A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

SZALONTAI Csaba: Attila-film, Attila-út, Attila-kifli. Attila-kultusz Szentesen a korabeli sajtó alapján

Greifen-Ranken-Verzierung als die Hinterlassenschaft der Hunnen galt bis das Erscheinen der Arbeit von András Alföldi (ALFÖLDI 1926) als die Grundthese der heimischen Archäologie. Von Gábor Csallány wurden die Dutzende der Denkmäler dieser Epoche freigelegt, und natürlich deutete er diesen Fundkreis ähnlich. Demnach ist es gar nicht überraschend, dass auch Gábor Csallány selbst, als der anerkannte Sachverständige des örtlichen wissenschaftli­chen Lebens, zum Aufschwung des Attila-Kultes beitrug. Die in der Umgebung von Szentes erschlossenen spätawa­renzeitlichen Gräber bedeuteten für ihn klar und eindeutig, dass das Zentrum des Hunnenkönigs ausschließlich in Szen­tes gewesen sein könnte. Nimmt man dazu, dass die Kon­zentration der Funde mit Greifen-Ranken-Verzierung in der Umgebung von Szentes so groß war wie noch nie zuvor in Ungarn, muss man zugeben, dass er vollkommen Recht hatte. Die Meinung von G. Csallány wurde in der örtlichen Presse vielmals publiziert, da sich der Museumsdirektor anlässlich des Vorkommens fast aller wichtigen Funde oder Fundorte äußerte. Infolgedessen ist es ganz natürlich, dass seine Meinung allgemein wurde, d. h. glaubten die Be­wohner von Szentes überzeugt daran, dass die Umgebung ihrer Stadt das Zentrum des einstigen Hunnenreiches war. Zahlreiche Elemente dieses Denkens tauchten in der zeitgenössischen Presse auf. Einige von ihnen werden dies­mal hervorgehoben: Wir veröffentlichen die Zeitungsartikel, in denen der Attila-Kult der Bewohner von Szentes auch in irgendwelcher vergegenständlichten Form erscheint. Dem­nach werden die Artikel vorgestellt, in denen es sich um die Pläne eines Attila-Filmes und um die Komplikationen der Drehung in Szentes handelt. In den Artikeln kann man dem Glauben, wonach ein solcher Film ausschließlich in Szentes oder in der Umgebung gedreht werden kann, auf der Spur folgen: Da Szentes nicht nur das einstige Zentrum der Hunnen war, sondern auch die Hochburg der Hunnenfor­schung. In der anderen Gruppe der veröffentlichten Zeitungs­artikel berichten wir über die Anregung, dass man eine Straße der Stadt nach Attila benennen wollte. Die Hingabe der Bewohner von Szentes zeigt es, dass nicht nur eine Straße, sondern auch Kipfel, Likör, Seife, Rum, Blumen­halle, Braten und auch eine Pfadfindertruppe nach Attila, dem großen Hunnenkönig benannt wurden. Übersetzt von Katalin H. SIMON Szalontai Csaba Móra Ferenc Múzeum 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3. E-mail: szalonta@mfm.u-szeged.hu

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