Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

KOVÁCS László: Bár személyesen megbeszélhettük volna! Megjegyzések Lengyel Imre biokémiai nem- és életkor-meghatározási eredményeihez

Bár személyesen megbeszélhettük volna! und die anthropologische Bestimmung verglichen werden, die Geschlechtsbestimmung der Erwachsenen stimmte bei beiden Formen der Beurteilung vollkommen überein. , 4 3. Letkés-Téglaégető Gräberfeld I (Tab. 3): Im vollständig freigelegten Gräberfeld des 10.-11. Jh. mit 91 Gräbern hat die komplexe Bestimmung eine Obereinstimmung von 50%, die nur geschlechtliche eine von 58-71% und die reine Altersbestimmung nur eine Übereinstimmung von 42-72% ergeben/' 4 S 4. Szabolcs-Petőfi utca (Tab. 4): In den Grä­berfeldfragmenten des 10.-12. Jh. mit 391 Gräbern hat die komplexe Bestimmung eine Übereinstimmung von 52-58%, die nur geschlechtliche eine von 98% und die reine Altersgruppenbestimmung eine Übereinstimmung von 42-58% ergeben. 4 9" 6 6 5. Szob-Kiserdo (Tab. 5): Im voll­ständig freigelegten Gräberfeld des 10.-11. Jh. mit 82 Grä­bern hat die komplexe Bestimmung eine Übereinstimmung von 48-67%, die nur geschlechtliche eine von 100% und die reine Altersgruppenbestimmung eine Übereinstimmung von 40-60% ergeben. 6 M l 6. Tiszalüc-Sarkadpuszta (Tab. 6): Im vollständig freigelegten Gräberfeld des 11. Jh. mit 252 Gräbern konnte man bei der komplexen Bestimmung eine Übereinstimmung von 21-28%, bei der nur geschlecht­lichen eine von 72-76% und bei der reinen Altersgruppen­bestimmung eine Übereinstimmung von 46-54% registrie­rend' N N 7. Ujlörincfalva-Magyarad (Tab. 7): Im größtenteils freigelegten Gräberfeld des 10.-11. Jh. mit 63 Gräbern konnten 33^14% der komplexen Bestimmung, 75-83% der nur geschlechtlichen und 46-54% der Altersgruppenbestim­mung als übereinstimmend erkannt werden. vl 1 0 Bei der Bewertung muss ich betonen, dass ich die Ergebnisse der metrischen anthropologischen Untersuchun­gen, die ich mit den Daten von Lengyel verglichen habe, mangels Sachverständnis alleine deswegen als Maß genom­men habe, weil sie wiederholt werden können. Am Beispiel des Gräberfeldes des 10.-11. Jh. von Fiad-Kérpuszta mit 388 Gräbern (Tab. 8) musste ich aber auch ihre Mängel einsehen. Hier wurden nämlich drei metrische Untersu­chungen gemacht, von denen die Übereinstimmungen der ersten zwei Untersuchungen sowohl hinsichtlich nur des Geschlechts als auch nur der Altersgruppe zwischen 93 und 98% betrugen, die beiden komplexen Ergebnisse dieser und der dritten Untersuchung schlössen mit einer Übereinstim­mung von nur 42-44% ab. Beurteilt man die metrischen Daten unter Vorbehalt, 102 10 9 können die Untersuchungs­daten von Imre Lengyel in der Weise bewertet werden, dass sie hauptsächlich bei den Geschlechtsbestimmungen eine Übereinstimmung von 58-100%, durchschnittlich von 88% aufzeigten (Tab. 9), während die isolierten Daten der Alters­gruppen eine Übereinstimmung von nur 44-60% und durch­schnittlich von 54,64% ergaben. Lengyel hätte aber diese Übereinstimmungen als durchschnittlich und deswegen so­gar auch akzeptabel betrachten können (SZABÓ 1980, 49). Lengyel hat also bei der Bewertung der Brauchbarkeit sei­ner Methode — vermutlich immer — mit dem gesamten Gräberfeld und mit sämtlichen untersuchten Skeletten ge­rechnet. Geschlechts- und Altersbestimmungen sind aus der Sicht des Archäologen ausschließlich nur hinsichtlich ein­zelner Skelette brauchbar. Weil ich aber eine solche Art des Vergleichs im Material, das ich durchgesehen habe, nicht fand, zeigen die jetzt veröffentlichten Daten — was die Lengyel-Methode betrifft — ein viel unakzeptableres Bild, weil die Vergleichsergebnisse der zusammen bewerteten Geschlechts- und Altersgruppenbestimmungen sich nur zwi­schen 22 und 67% bewegten bzw. nur einen Durchschnitt von 43% ergaben. Lengyel hat die theoretischen Schwierig­keiten der Anwendung seiner Methode auch allgemeinver­ständlich zusammengefasst: ,, Aufgrund der Untersuchungen am Carbonat-, Phosphat-, Kalzium-, Collagen- etc.- Gehalt des Knochenmarks kann ein System erstellt werden, das auf vergleichenden mathematischen Berechnungen basiert, in­dem das eine Glied (Probe) aus frisch obduzierten Fällen mit bekanntem Datum und bekannter Krankheitsgeschichte [700 gesammelte Fälle] besteht, während sein anderes Glied in unserem Fall die Probe des Gräberfeldes von Sarud ist. Ein Schwachpunkt dieses Vergleichssystems ist die Dekomponierung in unbekanntem Maße, die auf die Individuen des archäologischen Modells einwirkt, der an­dere Schwachpunkt ist, dass wir bei unseren frischen Pro­ben die Formel auf chemischen Veränderungen aufbauen, die zu bekannten Kalenderzeiten gehören, während bei einer historischen Serie die chemischen Veränderungen auf das gelebte biologische Alter und nicht auf die Kalen­derjahre hinweisen" (SZABÓ 1980, 47). Das andere grund­legende Problem sah Lengyel darin, dass die kooperie­renden Forscher sich nur mit der Übereinstimmung oder dem Widerspruch der Meinungen befassen, anstatt „auch die Übereinstimmung der Meinungen als eine zufällige Er­scheinung zum Objekt von mathematischen Analysen" zu machen (LENGYEL 1974, 131). Seine Untersuchungsergeb­nisse hat Lengyel auch für die Feststellung von familiären Abstammungsserien bzw. von relativchronologischen Grup­pen der Gräberfelder verwendet. Der Widerspruch solcher Ergebnisse hat sich während der gemeinsam durchgeführten Analyse des Gräberfeldes von Szabolcs-Petőfi utca auf­geklärt (LENGYEL 1994; KOVÁCS 1994, 149-177), aber zum Gespräch über die aufgekommenen Fragen blieb keine Zeit mehr." 0 " s Meine vorbeschriebene Vergleichsuntersuchung birgt vielleicht die Möglichkeit, darauf aufmerksam zu ma­chen, dass neben der Anerkennung seiner Leistung und dem Respekt der Person Imre Lengyels gegenüber die Revision seiner sonstigen Untersuchungsergebnisse hinsichtlich des erörterten Zeitraums und die Revision der gesamten Unter­suchungsergebnisse anderer Zeitperioden vonnöten sein könnte. Übersetzt von Eva Pávai-Morche Kovács László MTA Régészeti Intézete 1014 Budapest Úri u. 49. E-mail: kovacs@archeo.mta. hu 579

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