A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

D. MATUZ Edit: Preszkíta edények Szeged-Öthalomról

D. MATUZ 2000 D. Matuz E.: A Szeged-Algyő 258. kútkörzet területén feltárt preszkíta temető. — Das präskythische Gräberfeld im Brunnenbezirk 258 von Szeged-Algyő. MFMÉ - StudArch 6 (2000) 139-164. PATEK 1968 Patek, E.: Die Urnenfelderkultur in Trans danubien. Budapest 1968. PATEK 1990 Patek E.: A Szabó János Győző által feltárt „preszkíta " síranyag. A Füzesabony-Mező­csát típusú temetkezések újabb emlékei Heves me­gyében. — Die von János Győző Szabó freigelegten ,,preskythischen " Grabfunde. Die neuen Denkmä­ler der Bestattungen des Typs Füzesabony-Mezö­csát im Komitat Heves. Agria 25-26 (1989-1990) 1990, 61-118. PATEK 1993 Patek, E.: Westungarn in der Hall­stattzeit. Acta Humaniora, Band 7. Weinheim 1993. REIZNER 1904 Reizner J.: Lebői, öthalmi és óbébai ásatások. ArchÉrt 24 (1904) 76-88. VARÁZSÉJI 1881 Varázséji G.: A Szeged-öthalmi őstelep és temető. ArchÉrt 14 (1880) 323-336. V. SZABÓ 1999 V. Szabó G.: A bronzkor Csongrád megyében. (Történeti vázlat a készülő régészeti ál­landó kiállítás kapcsán.) — Die Bronzezeit im Ko­mitat Csongrád. Eine historische Skizze anlässlich der künftigen ständigen Ausstellung. Múzeumi Fü­zetek - Csongrád 2 (1999) 51-117. VINSKI-GASPARINI 1973 Vinski-Gasparini, K.: Kultúra poljasazamara u severnojHrvatskoj-Die Urnenfelderkultur in Nordkroatien. Zadar 1973. VINSKI-GASPARINI 1983 Vinski-Gasparini, K.: Kultúra polja sa zamara sa svojim Grupana. In: Praistorija Jugoslavenskih zemalja IV. Bronzano doba. Red.: Covic, A. Sarajevo 1983, 547-667. PRÄSKYTHISCHE GEFÄßE VON SZEGED-ÖTHALOM EditD. MATUZ Zwei Gefäße, die im Móra-Ferenc-Museum von Szeged aufbewahrt sind, kamen in Szeged-Öthalom als Streufunde zum Vorschein. Eines der Gefäße ist ein Henkelnapf von gedrückt kugeligem Bauch. Auf dem Boden ist eine Lin­senverzierung mit sieben eingedrückten Linsen umgeben (Abb. 1. 1). Das andere Gefäß ist von rustikaler Aus­führung, es ist eiförmig und asymmetrisch. Zwischen den Bandhenkeln befindet sich eine schmale, senkrechte Rippe, der gegenüber mehrere schräg eingeritzte Linien zu sehen sind (Abb. 1.2). Szeged-Öthalom ist ein seit langem bekannter Fundort der präskythischen Kultur (VARÁZSÉJI 1881, 326, Taf. 53. 1, 14; REIZNER 1904, 80-82, Abb. I—II; GALLUS-HORVÁTH 1939, Taf. XLVIII, 6-8; CSALLÁNY 1942, 150, Taf. 2, 11; KEMENCZEI 1988a, 98, 104, 106, Abb. 6. 1-2, 4-6; KEMENCZEI 1989, 60, 61, Abb. 8. 4-11). Dieser Typ der Näpfe kommt von der Ha A-Periode an in der Urnenfelderkultur vor, in der Spätbronze- und Früh­eisenzeit wurde die Variante mit überrandständigem Henkel allgemein. Ähnliche Exemplare kommen auch im präskythi­schen Fundmaterial vor (KEMENCZEI 1988, Abb. 2. 