A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

TÖRŐCSIK István: Királyság – egy középkori falu az írott források és a régészeti adatok tükrében

KIRÁLYSÁG — EIN MITTELALTERLICHES DORF IM LICHTE DER SCHRIFTLICHEN QUELLEN UND ARCHÄOLOGISCHEN ANGABEN István TÖRŐCSIK Das in der vorliegenden Studie untersuchte Dorf Királyság befindet sich in der Gemarkung von Eperjes (Komitat Csongrád), etwa 25 km östlich von Szentes. Zu meiner Diplomarbeit machte ich seit 1998 Geländebegehungen in diesem Gebiet. Das in der Arpadenzeit dicht bevölkerte Gebiet hatte sich nach dem Tatarensturm entvölkert, es war erst im 15. Jahrhundert wieder besiedelt worden. Im Jahre 1456 taucht der Name Zelemeres-Pußta auf, deren Besitzer János Hunyadi war. In diesem Gebiet hatte die in der Nachbarschaft besitzende Familie Maróti Leibeigene an­gesiedelt. Dieses Dorf ließ Mihály Szilágyi, der Vormund von Mátyás (Matthias) Hunyadi um 1458 schleifen, die Einwohner wurden in der Nähe angesiedelt. Das neue Dorf wurde Királyság genannt. König Matthias schenkte es sei­ner Mutter, Erzsébet Szilágyi, später János Corvin. Die Dominikanerinnen bekamen es im Jahre 1495. Die serien­mäßigen Grenzprozesse gelten als Beweise der parallel mit der zunehmenden landwirtschaftlichen Produktion auftre­tenden Expansionsansprüche. Aufs Volumen der Waren­produktion weist auch der sich nach Westen richtende Vie­hexport außer den Angaben der Konskriptionen hin. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist es trotz der Kriegs­verhältnisse noch mit der Blütezeit der Siedlung und der Zunahme der Einwohnerzahl zu rechnen, darauf weist auch die Erklärung der Siedlung zu einem Gut des Sultans hin. Etwa mit 500 Einwohnern kann Királyság den bedeutenden Dörfern im Siedlungsnetz dieser Landschaft zugeordnet werden. Im 15-jährigen Krieg wurde das Dorf vernichtet, die Bevölkerung in den Jahren 1595 und 1596 — wie in vielen anderen Dörfern der Tiefebene — ausgerottet, oder die Menschen flohen davon. Die Gemarkung von Királyság wurde später vom Marktflecken Szentes erworben. Auf das Gebiet des behandelten Dorfes machte der Lehrer Imre Orosz, der auf dem Ackerfeld Funde sammelte, die Archäologen im Jahre 1962 aufmerksam. Drei Jahre später führte Katalin B. Nagy an der Stelle der Kirche eine Sondierungsgrabung durch: Sie stieß auf den Ziegelgrund der Kirche und auf drei Bestattungen. Etwa 200 m östlich von der Kirche legte sie auch eine Schmiede frei. Der Verfasser dieser Arbeit erhielt das Publikationsrecht dieser Ausgrabung. Am Ende des Artikels werden auch einige, an den Geländebegehungen des Verfassers gesammelte Funde behandelt. Übersetzt von Katalin H. SIMON Tör öcsik István Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf. 474

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