A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

H. SIMON, Katalin: A Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárti-tói arcos edény

DAS GESICHTSGEFÄß VON ZALAEGERSZEG-ANDRÁSHIDA, G É BARTER SEE Katalin H. SIMON In den Jahren 1989, 1990 und 1995 führten wir Ausgrabungen auf dem Fundort Zalaeger­szeg-Andráshida, Gébárter See durch (RégFüz l (43) 1991, 19; RégFüz 1 (44) 1992, 27; RégFüz 1 (49) 1997, 30-31). 1 Der Fluß Zala und der einstige Szent­mártoni-Bach, der heute aufgestaut der Gébárter See selbst ist, begrenzen von Süden bzw. Osten das Gebiet, in dem ca. 2 km lang Siedlungsspuren aus verschiedenen Epochen der Urzeit zu beobachten sind. Das Ufer des Gébárter Sees wird von Westen einige hundert m lang durch einen jungen Nadel­wald begleitet. Ca. in der Linie dessen nördlichen Endes lagen Scherben in beträchtlicher Menge auf der Oberfläche (Abb. 1. I). 2 Da wurde der Ar­beitsplatz V mit den Quadranten 1 und 2 im Jahre 1989 abgesteckt. Im obersten 40 cm des Quadran­ten 2 fanden wir viele neolithische, darunter auch linienverzierte und mit plastischen Zierden ver­sehene Scherben, besonders im südlichen Ende des Quadranten, diese bezeichneten das Objekt 2. Den gewachsenen Boden konnten wir in einer Tiefe ca. von 40 cm registrieren. Im Objekt 2 kam das Keramikmaterial der transdanubisehen Linienbandkeramikkultur in gro­ßer Menge, von gebrannten Lehmbewurfstücken und zahlreichen Steingeräten 3 begleitet, vor. Am östlichen Rand des Objektes 2 lagen die Reste einer Feuerstelle auf dem Erscheinungsniveau der Grube. Unter den gestörten, aber an ihrer ursprüng­lichen Stelle gefundenen Resten lag der obere Teil eines zusammengebrochenen, ergänzbaren linien­verzierten Gefäßes. Auf demselben Niveau stießen wir auch auf einen halben Mahlstein, der ebenfalls zum Fundmaterial des Objektes 2 gehört. Das Objekt 2 war von unregelmäßiger läng­licher Form, 2,95 m lang, 1,8 m breit, seine größte Tiefe betrug 122 cm (Abb. 1. 2). Die wichtigsten, über dem Objekt 2 und darin gefundenen Kera­mikfunde wurden schon bearbeitet (HORVÁTH SI­MON 1997a, Abb. 11. 14-22, Abb. 12. 1-22, Abb. 13. 1-19, Abb. 14. l 19). Das erwähnte zusammengebrochene, linienverzierte Gefäß, das diesmal ausführlich in­terpretiert wird, wurde in derselben Arbeit eben­falls abgebildet (HORVÁTH-SIMON 1997a, Abb. 9. 11) und kurz behandelt. 4 Dieses Gefäß kann aufgrund der Verzierung der Kategorie der Gesichtsgefäße zugeordnet werden (Abb. 2 a-d). Es ist amphorenförmig, grau, teils mit Spreu, teils mit Sand gemagert und gut geschlämmt. Auf dem leicht trichterförmigen Hals wurden die Augen mit zwei waagrechten Linien und der Mund mit einer waagrechten Linie bezeichnet. Die Nase wurde weder plastisch noch eingeritzt angedeutet. Unterhalb der Gesichtsdarstellung kann man auf ein M-artiges Zeichen schließen (Abb. 2 a, c). Hinten auf dem Halsteil des Gefaßes wurde vermutlich das Haar mit eingeritzten Linien beiderseits bezeichnet (Abb. 2 b, d). Die Höhe des Bruchstückes beträgt 12 cm, Munddurchmesser: 10,2 cm. 5 Die Auslegung der Gesichtsgefäße bietet sich für die Forscher immer als ein interessantes The­ma, das im Allgemeinen anhand eines neuen Fun­1 Archiv des Göcsej-Museums (Zalaegerszeg) 1405-89; 1464-90; 1565-92; 1889-95. Das Fundmaterial der ältesten Phase der TLBK wurde von K. H. Simon bearbeitet (HORVÁTH-SIMON 1997; SIMON 2002). 2 Die verlängerte Linie der Tölgyfa-Straße von Andráshida jührt geradeaus zum Arbeitsplatz V. 3 Die Steingeräte werden von Katalin T. Biró (Ungarisches Nationalmuseum, Budapest) bearbeitet. Von den Steingeräten ist ein etwa blattförmiges geschliffenes Steingerät hervorzuheben. 4 S. noch: SIMON 1990, 50. 5 Aufbewahrtim Göcsej-Museum, Zalaegerszeg, Inv.-Nr.: 90.3.272.

Next

/
Oldalképek
Tartalom