A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)
H. SIMON, Katalin: A Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárti-tói arcos edény
Regeln bei der Ausfuhrung der Gesichtsgefäße eher für die Szakálhát-Kultur kennzeichnend zu sein scheinen. In der ALBK und in deren Gruppen erscheinen die Gesichtsgefäße immer anders, sowohl der Form als auch der Verzierung nach. Darauf wurde es schon kurz hingewiesen (GOLDMAN 1978, 33), und anderswo zu überlegende Feststellungen gemacht (HORVÁTH 1983, 73-76). Vorne, auf der Schulter des Gesichtsgefäßes von Zalaegerszeg-Andráshida sind zwei Paare schräge, parallele Linien zu sehen. Das obere Paar Linien können vielleicht als die Bezeichnung des Kinnes und das untere Paar als der erhalten gebliebene Teil des M-Zeichens unterhalb des Kinnes aufgefasst werden. Das M-Zeichen erscheint in Transdanubien in der jüngeren Phase der TLBK, überwiegend in der Zseliz-Gruppe (Nordtransdanubien) und in der Südwestslowakei, außerhalb dieses Areals ist es bis Westdeutschland aufzufinden. Die meisten Parallelstücke sind in der SzakálhátKultur der Ungarischen Tiefebene zu finden (KALICZ 1998, 28-30). 13 Das M-Motiv ist eines der gemeinsamen Merkmale, die die Gesichtsgefäße des östlichen und westlichen Kreises verbinden. Auf dem hinteren Teil des Gefaßhalses von Zalaegerszeg-Andráshida sind waagrecht, auf dem Schulterteil bogig eingeritzte Linien zu sehen. Wir können daran denken, dass dadurch das Haar bezeichnet wurde. Analogien kommen in der Szakálhát-Kultur vor (GOLDMAN 1978a, 3). Bei der Datierung unseres Gesichtsgefäßes von Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárter See müssen natürlich die Begleitfunde des Objektes 2 und die darüber gefundenen Keramikbruchstücke berücksichtigt werden. Man muss betonen, dass die Qualität der Keramik eindeutig für gut zu halten ist. Die Farbe der Gefäße ist von dem Braun bis zum Dunkelgrau zu bestimmen. Die großen Gefäße mit beträchtlicher oder etwas dünnerer Wanddicke sind braun und spreugemagert. Die kleineren Gefäße sind im Allgemeinen von dünnerer Wand, aber auch sie können spreugemagert sein, in diesem Fall ist ihre Farbe braun. Wenn aber diese Gefäße mit Sand gemagert wurden, sind sie grau oder dunkelgrau. Ausgesprochen schwarze Gefaßbruchstücke tauchen in diesem Material selten auf. Bei der Datierung ist es von Bedeutung, dass die in dem vorangehenden Zeitabschnitt schon anwesenden Bombengefäße in unserem Material überwiegen. Auch das als Importkeramik der Zseliz-Gruppe interpretierbare Exemplar ist von dieser Form. Sie vertreten den Leittyp nicht nur in der Keszthely-Gruppe, sondern auch im ganzen mitteleuropäischen Kreis (KALICZ 1991, 19). Es ist erwähnenswert, dass die Linienverzierung im Fundmaterial des behandelten Objektes nicht häufig auftritt. 14 In Beziehung mit Form und Verzierung wurde schon früher darauf hingewiesen, dass das Bruchstück von Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárter See in die späte Zseliz-Zeit datiert werden kann (SIMON 1990, 50). Das Gesichtsgefäß selbst und auch das Keramikmaterial des Objektes 2 sprechen für eine Datierung in die Keszthely-Kultur, parallel mit der Zseliz Ii-Zeit (HORVÁTH-SIMON 1997a). Mit der Vorstellung des behandelten Keramikfundes von Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárter See wollten wir die Reihe der mittelneolithischen, in Transdanubien vorgekommenen publizierten Gesichtsgefäße erweitern. 15 LITERATUR CSALLÁNY 1939 Csallány, G.: Gesichtsdarstellungen auf Gefäßen der Theiss-Kultur. Germania 23 (1939) 145-146. DRAVECZKY 1971 Draveczky, B.: Linearkeramische Gefäßbruchstücke mit Gesichtdarstellung im Museum von Kaposvár. Acta Ant et Arch 14(1971) 25-29. GÁBORI-CSÁNK 1964 Gábori, M. - Csánk, V.: Megfigyelések a békásmegyeri őskori telepen. Observations faites dans la station préhistorique de Békásmegyer. ArchÉrt 91 (1964) 201-214. GOLDMAN 1978 Goldman, Gy.: Gesichtsgefäße und andere Menschendarstellungen aus Battonya. BMMK 5 (1978) 13-60. GOLDMAN 1978a Goldman Gy.: Arcos edények Battonyáról. Művészet 19:7, 1978. július, 2-3. 13 Ausführlich wurde dieses Thema früher behandelt (GOLDMAN 1978, 34-35; GOLDMAN 1984, 17-18 und HORVÁTH 1983, 79-80). 14 Ausfuhrlich analysiert in; HORVÁTH-SIMON 1997a. 15 Ich bedanke mich bei Frau Dr. Eszter Bánffy (Archäologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften) für die Begutachtung der vorliegenden Studie.