A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)
VÖRÖS Gabriella: A ruhák aljának gyöngyözése a Madaras-Halmok szarmata temető sírjaiban (Statisztika – tipológia)
DER PERLENVERZIER TE SA UM VON BEKLEIDUNGSSTÜCKEN IN DEN GRABERN DES SARMATISCHEN GRÄBERFELDES MADARAS-HALMOK (STATISTIK— TYPOLOGIE) Gabriella VÖRÖS Die in den sarmatischen Frauengräbern am häufigsten vorkommenden Funde sind die Perlen verschiedener Funktion. Diesmal behandeln wir den zahlenmäßig größten Teil des Perlenmaterials des Gräberfeldes von Madaras: Diese Perlen kommen in der Fußgegend vor und stammen von dem perlengestickten Saum der Bekleidung. Mihály Kőhegyi beschrieb die Erscheinungen im Laufe der Freilegung nicht ausführlich, demnach stehen uns nur wenige Angaben über die Trachtweise zur Verfügung. Das System der Perlenreihen wird nur ganz selten erkennbar, und es ist in den meisten Fällen nicht zu entscheiden, ob die Tote eine Hose, oder einen Rock trug. Die Angaben sind aber geeignet, eine statistische und typologische Bewertung zu machen. Die vier gut absonderbaren Gruppen vertreten eindeutig zwei chronologische Einheiten. Die frühesten, sog. Tonnenperlen konnten am Saum der Bekleidung von 13 Frauen entdeckt werden. Mit den Glasperlen kamen Kalkstein- und Karneolperlen selten vor, umso häufiger sind sie in Vergesellschaftung von prismatischen, spulenformigen und gedrückt kugelförmigen Perlen, ferner von Hirsen- und Doppelperlen zu finden. Als die Leittypen der anderen großen Gruppe, deren Vertreter für die Mode einer späteren Periode kennzeichnend sind, gelten die sog. gedrückt kugeligen und die kurzen prismatischen Perlen. Insgesamt 16 Bestattungen sind hierher zu zählen. Mit dem vorigen Typ erschien eine Gemeinschaft, bei der Kalkstein-, Bernsteinund auch Karneolperlen vorkamen. Diese war die Gräbergruppe, in der die Bestattungen in der größten Zahl vorkamen und die am besten beobachtet werden konnte. Wir untersuchten, ob die Farbe der Glasperlen, bzw. das Vorkommen der aus wertvollerem Material gefertigten Perlen irgendeine bestimmte Tendenz zeigen. Bei den gedrückt kugeligen und kurzen prismatischen Perlen, die immer Glasperlen sind, kann man die gleiche Tendenz beobachten wie bei der Gruppe, in der auch Karneol- und Kalksteinperlen auftauchen. Die grünen Exemplare kommen am häufigsten vor, dann die weißen und blauen Perlen. Das bedeutet, dass die zwei Komplemetärfarben, das Grün und Blau, bei der hiesigen Perlenstickerei mit der Anwendung des Weißes dominant sind. In der anderen großen Gruppe sind die Tonnenperlen zu finden, da dominieren das Rot und das Orangengelb zusammen. Die gestörten Bestattungen zeigten dieselbe Tendenz. Nach der Untersuchung der Grabbeigaben ist es ersichtlich, dass die beinahe kompletten Schmuck garnituren, ferner die vergoldeten, silbernen Fibeln und sonstige Gegenstände in erster Linie in den Gräbern zu beobachten sind, in denen Karneol-, Kalkstein- und Bernsteinperlen mit den Glasperlen vorkommen. Die Zahl der Perlen, d. h. die Zahl der in den für die reichsten gehaltenen Bestattungen gefundenen, auf den Saum der Bekleidung aufgenähnten Perlen, zeigt fast keinen Unterschied. Die Analyse des Lebensalters machte es klar, dass die Bekleidung mit perlenverziertem Saum für die Tracht der im adulten und maturen Lebensalter Verstorbenen kennzeichnend ist. Eine Ausnahme ist die junge Frau, die im Lebensabschnitt Juvenal-Adult starb. Außer der perlenverzierten Bekleidung verfügte sie über die reichsten Grabfunde. Zwei Frauen, die im Greisenalter starben, hatten eine perlenverzierte Bekleidung an. Diese Zahl kennzeichnet aber die Tracht dieser Altersklasse nicht, da die Anzahl der alten Frauen über 60 Jahren sehr klein war. Im ganzen Gräberfeld konnten anthropologisch nur acht Frauen in dieser Altersklasse nachgewiesen werden. Übersetzt von Katalin H. SIMON Vörös Gabriella Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf: 474. E-mail: g voros@mfm.u-szeged.hu