A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)
TÓTH Katalin: Kora bronzkori temetkezések Szeged-Kiskundorozsma határában
19 Bestattungsorten konnte die Umgebung des Grabes, bzw. der Gräber durchforscht werden. Auf sieben Fundplätzen legte man eine kleine Grabgruppe, auf zwölf Fundorten aber „Einzelgräber" frei. Es ist also klar, dass man mit „Einzelgräbern", oder lieber mit Gräbern, die zu keiner Grabgruppe gehören, in dieser Kultur rechnen muß. Es ist aber nicht zu behaupten, dass diese die Mehrheit der Bestattungen dieses Volkes ausmachen. Auch die kleinen Grabgruppen können für kennzeichnend gehalten werden, aber kein Gräberfeld mit größerer Gräberzahl (mehr als sieben) ist bis jetzt bekannt. Das Verhältnis der Siedlungen und der zu ihnen gehörenden Gräberfelder läßt uns gegenwärtig keinerlei Regelmäßigkeit erkennen. Die Gräber können in den Siedlungen — Kiskánya (CSALOG 1941, 10). Tata-Tófarok (VADÁSZ-VÉKONY 1978, 59)—, in der unmittelbaren Nähe der Siedlungen — Budapest III.-Aranyhegyi-Straße (KALICZ-SCHREIBER 1994, 39), Caka/Cseke (NOVOTNY 1955, 60) —, bzw. weiter, einige hundert m entfernt von den Siedlungen — Kompolt-Kistér (GOGÂLTAN 1999, 171), Oszlár-Nyárfaszög (KOÓS 1999,106) — vorkommen. Die Lage der Gräber, d. h. ihr Verhältnis zueinander, ist auf den Fundorten, auf denen mehrere Bestattungen dieses Volkes bekannt sind, ebenfalls abwechslungsreich. Es kam vor, dass alle Gräber des Bestattungsortes einander ganz nahe, in einer kleinen Grabgruppe lagen: Caka/Cseke (TOCÍK-PAULÍK 1960, Obr. 4), Oszlár-Nyárfaszög (KOÓS 1998, 11, Abb. 4). In anderen Fällen befanden sich die zwei Bestattungen desselben Fundortes voneinander recht weit (50—150 m): Krásno-Kráciny/Ószéplak (VLADÁR 1966, 267), Kompolt-Kistér (GOGÂLTAN 1999, 171), Debrecen-Köntöskert, Bezeredj-Straße (NÉMETI-DANI 2001, 109). Auf dem Fundort Kál-Legelö III (KULCSÁR-SZABÓ 2000, 37, Abb. 2) legte man sechs Gräber frei. Davon lagen fünf Bestattungen einander nahe, in einer kleinen Grabgruppe. Ein Grab befand sich weiter. In Pi§colt-„Nisipärie"/Piskolt-Homokos-Hügel stieß man auf zwei kleinere, voneinander ca. 150 m weit liegende Gräbergruppen (NÉMETI 1979). All das berücksichtigend ist die Lage der in der vorliegenden Studie vorgestellten Gräber zueinander und zu der hierher gehörenden Siedlung einer ausführlichen Untersuchung wert (Abb. 14). In Szeged-Kiskundorozsma-Subasa erschlossen wir das bis heute bekannte Siedlungsdetail der Mako-Kosihy-Caka-Kultur in Ungarn. Im freigelegten Areal lagen die Gruben in Gruppen. Unter den Grubengruppen gab es große „leere Flächen" (20—30 m). Nach unseren, im Grabungsareal und in der Umgebung gemachten Beobachtungen zog sich die Siedlung etwa 400 m lang ca. in N-S-Richtung an der Hochterrasse des Maty-Baches, sie war von langgestreckter, lockerer Struktur. Das vom südlichen Rand des auf der Trasse befindlichen Siedlungsdetails ca. 68 m südlich freigelegte „Einzelgrab", das nicht zu der Grabgruppe gehörte, gehört eindeutig dieser Siedlung an. Wahrscheinlich ist es mit Recht anzunehmen, dass auch die, von dem durch die Oberflächenfünde bestimmten nördlichen Rand der Siedlung etwa 380 m nördlich auf dem Fundort