Tóth Ferenc: Anyag és technika Makó népi építészetében. A Makói Múzeum Füzetei 24. (Makó, 1979)

MATERIAL UND BAUWEISE IN DER VOLKSTÜMLICHEN BAUTECHNIK IN MAKÓ von Ferenc Tóth Infolge der intensiven Bewirtschaftung ist Makó in der Verbürgerlichung an der Spitze gegan­gen, seine Häuser haben doch die Bauformen der vergangenen Zeiten aufbewahrt. Die Behörde greift seit 200 Jahren in den Hausbau ein. Im 18. Jahrhundert mußte sie wegen Besetzung öffentlicher Plätze Vorkehrungen treffen, vom Anfang des 19. Jahrhunderts an auch we­gen Bauen, die ohne Genehmigung durchgeführt wurden. Der Bau auf einem eng zusammengedräng­ten Fleck wurde seit 1774 feuerpolizeilich verboten. 1857 wurde die erste Bauregelung in Kraft ge­setzt, wodurch die mehr entwickelten österreichischen Verhältnisse in Ungarn sollten einführt wer­den, die Bedingungen dazu waren aber noch nicht reif. 1888 ist die Regelung ins Leben getreten, die unter den örtlichen Verhältnissen angewandt wurde. Zur Zeit der Neusiedlung im Jahre 1699 sind Häuser aus Flechtwerk gemacht worden. Der allgemeine Mauertyp ist die Piseemauer. Mauern aus Tegeln und Schlamm wurden nicht allgemein, nur arme Leute haben solche gemacht. Ein großer und mehrere auf diesem senkrecht liegenden klei­nen Balken haben die Zimmerdecke gehalten. Diese bestand aus Rohr, Erde und Schlamm.Scheren­förmig zusammengestellten Balken haben das Dach gehalten. Das Dach wurde einst mit Rohr und Rohrkolben, in kleinerem Maße mit Schindeln bedeckt. Die Dachziegel sind erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allgemein geworden. Die Häuser wurden von innen und außen mit Schlamm verschmiert. Der Rauch wurde durch den offenen Kamin abgeführt, der in der Küche zu finden war. Die heutige Art der Kamine ist sporadisch am Anfang des 19. Jahrhunderts erschienen. Die Zimmer wurden mit Bauernofen geheizt. Ursprünglich hat man diese Öfen aus Lehm, im letzten Jahrhundert aber aus Kacheln gemacht. Vor dem Erscheinen der artesischen Brunnen haben die Einwohner das Wasser des Flusses Maros getrunken. Die gegrabenen Brunnen waren im 18. Jahrhundert viereckig und wurden mit Holz belegt. Diese Art ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den runden, mit Ziegeln belegten Brunnen verdrängt worden. Neulich werden Brunnen aus Betonrohren gemacht. Bei der Neusiedlung haben die Bauern die Häuser selbst gebaut, später erschienen auch die bäuerlichen Spezialisten: Flechtwerkmacher, Wandstampfer, Dachmacher, Ziegelschläger, Brunnen­gräber und Ofenmacher. Die Anzahl der Maurer und Zimmerleute war 1780 nur noch vier. 1815 haben sie schon eine Zunft gebildet. 1857 war die Anzahl der Zunftmeister 7, die der außer der Zunft stehenden 16. Es gab noch 26 Störer, 54 Gesellen und 36 Lehrburschen. Der Anspruch des zeitge­mäßen Hausbaues hat auch die Baumaterialindustrie erschaffen. Für Ziegelbrennen haben wir vom Ende des 18. Jahrhunderts Angaben. 1885 war die Anzahl der Ziegelbrenner 15. Im Jahre 1857 funktionierten 3 Kalköfen. Zum Bau nötiger Sand wurde aus dem Fluß Maros gewonnen. Das Bau­holz stammte aus Siebenbürgen, es wurde am Wasser hergeliefert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es schon 4 Sägewerke. Das Bauopfer war noch 1960 in einem Nachbardorf in Gebrauch. Beim Hausbau wurde unter die Türschwelle Geld gelegt. Das Grünzweigstellen hat auch große Vergangenheit. Ins neue Haus wird zuerst Brot hineingebracht. 232

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