A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 11. (Szeged, 2005)

VÖRÖS István: A szegvár-oromdűlői császárkori telep állatcsontleletei

TEICHERT 1975 Teichert, M.: Osteometrische Untersu­chungen zur Berechnung der Widerristhöhe bei Scha­fen. In: Archaeozoological Studies. Ed.: Clason, A. T. Amsterdam-Oxford-New York 1975, 51-69. VÖRÖS 1993 Vörös I. : Apagy barbár icumi császárkori település állatcsont-maradványai. — Animal bones from the Roman Imperial Period Settlement at Apagy in Barbaricum. JAMÉ 33-35 (1990 1992) 1993, 33-65. VÖRÖS 2002 Vörös, I.: Farm and hunted animals from the Roman Imperial Period in Hungary (a sketch). Specimina Nova 16 (2000) 227-242. DIE TIERKNOCHENFUNDE DER KAISERZEITLICHEN SIEDLUNG VON SZEGVÁR-OROMDŰLŐ István VOROS Zwischen 1980 und 1997 wurde ein kaiserzeitlicher Siedlungsteil von Gábor Lörinczy außer sarmatischen, frühawarischen und arpadenzeitlichen Gräberfeldern in Szegvár-Oromdülő (Komitat Csongrád) freigelegt. In der vorliegenden Arbeit mache ich die Ergebnisse der an den Funden der Siedlung aus dem 2. Jahrhundert durchge­führten archäozoologischen Untersuchung bekannt. In 47 Objekten der Siedlung - drei Häuser, 43 Gruben und ein Graben - gab es Tierknochenfunde. Die Zahl der bekannten Tierknochenfunde beträgt 1582. Unter den Tieknochen fanden wir die Reste von Rind (Bos taurus L.), Schaf (Ovis aries L.), Schwein (Sus scrota domesticus Erxl.), Pferd (Equus caballus L.), Esel (Asinus asinus L.), Hund (Canis familiáris L.), Rothirsch (Cervus elaphus L.), Schildkröte (Emys orbicularis L.) und Fisch (Pis­ces sp. indet) (Tabelle 1). In der bienenkorbförmigen Grube 84/19 kamen 153 St. Schneckenhäuser (Helix sp.) vor. Mit Ausnahme der Hundereste und Knochengeräte besteht das Tierknochenmaterial aus Zerlegungs- und Speiseresten. Unter den Resten der Nutztiere sind auffälig viele Knochen von Embryos und Neugeborenen zu finden (Tabellen 1, 3, 6). Da keine vollkommenen Skelette der Saugtiere vorkamen, ist die Annahme, wonach diese Tie­re infolge einer Krankheit, vielleicht Epidemie umstan­den, eindeutig auszuschließen. Während die der älteren Altersgruppe angehörenden Tiere im ganzen Jahr getötet wurden, wurden die 1-2-wöchigen Tiere ausschließlich in den Frühlingsmonaten (März/April) geschlachtet. Die Schlachtung der trächtigen Muttertiere konnte am Ende des Winters (Januar/Februar) stattfinden. Die wilden Säugetiere der römischen Kaiserzeit sind in Szegvár nur durch das Abwurfstangenbruchstück eines Rothirsches vertreten. Ausgenommen von vier Gruben (88/1, 8, 9, 90/2), in denen die Reste von neugeborenen Tieren in großer Zahl vorkamen, stimmt die Verteilung der Tierknochen nach der Menge und Topographie auf dem freigelegten Teil der großausgedehnten kaiserzeitlichen Siedlung von Szegvár­Oromdűlő mit den bisher vom Gebiet des Barbaricums bekannten Angaben überein. In den Objekten befanden sich die Reste von relativ wenigen, entscheidend fleischi­gen Tierknochen. Das Vorkommen der Tierarten ist in den römischen kaiserzeitlichen Siedlungen der südlichen Tiefebene ähnlich (Tabelle 14), die Häufigkeit ihrer Reste kann lokal abweichend sein (BÖKÖNYI 1984; VÖRÖS 1993; BARTOSIEWICZ 1996). Z. B. war die Zahl der Pferdereste auf dem Fundort Gyoma 133 auffällig groß. In Artánd und Gyoma kamen Hundeknochen in großer Zahl vor und in Artánd kann das Vorkommen des Packmaultieres und Esels an Handelstätigkeit gebunden werden. Übersetzt von Katalin H. Simon Vörös István Magyar Nemzeti Múzeum 1370 Budapest Pf. 364

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