A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

HORVÁTH Ferenc: Újabb kun vezéri sír leletei a Kiskunságból: Kiskunmajsa-Kuklis-tanya

DIE FUNDE EINES NEUEN RUMÄNISCHEN FUHRERGRABES IN KLEINKUMANIEN: KISKUNMAJSA-KUKLIS-GEHÖFT Ferenc HORVÁTH In den letzten Jahren kann die Forschung der zur oberen Schicht der Kumanen (Geschlechts- und militärische Führerschicht) gehörenden Gräber in Ungarn mehrere be­achtungswerte Ergebnisse aufweisen. Während András Pá­lóczi Horváth im Jahre 1993 auch die Bestattungen unge­wisser Beurteilung inbegriffen nur elf Gräber aufzählen konnte (PÁLÓCZI HORVÁTH 1994), sind heute 14 Bestattun­gen bekannt. Unter den neulich bekannt gewordenen Fällen sind die erste, bei Csengéié (Komitat Csongrád) authentisch freigelegte ungestörte Reiterbestattung (HORVÁTH 2001) und die diesmal zu behandelnden Grabfunde von Kiskunmajsa (Komitat Bács-Kiskun) die wichtigsten. Diese Funde steckten seit 1934 in der vor 1945 ge­gründeten, großenteils ungeordneten archäologischen Sammlung der Universität von Szeged. Das Grab wurde bei Erdarbeiten zerstört. Aus den zeitgenösischen Schriften stellt es sich heraus, dass ein Eisensäbel, ein Paar Bügel, eine Trense, ein Eisenmesser, ein Dolch und eine Pfeilspitze in diesem Grab vorkamen. Von den angeführten gingen die letztgenannten zwei Gegenstände verloren. Unter der Parier­stange des Säbels ist ein, die Klingenwurzel umfassender Ring zu Enden, von dem ein Schneideschützer ausgeht. Die Analogien dieser Formung sind in der Jenisseigegend, fer­ner im Material der südrussischen Spätnomaden (Cornye Klobuki) bekannt (HUDÂKOV 1980, 27^19; KYZLASOV 1981a, 201, 204, Abb. 74. 33, 57; TOLOCKO 1999, Abb. 24; KIRPICNI­KOV-MEDVEDEV 1985, Taf. 123. 9). Der Grabfund ist in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datierbar und passt gut in den Kreis hinein, der vom Verfasser im zentralen Gebiet Kleinkumaniens früher, bei der Kartierung der da vorge­kommenen Gräber der kumanischen Vornehmen beobachtet wurde (HORVÁTH 2001, 218-220). Ähnliche Säbeltypen kennen wir unter den kumanischen Grabfunden von Szentkirály und Erdőtelek, bzw. unter den für petschenegisch gehaltenen Funden von Tinód. Von den erwähnten verfügen die Exemplare von Erdőtelek und Ti­nód über einen Schneideschützer. Wegen der Übereinstim­mung der Säbeltypen und des gleichen Schneideschützers hält Verfasser für möglich, dass auch die Säbel von Tinód in der zweiten Hälfte des 13., bzw. Anfang des 14. Jahr­hunderts begraben wurden. Nach der Neuanalyse der an­deren, für petschenegisch gehaltenen Funde zog Verfasser die Folgerung, dass die bis jetzt als petschenegisch betrach­teten Funde außer der Trense von Bajcs-Farkas-puszta (Bajc-Vlkanovo, Sk), den Bügeln von Kölesd und Alap, bzw. außer den Funden von Sárszentágota (die Fundorte Felsötöbörzsök und Óvoda /Kindergarten/) (HATHÁZI 1996, 223-248) neubewertet werden sollen. Hinsichtlich der lieber in das 13. Jahrhundert datierbaren Funde wird angenom­men, dass sie vielleicht mit den, in der zweiten Hälfte oder Ende des 13. Jahrhunderts vom Donau-Theiß-Zwischen­stromland auf den nordöstlichen Teil Transdanubiens ange­siedelten Kumanen in Verbindung gebracht werden können. Unter den Funden dieser Bevölkerung taucht auch das pe­tschenegisch-oguzisch-berendeische Fundmaterial Cornye Klobuki-Typs auf. Die Annahme wird mit sprachwissen­schaftlichen Angaben und Ortsnamen unterstützt. Übersetzt von Katalin H. SIMON Horváth Ferenc Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf.: 474 E-mail: f horvath@mfm. u-szeged.hu

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