9; PATEK 1990, Taf. 7. 6, Taf. 19. 7; PATEK 1993, Abb. 27. 8, Abb. 29. 15 usw.). Im früheisenzeitlichen Material des Karpatenbeckens tauchen Gefäße mit verziertem Boden selten auf. Der Boden des Napfes von Tarnaörs-Csárdamajor wurde an zwei Stellen eingedrückt oder durchbohrt (PATEK 1990, Taf. 25. 1). Die eingedrückte Linsenverzierung ist auf der Seite der präskythischen Gefäße zu finden (D. MATUZ-SZABÖ-VADAY 1998, 54, 55, Abb. 4. 2 — mit Analogien), während sie in der späten Lausitz-Kultur auf innenverzierten Schüsseln vorkommt (MALINOWSK1 1993, Stücke 3999, 4397 und 4867). Es ist anzunehmen, dass das kreisförmig eingedrückte Motiv auf dem Boden unseres Gefäßes kein Zufall ist: Es hatte eine verzierende Funktion, eventuell diente es zu kultischen Zwecken. Die Analogien des Henkelgefäßes kamen an den Fund­orten der späten Urnenfelderkultur in Transdanubien und im Donauknie ans Tageslicht (PATEK 1968, Taf. V. Typ 32, Kakasd: Taf. LXXIX, 12, Báta: Taf. LXXXVII. 10, Pécs-Makárhegy: Taf. XCVIII. 4, Süttö: Taf. CVIII. 5, Szentendre: Taf. CXXVI. 10, Adony: Taf. CXXXII. 21; PATEK 1993, 4-19, Abb. 7. 18; KŐSZEGI 1988, Budapest, Csepel-Szabadkikötö: Taf. 53. 4). Diese sind die Fundorte von kleinen, in die Ha B2- und B 3-Periode datierbaren Gruppen, die präskythische Wirkung widerspie­gelnde Metall gegenstände, bzw. solche von präskythischem Charakter benutzten (Kakasd, Pécs, Csepel). In der zweiten Hälfte der Ha B-Periode lebten Urnenfelder-Gruppen von Dálya (Dalj)-Kisköszeg(Batina)-Typ im südlichen Trans­danubien und in Slowenien (KŐSZEGI 1988, 50-57, 77-79; MA­RÁZ 1996, 260, 263). Nach der Untersuchung der im Brunnen von Kompolt gefundenen Gefäße wurde es klar, dass diese Gruppen mit der Mezőcsát-Kultur eine intensive Verbin­dung hatten (D. MATUZ-SZABÓ-VADAY 1998, 53-56). Ein we­nig abweichende, aber formal ähnliche, zweihenkelige, bau­chige Gefäße kamen auch auf präskythischen Fundorten vor (KEMENCZEI 1989, Abb. 7. 6; PATEK 1990, Taf. 4. 5, Taf. 27. 5; D. MATUZ-SZABÓ-VADAY 1998, 54, 55, Abb. 4. 2). In der südlichen Tiefebene erschienen die auf das Wei­terleben der Traditionen der späten Urnenfeldergruppen hin­weisenden Exemplare auch im Material der Mezőcsát-Kul­tur. Die präskythische Bevölkerung wandte also nicht nur die örtliche Töpferei, in unserem Fall die der Gáva-Kultur an, das bedeutet auch Verbindungen zwischen den Völkern, bzw. auch Wirkung und Mischung. Die senkrechte Rippenverzierung ist auf präskythischen Gefäßen bekannt. Die Rippen kommen in vier selbständigen Dreiergruppen vor, oder sie laufen auf dem Gefäß rund­herum (KEMENCZEI 1988, Abb. 2. 6, 7, Abb. 4. 4; PATEK 1990, Taf. 11. 10; PATEK 1993, Abb. 26. 7, 9, 15, Abb. 29, 12; D. MATUZ-SZA-

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