A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

HEINRICH-TAMÁSKA Orszolya: Megjegyzések a kora avar kori ötvösművészethez a fogazással díszített leletek kapcsán

Nielloeinlagen waren bei der Akzentuierung von Flecht­bandlinien eingesetzt worden, die Glaseinlagen als Teil des Ornaments oder als zentrales Verzierungselement. Im awa­rischen Material Findet man im Gegensatz zum merowin­gischen und vorawarenzeitlich-gcrmanischen nur wenige mit Niello versehene Stücke (s. Anm. 72). Eine Verwandt­schaft zu den germanischen Funden zeigen die awarischen Exemplare in der kombinierten Verwendung von Niello auf Silbergrundlage und von Feuervergoldung (z. B. Zam/1 376/1-2). Ein technologisches und stilistisches Uni­kat stellt die Fibel von Kölked-Feketekapu B, Grab 119 dar (KISS 2001, Taf. 29/8-9). Die nächste Parallele besitzt sie im runden Anhänger von Linon. Die awarenzeitlichen, mit Niello verzierten Gegenstände bezeugen Spezialisten und lassen die Frage aufkommen, wie solche seltenen Kunst­griffe der Feinschmiedetechnik in dieser Region gedeutet werden können. Cloisonée und Cabochon sind die zwei Arten von Stein­einlagetechniken, die Metallarbeiten des Frühmittelalters in ganz Europa verzierten (AUFLEGER 1996, 627; GRODDE 1990, 23; ROTH 1986, 57). Unter den zahnschnittverzierten Funden handelt sich von einer Ausnahme abgesehen um einzeilige Fassungen. Die Einlagen bestehen aus konkav oder flach ausgebildeten Gläsern in den Tönen zwischen weiß-weiß­grün bis blau. Nur bei den Goldobjekten konnten Granate bestimmt werden (Bó/0/1-2; JankG/0/4). Auch hier, bei den dreibogigen Schwerthalterungen von Bocsa war einmalig ein partielles, mit Cloisonné-Technik ausgeführtes Verzie­rungsfeld zu beobachten. Die Bearbeitung der Oberfläche dient vordergründig stilistischen Zielen. Flier vereint sich der künstlerisch-stilistische Entwurf mit den Möglichkeiten des Materials und mit dem Können des Herstellers zu einem Ergebnis. Die mit Zahnschnittornamentik verzierten Fundstücke zeigen ein vielfaltiges technologisches Spektrum und sind aus feinschmicdetcchnischer Sicht einmalig im zeitgleichen Material. Dies bezieht sich nicht nur auf die Gusstechnik, sondern auch auf die Form und Art der verwendeten Werk­zeuge, auf die Veredelungs- und Einlagevarianten sowie auf ihre handwerkliche Umsetzung. Form, Art und zeitliche Tiefe einer möglichen technologischen Befruchtung von Außen (aus Byzanz und aus dem Westen) stellen aber ein noch ungelöstes Problem dar. Die zahnschnittverzierten Fundstücke bilden außer den Schmiedegräbern die wich­tigste technologische Quelle der Frühawarenzeit. Über ihre kulturelle Bedeutung können wir aber nur in einer Synthese mit einer stilistischen Auswertung ein Bild gewinnen. Orsolya Heinrich-Tamáska Universität Viadrina/Collegium Polonicum Große Scharrnstr. 59. D-15230 Frankfurt/O. E-mail: OrsHeinTam@aol. com

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