A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)
SZATMÁRI Imre: A mezőberényi Árpád-kori kereszt
quienschreine im Komitat Békés und Csongrád. MFMÉ - StudArch 1 (1995)219-264. SZATMÁRI 1998 Szatmári I.: A medgyesegyházi Árpád-kori corpus. — Das arpadenzeitliche Corpus von Medgyesegyhàza. MFMÉ - StudArch 4 (1998) 253-263. SZATMÁRI 2001 Szatmári I. : Árpád-kori korpuszok Békéscsaba-Fényesen. — Arpadenzeitliche Corpora in Békéscsaba-Fényes. MFMÉ - StudArch 7 (2001) 365-377. SZEREMLEI 1901 Szeremlei S.: Hód-mező-vásárhely története II. Hódmezővásárhely 1901. SZOLNOK 1982 Szolnok megye története a régészeti leletek tükrében. Állandó kiállítás vezetője. Damjanich János Múzeum. Szerk.: Raczky P. Szolnok 1982. TÜRK 2003 Türk A.: Árpád-kori ötvöstárgy Szentes-Kaján, Temetőhalom (Csongrád megye) lelőhelyről. — Eine arpadenzeitliche Goldschmiedearbeit. vom Fundort Szentes-Kaján, Temetőhalom (Komitat Csongrád). MFMÉ - StudArch 9 (2003) 319-328. DAS ARPADENZEITLICHE CORPUS VON MEZŐBERÉNY Imre SZATMÁRI Im Frühling 2003 wurde ein vergoldetes Prozessionskreuz aus Kupfer mit Christus-Gestalt in der Gemarkung von Mezőberény, auf der Stelle der zerackerten Kirche des arpadenzcitlichcn Dorfes (Abb. 1) bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf der Oberfläche des geackerten Feldes gefunden (Abb. 2-8). Das Denkmatcrial der arpadenzcitlichen ungarischen Metallschmiedekunst wurde durch diesen Fund mit einem neuen, außergewöhnlich schönen Gegenstand aus dem Komitat Békés bereichert. Dadurch setzte sich die glückliche Serie, im Laufe deren mehrere arpadenzeitliche Corpora im Komitat Békés ins Museum gelangten, ebenfalls fort (SZATMÁRI 1998; SZATMÁRI 2001). Das Kreuz von Mezőberény kam in einem recht beschädigten Zustand zum Vorschein (Abb. 2—4. 4), aber nach der Restaurierung wurde es eines der schönsten Stücke der Gruppe der von örtlichen Meistern nach dem Vorbild der Produkten von Limoges gefertigten Gegenstände (Abb. 4. 5; Abb. 5-8). Die Form des Kreuzes, seine Verzierungen und die Ausführung des Corpus zeigen eine auffallende Ähnlichkeit mit drei anderen Funden. Einer dieser Funde (Abb. 9. 3 Abb. 11. 1) kam 1875 in der Gemarkung von Hódmezővásárhely vor, während der andere (Abb. 11. 3-6) im Jahre 1957 in Kardosküt gefunden wurde. Der dritte Fund (Abb. 12. I^f) kam 1995 an der Freilegung von Ellésmonostora ans Tageslicht. Die vergleichende Untersuchung der vier Funde unter ihnen die Materialuntersuchung von drei Gegenständen (Abb. 9. 1-2; Abb. 11. 2) — beweist, dass sie sich von den anderen, in Ungarn nach dem Muster von Limoges-Produkten, von örtlichen Meistern hergestellten Gegenständen ähnlicher Funktion unterscheiden und ihr einheitliches Aussehen auf dieselbe Werkstatt und denselben Meister hinweist. Die Zusammengehörigkeit der Gegenstände des gegenwärtig aus vier Stücken bestehenden Fundkomplexes, bzw. ihre markante Abweichung von den anderen Kreuzen ähnlichen Ursprungs und Alters des Karpatenbeckens, ferner das durch ihre Fundorte (Elles, Hódmezővásárhely, Kardosküt, Mezőberény) umrissene Gebiet sprechen dafür, dass eine Werkstatt im 13. Jahrhundert in der südlichen Tiefebene — vermutlich im Gebiet zwischen der Theiß, Maros und Körös — tätig war. Aufgrund der Kennzeichen der Fundgruppe übernahm und vermittelte diese Werkstatt nach dem Tatarensturm (1241) die neuen, von Westen kommenden Kunstströmungen und lokalen Traditionen. So ersetzte sie die verloren gegangenen kirchlichen Gegenstände in den Kirchen der umliegenden Dörfer und Klöster. Die Zeitstellung des Erscheinens der nach dem Muster der Gegenstände von Limoges erzeugten Exemplare der Metallschmiedekunst in der südlichen Tiefebene und des arpadenzeitlichen Aufhörens der an ihrem Fundort identifizierbaren Siedlungen braucht aber weitere Untersuchungen. Mit dem Corpus von Mezőberény kam das Bruchstück eines zusammengedrückten Silbergegenstandes am Fundort ebenfalls vor, es könnte der Fuß eines Kelches gewesen sein (Abb. 12. 5-6). Übersetzt von Katalin H. SIMON Szatmári Imre Munkácsy Mihály Múzeum 5600 Békéscsaba Széchenyi u. 9. E-mail: szatmari@bmmi.hu