A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

P. FISCHL Klára – KISS Viktória: A Vattina-kultúra kutatása és északi kapcsolatainak kérdése

In Burgenland und Nordungarn, bzw. im Gebiet der Woiwodenschaft schlössen die Forscher von den in der Belegis-Kultur in einem geschlossenen Block auftretenden Litzenkeramik und der Chronologie dieser Kultur ausge­hend auf eine Wanderung nordwest-südöstlicher Richtung. Die Bewegung der im Gebiet Transdanubiens durchziehen­den Gruppen wurde mit dem Erscheinen der Hügelgrä­berkultur in Verbindung gebracht, und auch die Verbergung der Koszider-Schätze wurde an diese Geschehnisse gebun­den (BÁNDI-KOVÁCS 1970; BENKOVSKY-PIVOVAROVÁ 1981; KOVÁCS 1984, 383; KOVÁCS 1988, 156; KOVÁCS 1994a 123; 161-162; VÉKONY 1988, 74; FOLTINY 1988; BÓNA 1992, 36-38; ILON 1999, 255-259; VÉKONY 2000a, 180). Die oben skizzierten Ergebnisse der kroatischen Forschung lassen all das in einem anderen Licht erscheinen: Einerseits ist die südtrans­danubische Litzenkeramik nicht mit den vom Gebiet um den Neusiedlersee ausgehenden und im ganzen Gebiet Trans­danubiens durchziehenden Gruppen zu erklären, sondern sie kann von Kroatien her zur Zeit sowohl der inkrustierten Keramikkultur (Kölesd: WOSINSKY 1904, T. LVII1. 5; Somogy­vár: HONTI 1994a, Abb. 4. 4, Abb. 7. 6, Abb. 9. 1-2; Siklós­Téglagyár, Grab 3: BÁND1-ZOFFMANN 1966, 51-52, Taf. XII. 3-7, Taf. XIII. 1-7; BÁND1-F. PETRES-MA RÁZ 1979, unten auf dem Bild der Seite 102; Vörs-Kerékerdő: HONTI 1994a, 8-9; HONTI 1994, 173-175, Abb. 2. 2, Abb. 8. 4) als auch der Sz­eremle-Kultur (Siklós-Téglagyár, Siedlung: BÁND1- KOVÁCS 1974, Abb. 3) abgeleitet werden. Andererseits kann auch der Entfaltungsprozeß der BelegiS-Kultur durch das Zusam­mentreffen der Bevölkerung der Vattina-Kultur und der benachbarten Litzenkeramik einfacher erklärt werden. Das Auftauchen der Füßchengefäße der Magyarád-Kultur im Fundmaterial der Szeremle-Kultur (Kovin, Vrsac-At, Sur­cin, Oresac (Yu), bzw. die Verbreitung der Formen und des Verzierungsstils der inkrustierten Keramik an der Donau kann weiterhin nur mit Völkerbewegungen erklärt werden, aber das ist vielleicht als langsamere Bewegung in kleineren Entfernungen vorstellbar. Die stratigraphischen Angaben der in der Tellsiedlung von Mozsor-Földvár (Mosorin-Feudvar, Yu) vorgekomme­nen inkrustierten Keramik beweisen das chronologische Nacheinander der Proto-Szeremle- und der ausgebildeten Szeremle-Periode eindeutig: Die unteren und mittleren Schichten können mit der späten Periode der inkrustierten Keramik und von Proto-Szeremle, während die oberen P. Fischl Klára 3534 Miskolc Bányamécs u. 10. Schichten mit der Szeremle-Kultur parallelisiert werden (HÄNSEL-MEDOVIC 1991; HÄNSEL-MEDOVIC 1992a; HANSEL 1992; HÄNSEL-MEDOVIC 1994, Abb. 7-9). Demnach können die am Ende der ungarischen Mittelbronzezeit, in der Ko­szider-Periode stattgefundenen Vorgänge folgendermaßen skizziert werden: In der späten Phase der inkrustierten Ke­ramik — in der Proto-Szeremle-Zeit oder in der sich entfal­tenden Szeremle-Phase waren die Kennzeichen der jungen Phase der nördlichen und südlichen inkrustierten Keramik in Transdanubien einheitlich geworden. Dazu hatten sich noch weitere Wirkungen mittels des Zusammentreffens der in den südlichen Gebieten des Donau-Theiß- Zwischen­stromlandes und in der Batschka erscheinenden transdanu­bischen Elemente und der Bevölkerung der Spät-Vatya-, Spät-Szöreg- und Spät-Vattina-Kultur (vgl. die Vattina-Ke­ramik von Szeremle bei P. FISCHL-KISS-KULCSÁR 1999, Abb. 63 16-17) gesellt. Auf diese Weise hatten sich die Kenn­zeichen einer neuen gegenständlichen Kultur, nämlich der Szeremle-Kultur entwickelt. Am Ende dieses Vorganges hatte die Szeremle-Kultur bereits ein selbständiges Ver­breitungsgebiet gehabt, das teils das frühere Gebiet der südlichen inkrustierten Keramik bedeckt hatte. Einige, sich mit der Mittelbronzezeit Kroatiens und Serbiens beschäf­tigende Forscher haben dieselbe Meinung über die Ge­schichte der Gruppen mit inkrustierter Keramik, aber sie sondern — nach der, bei der Bestimmung der Szerem­le-Kultur konzipierten Theorie, Majnaric-Pandzic folgend — das Proto-Szeremle-Material als Szeremle-Material und das Szeremle-Material als Dalj-Bjelo Brdo-Material ab (neulich FALKENSTEIN 1998, 38; SIMIC 2000). Unserer Mei­nung nach kann die späte inkrustierte Keramik — Proto­Szeremle-Periode an den Anfang der 3. Phase der unga­rischen Mittelbronzezeit, der Koszider-Periode, an das Ende von RA2 — in die erste Hälfte von BB1 datiert werden (KISS 1998; VÉKONY 2000a). Da die Krüge sog. Lovas-Typs in fast allen Gräbern der echten Szeremle-Kultur im Grä­berfeld von Szeremle vorkamen (vgl. mit dem Gefäß des Koszider-Schatzes von Lovas), können das namengebende Gräberfeld und die anderen Fundorte mit ähnlicher Keramik (z. B. Bácsmonostor) zweifellos ebenfalls für das Denk­material der Koszider-Periode gehalten und in die zweite Hälfte von BB1 datiert werden (VINSKI 1958, Tabla IX-X; KOVÁCS 1988a, 157, Abb 1. 3; P. FISCHL-KISS-KULCSÁR 1999, Abb. 63. 18-19). Übersetzt von Katalin H. SIMON Kiss Viktória MTA Régészeti Intézete 1014 Budapest Úri u. 49. E-mail: kissv@archeo.mta.hu

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