Lajkó Orsolya: „Cserepén ismerem, minemű fazék volt..." (Szeged, 2015)

Irodalom

Anhand der Untersuchungen ist es vorangehend zu bemerken, dass obwohl die einzelnen Gefäßtypgruppen gemeinsame Merkmale aufweisen, verfugen die Bruchstücke nicht unbedingt über jede Charakteristik der Kategorie. Die durchge- führte Forschung scheint eindeutig zu machen, dass hinter den unterschiedlichen typologischen Merkmalen - nur anhand der Art der Keramik - ist es oft unmöglich chronologische und regionale Eigenschaften festzustellen, da die Gefäßformen und Verzierungstechniken sich über Jahrhunderte überlieferten. Ganz besonders gilt das für das Gebrauchsgeschirr, für die sogenannten Massenprodukte, die den Hauptanteil des Fundes ausmachen. Während die Gefäße der ethnographischen Epoche die tägliche Produktion nur wenig darstellen und chronologisch zu der repräsentativen Periode der Bauernkeramik gehören, ist die Keramik des 17. Jahr­hunderts noch grundsätzlich gebrauchsbezogen, in ihrer Erscheinung einheitlich, doch schon den späteren Trennungsprozess des Gegenstands nach Populationen und Gesellschaftsschichten, das Repräsentationsbestreben im Bereich der Gegen­stände und die regionale Zerrissenheit der Keramik des 19. Jahrhunderts vorahnen lässt. Die auswertende Analyse kann die Behauptung der ethnographischen For­schungen nicht unterstützen, dass die volkstümliche Keramik Ungarns das Resul­tat einer einheitlichen, geradlinigen und kontinuierlichen Entwicklung wäre. Viel mehr scheint sie sich regional unterschiedlich und was ihre Eigenschaften betrifft in verschiedenen Richtungen gestaltet zu haben. Dasselbe ergibt sich - anhand des analysierten archäologischen Stoffes - auch für die frühe Keramik von Vásárhely. Im Stil der beiden Epochen lässt sich nur we­nig Verbindung feststellen, durch den Unterschied wird aber offensichtlich, dass die Herausbildung der Keramik von Vásárhely nicht vor dem 18. Jahrhundert er­folgen konnte. Diese Keramik entsprang nicht einheimischem Boden, sondern sich erst später und unter Wirkung eines anderen Zentrum oder mehrerer Zentren her­ausbildete. Zurzeit kann die stilvermittelnde Rolle von Szeged nur als Hypothese in Betracht gezogen werden, ganz besonders in Verbindung mit den türkischen und südslawischen Einwirkungen. Um das genau feststellen zu können sind weitere Fundkomplexe, ethnographische Forschungsergebnisse, Keramikfunde von Aus­grabungen und im Glücksfall auch Werkstattfunde und Ausschussprodukte nötig. Der Ursprung der ungarischen volkstümlichen Keramik kann zunächst in klei­neren, regionalen Einheiten, und erst dann im Rahmen erweiterter Forschungen mittels vergleichender Analysen geklärt werden. So kann sich die Gefäßkultur des 17-19. Jahrhunderts in ihrer geschichtlichen Ganzheit erschließen und so werden sich die verschiedenen Entwicklungsrichtungen abzeichnen.

Next

/
Oldalképek
Tartalom