A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

REGENYE Judit: Kultikus leletek Kaposvár-Gyertyános neolitikus lelőhely anyagában

west-Ungarn. BBÁMÉ 10-11 (1979-80) 1982, 5-58. ZALAI-GAÁL 1993 Zalai-Gaál, I.: Ein Bothros und die neolithische anthropomorphe Idolplastik von Mórágy-Tűzkődomb. BBÁMÉ 18 (1993) 3^16. ZALAI-GAÁL 1995 Zalai-Gaál l.:A lengyeli kultúra ,,agyagmécsesei". — Die Tonlämpchen der Len­gyel-Kultur. ArchÉrt 120 (1995) 3-36. ZALAI-GAÁL 1996 Zalai-Gaál, I.: Neufunde der neolithischen anthropomorphen Idolplastik im süd­lichen Transdanubien. WMMÉ 19 (1996) 57-87. ZALAI-GAÁL 2000 Zalai-Gaál, L: A györei neoliti­kus antropomorf edény. — Die anthropomorphen Gefäße der Lengyel-Kultur. WMMÉ 22 (2000) 7-38. KEL TISCHE FUNDE IM MA TERI AL DES NEOLLTHISCHEN FUNDOR TES KAPOSVÁR-GYERTYÁNOS Judit REGÉNYE Bei den Bauarbeiten der Straße Nr. 67 wurde eine Ret­tungsgrabung von Szilvia Honti im Jahre 1991 auf dem Fundort Kaposvár-Gyertyános durchgeführt. An der Ret­tungsgrabung wurden 13 Gruben der Lengyel-Kultur und vier Objekte der Balaton-Lasinja-Kultur (in den Objekten mit zahlreichen Keramikfunden der Lengyel-Kultur) er­schlossen. Außerdem kam noch das geringe Fundmaterial der Sopot-Kultur in den Gruben der Lengyel-Kultur vor. Im Nachstehenden werden einige, in den Objekten der Len­gyel-Kultur vorgekommene Funde vorgestellt. Idolbruchstück (Abb. 1). Trotz der Bruchstückhaftigkeit ist es auf den ersten Blick offensichtlich, dass diese Sta­tuette den im westlichen Gebiet der Lengyel-Kultur häufig vorkommenden Idoltyp repräsentiert (KALICZ 1998, 67). Auf­fallend ist der naturwidrig lange Hals. Was die Idolfunde der Lengyel-Kultur in Ungarn betrifft, kann unser Fund aufgrund des im Vergleich zum Körper überdimensionierten Halses mit dem Idol von Zalavár (SZATHMÁRI 1993, Abb. 2) und Szombathely (KÁROLYI 1992, Taf. 36) in Verbindung gebracht werden. Das andere Kennzeichen des behandelten Idols ist die Armhaltung, worauf aus dem Bruchstück des Armes zu schließen ist. Das Fragment von Kaposvár er­weckt den bestimmten Eindruck, dass die Arme hervor­ragten. Aufgrund der mährischen Analogien kann die Statuette von Kaposvár keinesfalls ganz an den Anfang der Len­gyel-Kultur datiert werden. Mit Rücksicht auch auf die Exemplare von Wetzleinsdorf und Zalavár, ist sie in die Periode II zu datieren. Die untere Hälfte des Idols fehlt, darum wissen wir nicht, ob es sich um eine stehende oder sitzende Figur handelt. Auf dem Fragment gibt es keine Spur, die auf eine sitzende Statuette hinweisen könnte. Im Laufe der Ret­tungsgrabung kamen aber die Bruchstücke zweier „Sche­mel" oder „ Throne " (Abb. 2. 1,2) vor. Einer dieser Gegen­stände könnte zu dieser Statuette gehört haben. Die aus Gesichtsgefäßen stammenden Bruchstücke wer­fen die meisten Fragen innerhalb dieses Fundkomplexes auf (Abb. 3). Beide Exemplare haben die gleiche Struktur: Plastische Rippen bezeichnen die Augenbrauen, die Augen fehlen, und die Nase ist ein stark betonter, schmaler, spitzer, hervorstehender Buckel. Der Mund fehlt wahrscheinlich ebenfalls, obwohl beide Gefäße unterhalb der Nase brachen, also ist der Mund nicht zu sehen. Die Bruchstücke kamen in zwei verschiedenen Objekten vor, trotzdem kann man nicht ausschließen, dass sie zu demselben Gesichtsgefäß gehört haben könnten. Aufgrund des Materials der Keramik können die behandelten Bruchstücke der Lengyel-Kultur zugewiesen werden, obwohl diese Erscheinungsform auf den ersten Blick nicht dafür spricht. Die durch waagrechte Rippen bezeichnete Augenbraue und die markante Nase weisen auf die konsequente Gesichtsdarstellung der Zseliz-Kultur hin. Außer den oben behandelten Gegenständen kamen noch ein Altärchen (Abb. 2. 3), das Bruchstück eines Altärchens (Abb. 4. 2) und das eines tierförmigen ,fämpchens" (Abb. 4. 1 ) zum Vorschein. Es handelt sich dabei um einen, im ganzen Gebiet der Lengyel-Kultur allgemein bekannten Gegenstandstyp. Am häufigsten kommt er in der Periode II vor. Darum und mit Rücksicht auf die Datierung des Idols datieren wir auch die Altärchen in diese Zeit. Der tierförmige Altar ist von sehr einfacher Ausführung, es gibt darauf weder eine plastische Verzierung noch Bemalung, auch die Art des Tieres kann aufgrund der Darstellung nicht bestimmt werden. Übersetzt von Katalin H. SIMON Regénye Judit Laczkó Dezső Múzeum 8200 Veszprém Erzsébet sétány 1. E-mail: regenyej@vmmuzeum.hu

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