Szeged-Kiskundorozsma-Nagyszék II freigelegte, aus drei Bestattungen bestehende Grabgruppe zu derselben Siedlung gehört. Wir legten also zwei, zur Siedlung von Subasa gehörende, voneinander getrennt liegende Bestattungsorte frei. Der eine — eine der Grabgruppe nicht angehörende — Bestattung befand sich in der Nähe des Siedlungsrandes, während der andere — eine kleine Grabgruppe — am gegenüber befindlichen Rand der Siedlung, aber weiter davon (Abb. 14). Die Bestattungsorte der Mako-Kosihy-Caka-Kultur untersuchend kann man feststellen, dass die Zahl der vorgekommenen Bestattungen im Verhältnis zu den bekannten Siedlungsplätzen auffallend klein ist. Meiner Meinung nach ist der Grund einerseits in der, zur Siedlung ins Verhältnis gestellten, unregelmäßigen Lage der Gräber und der Struktur der Bestattungsorte zu suchen, d. h. in der, auf die Forschung der Bestattungsorte dieses Zeitalters ausgeübten Wirkung der obigen. Für die „intensiveren" Siedlungen dieses Volkes — mindestens zum Teil — ist die lockere, langgestreckte Siedlungsstruktur kennzeichnend. Innerhalb der Siedlungen bildeten die Gruben kleinere oder größere Gruppen, und unter den, voneinander 20—50 m weit liegenden Grubengruppen gab es beträchtliche „leere Flächen". Von dem Fall von Subasa ausgehend kann man annehmen, dass die Toten von den Einwohnern der Siedlungen dieser Struktur nicht in einem gemeinsamen, „großen" Gräberfeld begraben wurden, sondern in der Umgebung der Siedlung, in verschiedenen Abständen, fallweise „einsam", zu keiner Grabgruppe gehörend, und fallweise vielleicht in kleineren Grabgruppen (wie vermutlich die Gräber von Nagyszék), die verwandtschaftlichen und Familienbeziehungen berücksichtigend. Die Verstorbenen wurden also um die Siedlungen locker, vereinzelt, in großem Areal bestattet, ein wenig ähnlich der Struktur der Siedlungen selbst. Das kann dazu durchaus beitragen, dass unsere Kenntnisse über die Bestattungen dieses Volkes so lückenhaft sind, da die zueinander gehörenden Einheiten in so großen Gebieten liegen, deren Freilegung nur in Ausnahmsfällen möglich ist. BESTA TTUNGSRITUS Der allgemeine Bestattungsritus der Bevölkerung war die Verbrennung (KALICZ 1984, 95). Die meisten, also 33 von den 47 Bestattungen, deren Ritus mit relativ großer Sicherheit bestimmbar ist, waren Urnengräber (Liste 1). Es gab acht eindeutige Brandschüttungsgräber (Liste 2). In zwei Gräbern wurden die Aschen teils in die Urne, teils neben die Urne, in die Grabgrube gestreut (Liste 3). Über den Ritus der Bestattungen stehen uns genaue Angaben in sieben Fällen nicht zur Verfügung (Liste 5). In vier Gräbern fand man keine Aschen, diese wurden von den Ausgräbern für „Kenotaphe" gehalten (Liste 4). Nach der Meinung einiger Forscher könnten auch diese Brandschüttungsgräber gewesen sein, in denen man die in die Grabgrube gelegten Aschen außer Acht ließ. In den meisten bis jetzt bekannt gewordenen Gräberfeldsdetails dieser Kultur kann die Bestrebung nach dem einheitlichen Ritus innerhalb des Gräberfeldsdetails beobachtet werden, Ausnahmen sind die Fundorte Kompolt-Kistér und Caka/Cseke. Die meisten Urnenbestattungen (auf 14 Fundorten 30 Gräber) stammen von der östlichen Hälfte des Verbrei-