Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

PUSZTAI Tamás: Könnyűlovas harcos sírja a muhi csatából

PUSZTAI Tamás GRAB EINES LEICHTEN REITERKRIEGERS A US DER SCHLA CHT VON MUHI Tamás PUSZTAI Am 11. April 1241 besiegte das mongolische Heer bei Mohi (Abb. 1, 1) das Heer des ungarischen Königs. Auf dem Schlachtfeld fiel neben den zahlreichen gemeinen Soldaten auch ein bedeutender Teil der ungarischen politischen Führungsschicht. Aus der Schlacht von Muhi war bis jetzt kein archäologischer Fund bekannt. Bei den Ausgrabungen des Herman Ottó Museums im Jahr 2001 im Gebiet des mittelalterlichen Marktfleckens Mohi kam eine Bestattung zum Vorschein, die nach den dabei aufgefundenen Münzen zwei Soldaten barg, die in der Schlacht von Muhi gestorben waren. Die freigelegte Bestattung bekam in der Dokumenta­tion der Ausgrabung die Identifikationsnummer s4062. Die Grube, in der die zwei Verstorbenen bestattet wur­den, hatte eine unregelmäßige Form und war nicht sehr tief (Abb. 2, 1) und nicht sorgfaltig ausgeschachtet. Am Skelett I blieben der Gürtel (Abb. 3, 6) und die darauf aufge­zogenen Trachtgegenstände sowie auch Waffen erhalten. An der rechten Seite des Verstorbenen fanden wir eine auf den Gürtel aufgezogene Gürteltasche, darin Feuerstein und Fun­kenschläger. Die Gürteltasche war von außen mit zwei kleinen Kettenpanzerfragmenten verziert (Abb. 4, 3^1). Hinter der Gürteltasche, auf den Gürtel aufgezogen, war ein eiserner, achteckiger Streitkolbenkopf (Abb. 3, 8). Dieser Streitkolbentyp war bis jetzt im Fundmaterial des 11.-14. Jh. des Karpatenbeckens nicht bekannt, er fehlt aber auch im Fundmaterial des 13. Jh. der osteuropäischen Steppe. Die Streitkolben ist aus Bronze, seine achteckigen Analogien wurden im 12.-13. Jh. im Iran angefertigt und traten zwischen dem 11. und 13. Jh. auch im Reich der Mameluken auf. Eine genaue achteckige, eiserne Analogie des Streitkolbens ist aus Eger bekannt (Abb. 2, 5). Dieser Streitkolben befindet sich jetz in der Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums, seine Fundumstände sind aber unbekannt. Hinter dem Streitkolben, auf den Gürtel aufgefädelt, fanden wir einen Messerfutteralbeschlag (Abb. 4, 1). Dieser eiserne Beschlag war Teil des ledernen Messerfutterals, in dem das Streitmesser aufbewahrt wurde. Dieses Messer­futteral wurde am Gürtel getragen, die Form des Beschlags hat die Befestigung am Gürtel ermöglicht. Im Karpaten­becken sind mehrere Exemplare aus dem 12.-14. Jh. be­kannt. Als Grabfund kamen sie aber bis jetzt noch nicht vor, deshalb ist der Fund aus Mohi der erste, mit dessen Hilfe genau rekonstruiert werden kann, wo und wie sie getragen wurden. Im Grab fanden wir noch eine Trense mit großen, gerippten Ringen (Abb. 4, 2), daneben 8 Silberdenare, die in die Zeit von König Béla IV. datiert werden können. Dieser Trensentyp tritt im Nachlass der Kumanen auf, die im 13. Jh. nach Ungarn einwanderten. Das Gleiche kann man auch im Falle der Gürteltaschen feststellen, die mit Fragmenten eines Kettenpanzers verziert sind. Diese Gegenstände zusammen mit dem Streitkolben, der mit Völkern östlicher Herkunft verbunden werden kann, weisen darauf hin, dass ihr Träger aus Gebieten östlich der Karpaten nach Ungarn gekommen sein konnte. Er hat vermutlich im Heer des Königs Béla gekämpft. Übersetzt von Éva Pävai-Morche Pusztai Tamas Herman Ottó Múzeum 3529 Miskolc Görgey Artúr u. 28. E-mail: pusztaimiskolc@googlemail. com 636

Next

/
Oldalképek
Tartalom