Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)

Váradi Adél: Előzetes jelentés a Nagyút határában feltárt római és késő népvándorlás kori teleprészletekről

Előzetes jelentés a Nagyút határában feltárt római és késő népvándorlás kori teleprészletekről Material der spätawarenzeitlichen Siedlungen. Backglocken tauchen sowohl in den awarischen als auch in den früar- padenzeitlichen Siedlungen auf, ihr Vorkommen ist ein­deutig in der Awarenzeit häufiger. In der Siedlung von Nagyút fanden wir Randstücke von abwechslungsreicher Form (Abb. 12) und einige Henkelbruchstücke (Abb. 13. 1). Dickwandige, unverzierte Backschüsseln kamen in bedeu­tend kleinerer Zahl zum Vorschein (Abb. 13. 2). In der Kategorie der Gebrauchsgegenstände wurden Spinnwirtel außer den Gefäßen in großer Zahl gefunden. Von den Kleinfunden ist das Fragment einer durchbohrten Bein­kugel von gedrückter Form und mit kurzem Stiel besonders bemerkenswert (Abb. 13. 3). Als Zubehör von Peitschen­stielen bestimmbare spätawarenzeitliche Beinkugeln sind in erster Linie in den am Rand des Siedlungsgebietes befind­lichen Gräberfeldern bekannt (GARAM 1998,117). Die Bewertung der Siedlungen mit Backglocken, hand­geformten Tonkesseln, ferner mit einem scheibengedrehten, kieselgemagerten Keramikmaterial, das eine charakteristi­sche Wellenlinienverzierung aufweist, ist problematisch. Diese Funde werden teils aus dem Nachlaß der im 8. und 9. Jahrhundert in dem Karpatenbecken lebenden Bevölkerung abgeleitet, teils werden sie mit den ähnlichen Funden der frühen Phasen der arpadenzeitlichen Siedlungen verglichen. Einige Forscher betrachten Fundmaterialien ähnlicher Zu­sammensetzung auch als slawisch. Nördlich der Csörsz- Linie kann die Überdeckung der awarischen Fundorte und der Ortsnamen wahrscheinlich slawischen Ursprungs im 8. und 9. Jahrhundert registriert werden (SZABÓ 1969,54). Diese slawischen Ortsnamen kommen am weitesten südlich entfernt an der Tarna, in der Gegend des Fundortes von Nagyút vor. Da aber nur sporadische Angaben über sla­wische Siedlungen zur Verfügung stehen, kann keine sla­wische Ansiedlung in der Awarenzeit in der Bükk- und Mätragegend bewiesen werden. Während das slawische Siedlungsgebiet in waldigen, hügeligen Landschaften, unter Bergen lokalisierbar ist, bevorzugten die Awaren das ebene Gelände. Der in der nördlichen Tiefebene liegende Fundort Nagyút gehört topo­graphisch eindeutig zum Siedlungsgebiet der sich ange­siedelten Nomaden. Die Funde des im Jahre 1964 in Nagy- út-Göbölyös —- nicht weit von unserem Freilegungsgebiet — erschlossenen spätawarischen Frauengrabes (SZABÓ 1969, 52) schließen nicht aus, daß ihre Besitzerin Mitglied der in dieser Siedlung lebenden Gemeinschaft gewesen sein könnte. Übersetzt von Katalin H. SIMON Váradi Adél Dobó István Vármúzeum 3300 Eger Vár 1. E-mail: adelka@div.iif.hu 141

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