshegy I; Kiskecskemét; Maroshegy II; Strasse von Mór; Rác-Gasse; Evangelischer Friedhof von Sóstó; Szárazrét (970 — min. 1100). 8. Ebenfalls eine neue Siedlung und Bestattung erscheint auf der zentralen Insel, auf dem Gebiet der späteren Burg, wo Fürst Géza im J. 997 beigesetzt wurde und wo sich später die königliche Ansiedlung und die Probstei niedergelassen hatten. Auf dem Gebiet der zu dieser Probstei gehörenden Basilika sind christliche Bestattungen aus dem X. Jh bekannt. Diese Fundplätze sind: die bischöfliche Kathedrale; S'zabadság-Platz -f- Bank-Gasse; die königliche Basilika. 9. Als letzte Folgerung lässt sich feststellen: den strategisch wichtigen internationalen Knotenpunkt versetzt Fürst Géza um etwa 3 km nördlich, auf eine der Inseln des Inselsystems. Hier gründete er die Alba civitas. Hier gestaltete sich das komplizierte Strassensystem aus, das heute noch im Gebrauch ist. Merkwürdigerweise schneiden die Strassen einander nicht in einem Punkt, sondern in einer beinahe 1 km langen Strecke der Strasse, auf deren beiden Enden die anderen Strassen strahlenförmig gesammelt sind. Diese Strasse liess sich von der Burg und von den beiden Toren an den Rändern der Insel aus gut kontrollieren. Zur Zeit des Fürsten Géza (972—997) beginnt sich jene Politik im Umrissen zu zeigen, die, sich zur Zeit seines Sohnes, Stephan I (997—1038) und seiner Nachfolger auskristallisiert, das frühe Leben dieser Stadt und des ungarischen Staates bestimmt. Diese Politik wird im Gegensatz zur heidnischen Stammeskraft durch die Ausbildung und Aufrechterhaltung einer zentralen, christlich feudalen Macht charakterisiert. Dieser Politik kann die Stadt Székesfehérvár ihre Entstehung und Bedeutung verdanken. 18