Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

GALLINA Zsolt - VARGA Sándor: Avar kori településrészlet és temető Versend-Rasztina-dűlőn. Előzetes beszámoló az M60-as autópályán feltárt 94. lelőhelyről

GALLINA Zsolt - VARGA Sándor In bestimmten Teilen des Gräberfeldes, hauptsächlich in dessen östlichen und nordöstlichen Bereichen, war die An­zahl der Störungen durch früheren Grabraub verhältnis­mäßig hoch (Abb. 6, 5-6). In den 671 Bestattungen des Gräberfeldes mit 1085 Gräbern haben wir zur Tracht gehörenden Schmuck oder Kleidungsschmuck bzw. Beigaben, die während der Be­stattung ins Grab gelegt wurden, dokumentiert. Der größte Teil des freigelegten Fundmaterials besteht aus Schmuck und Gegenständen, die als Teil der Tracht erkannt wurden. Der häufigste Schmuck bei Frauenbestattungen waren Ohrringe und Perlen (Abb. 7, 1-5), in mehreren Bestat­tungen kamen aber auch Armringe (Abb. 7, 6), Ringe und Brustagraffen hervor (Abb. 8, 1-2). Die Schnalle war das am häufigsten gefundene Tracht­element. Auf dem Gräberfeld haben wir 35 Gräber frei­gelegt, in denen ein vollständiges Gürtelset zu finden war (Abb. 8, 3-6; Abb. 9, 1-6). Auch das Tragen einer Gür­teltasche, die eng mit dem Gürtel verbunden war, konnten wir in mehreren Fällen beobachten (Abb. 10, 1-2). Gallina Zsolt Asatárs Kft. 6000 Kecskemét Futár utca 12. E-mail: gallinal l@freemail.hu Die häufigsten Funde unter den Gebrauchsgegenständen waren längere oder kürzere Eisenmesser sowie aus Knochen geschnitzte Nadelköcher, die in Frauengräbern vorkamen. Waffenbeigaben haben wir trotz der hohen Grabanzahl in verhältnismäßig wenigen Männergräbern gefunden. Die häufigsten Waffen waren das Streitbeil und die Streitaxt, in einigen Gräbern kamen Ausrüstungen von Bogenschützen (Pfeilspitze, Bogen, Köcher) sowie in einer Bestattung ein Speer zum Vorschein. Die Streitmesser, deren Klingen län­ger als 20 cm waren, können teilweise den Waffen zugeord­net werden. 27 Gräber des Gräberfeldes enthielten Kera­mikbeigaben (Abb. 10, 3-5) sowie zwei weitere Gräber Eisenreifen, die auf Holzeimer hindeuten. In den Gräbern mit Keramik gab es auch oft Speisebeigaben mit Fleisch. Nach dem geborgenen Fundmaterial datieren wir vorläufig — das Gräberfeld ab dem mittleren Drittel des 7. Jh. bis zur Wende des 8. zum 9. Jh., einige Gräber auch in das erste Drittel des 9. Jh. Übersetzt von Éva Pávai-Morche Varga Sándor Móra Ferenc Múzeum 6721 Szeged Roosevelt tér 1-3. E-mail: varga.sandor.arch@gmail.com 382

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