N. Szabó Magdolna - Zombori István szerk.: Vallásos ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában (Szeged, 2010)
Barna Gábor-Székely Anna: Vallási ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában
33 Beweises, dass die im katholischen bzw. protestantischen Christentum verbrachten Jahrhunderte nicht spurlos über dem Kopf unseres Volkes verschwanden". Auch methodologisch gab er ein Beispiel für das interdisziplinäre Herangehen, die holistische Anschauung von Leben und Kultur und ihre verstehende Analyse. In seinem Buch boldogasszony vendégségében (Zu Gast bei der Jungfrau Maria) machte er den Versuch, die Frömmigkeit und Geistigkeit der wichtigeren ungarischen Marien-Gnadenorte zu erfassen. Seine Essays über die einzelnen Gnadenorte sind glänzende Beispiele der Modellierung. 9 Sein Buch illustrierte er mit Heiligenbildern, auch damit die wichtige Rolle der vervielfältigten Kleingrafiken im religiösen Leben, in der privaten Frömmigkeit andeutend. 1 0 3. ÜBER DIE RELIGIÖSEN KOLPORTAGEDRUCKE Die Analyse der ungarischen Kolportagedrucke kann trotz aller bisheriger Ergebnisse nicht als vollständig, abgeschlossen bezeichnet werden. Zwar hat István Békés die ungarische Strafsachenkolportage zusammengefasst 1 1 und Péter Pogány die Kulturgeschichte der ungarischen Kleindrucksachen, 1 2 doch musste man auf die Darlegung und Analyse der religiösen Kolportage bis heute warten. In seinem Artikel A magyar vallásos népélet kutatása (Erforschung des ungarischen religiösen Volkslebens), 1 3 einer Zusammenfassung der Forschungsgeschichte der religiösen Ethnografie, erwähnt Sándor Bálint zwar, „eine unserer dringenden Aufgaben ist die Untersuchung der im Wesentlichen bis heute unentdeckten Welt der religiösen Kolportageliteratur", doch hat die kulturgeschichtliche, literarische, kunstgeschichtliche und religiös-volkskundliche Aufarbeitung des riesigen Materials kaum erst begonnen. Wichtige Teilergebnisse kamen jedoch zustande. Die Wallfahrten und das Material der Bruderschaften aus dem 18. Jahrhundert haben Éva Knapp und Gábor Tüskés analysiert. 1 4 Im Bereich der Kleindrucksachenforschung des 19.-20. Jahrhunderts ist das Werk von Agnes Lengyel am bedeutendsten. 1 5 Es wurde auch das Material einiger Druckereien von Kolportagedrucksachen aufgearbeitet (z. B. Waitzener Druckerei, 1 6 Bucsánszky, 1 7 Egri Nyomda Rt., 1 8 Lajos Réthy). 1 9 Religiöse Kleindrucksachen finden auch bei anderen Themen Erwähnung, z. B. bei den Wallfahrtsliedern," den Wallfahrten, religiösen Volksbräuchen und archaischen Volks9 BÁLINT 1944. Seine geplante Arbeit über die Wallfahrten in Ungarn und im Karpatenbecken konnte er nicht mehr vollenden. Mit Verwendung seiner Forschungen hat nach seinem Tode Gábor Barna den kulturgeschichtlichen Überblick verfasst: BÁLINT-BARNA 1994. 10 Vgl.: SZILÁRD FY 1995, 1998, 2008. 11 BÉKÉS 1966. 12 POGÁNY 1958, POGÁNY 1978. 13 BÁLINT 1987. 32. 14 TÜSKÉS-KNAPP 1985. 15 LENGYEL 1999 mit großem Fachliteraturapparat! 16 POGÁNY 1959. 17 KOVÁCS 1985. 18 ANTALÓCZI 1986. 19 BALLONÉ 1965. 20 SCHRAM 1958. 21 BÁLINT-BARNA 1994. 248-260. 22 MANGA 1947.