Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)
Ódor János Gábor: 5. századi leletek Aparhantról
5. századi leletek Aparhantról FUNDE VONAPARHANTAUS DEM 5. JAHRHUNDERT János Gábor ODOR Die Gemeinde Aparhant liegt im südlichen Teil des Ko- mitates Tolna, im mittleren Gebiet der Landschaft Völgység. Südlich von der Gemeinde befindet sich ein, nach den Forschungen von Mór Wosinsky bekanntes großes spätrömisches Gebäude oder ein Komplex von Gebäuden (WOSINSKY 1896, 774-776) (Abb. 1). In der Umgebung des Gebäudes kamen in das 5. Jahrhundert datierbare Trachtgegenstände in den vergangenen Jahren zum Vorschein (Abb. 3. 1-8). Unter den Oberflächenfunden gibt es auch selten auftauchende Stücke, darum werden sie diesmal bekanntgemacht. Zuerst erwähnen wir eine schildförmige Riemenzunge aus massivem Silber und eine Bronzeschnalle mit Vogelkopf. Außer der in das 5. Jahrhundert datierbare, in Aparhant gefundene Schnalle mit Vogelkopf sind zehn Exemplare im Karpatenbecken und in Niederösterreich bekannt (Abb. 4. 1-11). Nach der Arbeit von J. Tejral (TEJRAL 1988,282, Abb. 41) und I. Bóna (BÓNA 1993, 224) kamen sie auf den folgenden Fundorten vor: Esztergom-Téglagyár (BALOGH 1945, 301, 95 t. 6), Jánoshida-Káposztás-Flur (CSAL- LÁNY 1961, 235-236, Taf. 159. 3), Sály-Latorvár (BÓNA 1993, 111, Abb. 77. 2) und Sigmundsherberg (LIPPERT 1968, 328-329, Abb. 2. 4), ferner das Grab 3 von Wien 21-Leopoldau (FR1ES1NGER 1984, 130-131, Abb. 12. 8) und Grab 11 von Mözs-Icsei-Flur (SALAMON-LENGYEL 1980, PI. 1. 1-2). Der dreipaßförmige bronzene Riemenverteiler mit Vogelkopf hat — meinen Kenntnissen nach — keine Parallelen im Karpatenbecken. Die nächsten Entsprechungen sind im Grab 5 von Beswodnoje (Rußland) am mittleren Lauf der Wolga (KRASNOW 1974, 91, Ris. 9. 13; KRASNOW 1980, 210, Ris. 40. 11) bekannt, aber ein vierpaßförmiger Riemenverteiler, der sowohl der Funktion als auch der Verzierung nach dem behandelten Exemplar ähnlich ist, kam auch in Schweden, auf dem Fundort Sjörup zum Vorschein (ARRHENIUS 1988, Taf. 76/d) (Abb. 5. 4-5). Dieser Gegenstand konnte entweder ein Pferdegeschirrbeschlag oder ein Hängebeschlag eines Gürtels sein. Außerdem sind das Bruchstück einer Silbernadel mit Polyederknopf oder eines Ohrgehänges, das Bruchstück eines Bronzearmbandes mit sich verbreitenden Enden und einige Schnallen unter den Funden von Aparhant zu finden. Die oben behandelten Gegenstände weisen aufgrund ihrer Parallelen auf ein in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts, d. h. in die Hunnenzeit datierbares Gräberfeld hin, dessen Vorhandensein nur durch eine Grabung bewiesen werden kann. Übersetzt von Katalin H. SIMON Odor János Gábor Wosinsky Mór Megyei Múzeum 7100 Szekszárd Mártírok tere 26. E-mail: wmmm@terrasoft.hu 185