A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei
monie kam es mehrmals an die Reihe (HANELL 1937, 2133). Es wurde mit den großen festlichen Opfern, darunter mit dem Speiseopfer für gleichwertig gehalten, mit dem letzteren wurde die Libation gleichzeitig dargebracht (NILSSON 1967. 142). 38 Mit Rücksicht auf die Gefäße, die in der Grube von Csongrád-Bokros vorkamen, kann das letztere auch in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden. Der gemeinsame Zug der bis dahin aufgeführten Beispiele ist, daß die Darbringung des Trankopfers meistens mit dem Fruchtbarkeitskult in Verbindung stand. 39 Dafür spricht es unter anderen, daß das aus einem Stierhorn gefertigte Trinkgefäß für den hethitischen Wettergott Tesub als ein beliebtes Opfergeschenk galt (HAAS 1982. 335). In der archaischen Denkweise gehören Sintflut und Regen, die das Leben in den geschichtlichen Pet rioden, sogar jährlich erneuern und die bei den Opferzeremonien mit dem Trankopfer symbolisiert wurden, eng zum Gedankenkreis von Geburt und Wiedergeburt. 40 in den späteren Zeiten stand diese Opferform mit dem Totenkult, der auch sonst eine Reihe von Spendeopfern erforderte, in engem Zusammenhang (FAUTH 1970, 309) 41 2.4. Die Art der in der Grube gefundenen Opfertiere (Schwein, Schaf Rind) Die Tiere und im allgemeinen die animalischen (zoomorphen oder theriomorphen) Elemente spielen in der Mythologie der einzelnen Völker eine außergewöhnlich große Rolle. Das kann mit der Bedeutung der Tiere in der frühen Etappe der menschlichen Entwicklung erklärt werden, als sich der Mensch seiner Zugehörigkeit zur Naturwelt noch bewußt war. Zu dieser Zeit gehörten die Tiere noch zur menschlichen Hierarchie, die heiligen Tiere aber lagen an deren Spitze (s. die Ableitung der gegebenen menschlichen Gemeinschaften von tierischen Ahnen!). Deswegen dienten die Tiere sehr lange Zeit als irgendein anschauliches Paradigma. Die einzelnen Elemente dieses gedanklichen Systems wurden als Modell der Gesamtheit der menschlichen Gesellschaft und der Natur aufgefaßt, in der die Fruchtbarkeit und Zyklizität die Hauptrollen spielten. Die tierischen Ahnen, die Toteme machten einem die Verbindung der menschlichen Gemeinschaften und ihres Lebensraumes, der Gegenwart und Vergangenheit, des Kultúráién bzw. Sozialen und der Natürlichen möglich. In der Antike könnte man die Tiere als die Pendants oder heilige Tiere der einzelnen Götter betrachtet haben (Zeus und Poseidon —>• Stier, Zeus-Lükaios —» Wolf, Athene —» Eule, Horus —> Falke usw.). Das erklärt die hohe Anzahl der Tierdarstellungen im Vergleich zu den Menschendarstellungen bereits von der Altsteinzeit an, und zugleich auch die in den archäologischen Befunden des Kultlebens gefundenen zahlreichen Tierreste. Bei der Bewertung dieser können wir auch die oben erwähnten Zusammenhänge nicht außer acht lassen. Im nachfolgenden analysieren wir die Rolle der drei wichtigsten Tierarten der Grube 34 in Csongrád-Bokros, Bokrospuszta im Kultleben und in der Mythologie. stammt und in Ebla vorkam, steht ein König bzw. eine Königin während der Zeremonie mit einem Gefäß in der Hand (LAND 1982, 122). Gudea, der Ensi von Lagas hält auch auf seiner berühmtesten Darstellung einen Wasserkrug in der Hand, aus dem geweihtes Wasser fließt (GR.4 Y 1988, 61). Mit einem Gefäß ähnlichen Typs wurde die Göttin Istar im 19. Jahrhundert v. u. Z. in Mari dargestellt. Aus ihrem Krug fließt das Wasser des Lebens (GRAY 1988, 62; LAND 1982, Abb. 86). Auf der, sich an die Amtseinführung des Königs knüpfenden Darstellung sind gleiche Gefäße in der Hand beider, Hörnerkrone tragender Figuren auf dem Wandgemälde im Saal 'G ' ebenfalls in Mari zu sehen (LAND 1982, Abb. 24). Aus den Gefäßen wächst ein Lebensbaum aus, und in mehreren breiten Strömen fließt Wasser. Diese Sitte ist also eine der ältesten Sitten, eine Veränderung brach erst in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausendes v. u. Z. ein. In der Römerzeit durfte schon auch der Opferpriester mit seinen Helfern eine Libation darbringen (KELLER 1963, 358). Über die griechische Tradition s. PA USAN1AS V, 15. 10.! 38 Im Alten Testament handelt es sich dagegen auch um Trankopfer, die zu den Brand- und blutigen Opfern gehören (4.Mose 15, 5). 39 Istar und Tskara oder Ishara sind eindeutig Fruchtbarkeitsgöttinnen (TOKAREV 1988,1. 507; LexAnt 259). Die letztere spielt im Gilgames-Epos als die Vertreterin von Istar eine Rolle, in der späteren Tradition wurden sie als ein- und dieselbe Göttin behandelt (TOKAREV 1988,1. 506). Auch das erwähnte Steinbecken von Ebla sollte dem Fruchtbarkeitskult dienen (LAND 1982, 122). Das Trankopfer könnte sich in Mesopotamien auch an den Totenkult geknüpft haben (KOMORÓCZY1983, 195). 40 Über die Schöpfung mit Wasser und die aquatische Kosmogonie s. ELIADE 1998, 92, 98! 41 Das schönste klassische Beispiel der Libation ist das den unterweltlichen Seelen dargebrachte, oben erwähnte Opfer (HOMEROS OD XI, 23-28).