A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)
F. LAJKÓ Orsolya: Kora újkori kerámiaegyüttes Óföldeákról
EIN FRÜHNEUZEITLICHER KERAMIKKOMPLEX IN OFOLDEAK Orsolya F. LAJKÓ Über das Vorkommen von archäologischen Funden berichteten die Arbeiter, die bei der Erdentnahme für den Graben einer Wasserleitung in ÓfÖldeák in der Micsurin-Straße arbeiteten. Mária Béres begab sich an Ort und Stelle und sie führte im Juni 1992 eine Notgrabung durch. Die Freilegung fand auf vier Flächen (A-D) statt. Das Gros des an der Grabung vorgekommenen Materials besteht aus Keramikfunden, das Verhältnis der metallenen und sonstigen Funde ist verschwindend klein. Die meisten Stücke dieses Keramikkomplexes sind frühneuzeitlich, es gibt wenigere arpadenzeitliche und spätmittelalterliche Gefäß- und Ofenkachelbruchstücke. In der vorliegenden Studie wird das frühneuzeitliche Keramikmaterial behandelt. Diese Studie ist Teil einer großen zusammenfassenden Arbeit, in der die komplexe ethnographische und archäologische Analyse der frühneuzeitlichen Töpferei der südlichen Tiefebene bezweckt wird. Die Untersuchung dieses Themas ist einerseits wegen der Forschungslücke notwendig, andererseits ist es mit der bei der Herausbildung der frühen Volkskeramik gespielten Rolle dieser Keramik zu begründen. In weiterem zeitlichen Rahmen halte ich die als frühneuzeitlich bestimmten Funde für Produkte vom Ende des 15-jährigen Krieges bis die Verwüstungen des auslaufenden 17. Jahrhunderts, aber bei einigen Bruchstücken kann eine Datierung in das 18. Jahrhundert auch nicht ausgeschlossen werden. Die Keramikfunde von Óföldeák wurden nach Gefaßtypen ausgewertet. Die Absonderung der Gegenstandsgruppen basierte auf Formzeichen, bzw. auf der Abweichung der Verzierungsverfahren, während die Untergruppen — wie in der ethnographischen Terminologie — nach der Größe und den Proportionen der Gefäße aufgestellt wurden. Ich untersuchte insgesamt 415 frühneuzeitliche Keramikbruchstücke. Dieser Fundkomplex bestand nur aus Keramikscherben, es gab keine unbeschädigten oder ergänzbaren Gefäße. In dem untersuchten Fundmaterial waren die Kochgefäße und Flüssigkeitsbehälter in der größten Zahl vertreten, während die Schüsseln 10 % der Funde ausmachen. An der Grabung von Óföldeák kam ein einziges Gefäßbruchstück vor, das als Backgefäß zu bestimmen ist. In dieser Arbeit beabsichtigte ich, ein nach Möglichkeit genaues Bild der Töpferei der gegebenen Periode darzustellen. Andererseits wollte ich untersuchen, wie dieser Fundkomplex als ein Ganzes in den frühneuzeitlichen ungarischen Fundkreis hineinpasst, oder aber was für Einzelmerkmale er aufweist. Die Zusammensetzung des Geschirrs und die angewandten Verzierungstechniken weichen von den Hauptzügen der zeitgenössischen ungarischen Keramikkomplexe nur teils ab und sie zeigen für die südliche Tiefebene kennzeichnende Einzelzüge auf. Der behandelte Fundkomplex ist homogen und von dörflichem Charakter. Für das Denkmaterial sind die ungarischen Töpferprodukte kennzeichnend. Übersetzt von Katalin H. SIMON E. Lajkó Orsolya Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged, Pf. 474 E-mail: o lajko@mfm.u-szeged.hu