Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)
P. BARNA Judit: Adatok a dunántúli késő neolitikus háztípusokhoz. A Sopot- és a korai lengyeli kultúra házai Sormás-Török-földek lelőhelyen
P. BARNA Judit Die Häuser der Sopot-Kultur kann man in zwei Typen einordnen — Typ I hat eine Struktur, die aus Pfostenlöchern und einzelnen bzw. mehrfachen Säulenstellen mit verschiedenen Formen besteht, die Häuser des Typs II haben einen Fundamentgraben. Innerhalb von Typ I können zwei Gruppen abgegrenzt werden — Hausstellen, die mit Gräben und/oder großen Gruben umgrenzt sind (1.1; Abb. 2) sowie die Gruppe aus großen Häusern mit einem regelmäßigen 4*3- Pfostenraster und Balkenkonstruktion (1.2; Abb. 4, 1-4). Innerhalb des Typs II haben sich nach der Lage des Fundamentgrabens auch zwei Gruppen abgezeichnet - der Fundamentgraben kann in der Außenwand (II . 1; Abb. 4, 5-6; Abb. 2, 5) oder an der Stelle der mittleren Reihe der Trägersäulen liegen (II. 2; Abb. 5, 5-6). Bei beiden Typen können weitere Untergruppen abgegrenzt werden. Der größte Teil der zahlreichen Variationen des Grundrisses und der Größenabweichungen ist mit aller Wahrscheinlichkeit die Folge der unvollständigen Grundrisse, die man nur unsicher beurteilen kann. Die Analogien der am Fundort freigelegten Häuser, die mit der Sopot-Kultur in Verbindung gebracht werden können, finden wir am benachbarten Fundort Mántai-dülö bzw., aufgrund von kurzen vorläufigen Mitteilungen, auch an einigen Fundorten des Stammgebietes, z.B. in Sopot. Einen detaillierten Vergleich konnten wir aber aus Mangel an Grundrissen nicht durchführen. Die Häuser der frühen Lengyel-Kultur in Sormäs-Török-toldek sind groß, leicht trapezförmig und haben eine Balkenkonstruktion mit Stellen von massiven einzelnen und mehrfachen Säulen und Pfostenlöchern (Abb. 3, 1-3). Ihre Lage innerhalb der Siedlung ist einheitlich: sie liegen im NO-Viertel des Kreisgrabensystems II, in unmittelbarer Nähe des Kreisgrabens bilden sie annähernd eine Häuserzeile. Das Hausfragment 30 ist in der Lengyel-Kultur unseres Wissens nach bis jetzt ohne Analogie (Abb. 5, 4). Die kurze südliche Wand des Hauses wird von Stellen massiver Säulen gekennzeichnet, an der Westseite schließen sich noch ein weiteres Pfostenloch und ein langer, schmaler Fundamentgraben an. Eine ähnliche Kombination von Säulenstellen und Fundamentgraben sind vom Fundort Dubovo-Kosno in einem Sopot-Umfeld zu erwähnen. Einen neuen Typ vertritt das Haus Nr. 7, bei dem in seinen beiden längeren Wänden und auch am nördlichen und südlichen Ende fundamentgrabenartige mehrfache Säulenstellen zu finden sind (Abb. 5, 1). Das Fundament der Tragkonstruktion hat die Tiefe dieser Stellen weder bei den länglichen noch bei den kürzeren Wänden erreicht, deswegen kamen sie bei der Freilegung nicht zum Vorschein. Die genauen formalen Analogien der Häuser, die mit der formativen Phase der Lengyel-Kultur verbunden werden können, sind nicht bekannt. Es ist festzustellen, dass die Fundamente der Tragelemente (Pfostenlöcher, Säulenstellen) und die Grundrisse der Häuser in Sormás weniger regelmäßig sind als bei den Häusern der klassischen und späten Phasen der Kultur. Wir halten die gemeinsamen Züge für wichtiger als die Abweichungen: Diese Häuser vertreten letztendlich auch den Typ der langen, am südlichen Ende offenen Häuser, ebenerdig mit Pfostenkonstruktion und Lehmbewurf. Die Gräben bzw. Gruben, die die Hausstellen oft umgeben, können auf die Traditionen der Linienbandkeramik mit der Änderung zurückgeführt werden, dass sie nicht nur entlang der längeren Wände, sondern oft auch entlang einer kürzeren Wand der Häuser zu finden sind. Übersetzt von Éva Pávai-Morche P. Barna Judit Balatoni Múzeum 8360 Keszthely Múzeum u. 2. E-mail: judit.pbarna@balatonimuzeumJiu 40