A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei

ter, im Laufe der Behandlung der Indogermanen­frage wurde die Analyse zahlreicher, in das Neoli­thikum und die Kupferzeit Europas datierbarer Opferfunde mit Hilfe von in antiken Quellen er­halten gebliebenen und sich auf verschiedene Kulte beziehenden Texten von ihm vollgebracht (MAK­KAY 1978a: MAKKAY 1988; MAKKAY 1992). Sehr viele religionsgeschichtliche Beziehungen wurden auch in der umfassenden Studie von Eszter Bánffy über die Kultgegenstände der europäischen neolithi­schen und kupferzeitlichen Kulturen behandelt (BÁNFFY 1991), ferner in der Arbeit von Ágota Sz. Kállay über die kupferzeitliche Kultstätte von Fü­zesabony (SZ. KÁLLA Y 1988). Der Vergleich des archäologischen Fundmaterials der urzeitlichen Opfergruben und der Beschreibung der antiken Rituale bewies, daß die Verfasser der antiken Texte in ihren Handlungen von demselben Gedan­keninhalt geführt worden waren wie die Darbringer der urzeitlichen Opfer. All das berechtigt uns zur gemeinsamen Anwendung beider Quellengruppen im Laufe der Interpretierung der archäologischen Funde. Die vorliegende Arbeit ist nur nach ihrer Anschauung mit den aufgezählten Studien gleich, unsererseits möchten wir aber auch selbständige Gesichtspunkte und Gedanken hinzufügen. In die­sem Sinne bestimmen wir die vorliegende Arbeit innerhalb ihrer Gattung zu einem Versuch, den man im weiteren gewiß präzisieren muß, der aber zugleich eine neuartige Annäherung des Themas ist. Wir hoffen, daß die aus den archäologischen Tatsachen gewinnbaren (kultur)geschichtlichen Angaben dadurch bereichert werden können. Nach diesen einleitenden Gedanken kommen wir auf unser engeres Thema. 2. ANALYSE Wie oben erwähnt, wurde die Grube von Csong­rád-Bokros nach den im voraus ausgewählten Ge­sichtspunkten analysiert. Von den in diesem Objekt gemachten Beobachtungen wählten wir die folgen­den Einzelzüge zur Analyse aus: 2.1. die Form der Opfergrube, 2.2. die Ausbildung der Grubensohle, 2.3. die Rolle der in der Seitenwand plazierten Gefäße, 2.4. die Art der in der Grube gefundenen Opfertiere (Schwein, Schaf, Rind), 2.5. die Rolle der tierischen Körperteile bei den urzeitlichen Opferhandlungen, 2.6. der Typ des Opfers (blutiges Opfer). 2. /. Die Form der Opfergrube Opfergruben sind seit ca. 8-9000 Jahren, vom Auf­treten der frühesten nahrungsmittelproduzierenden Gemeinschaften an bekannt. Sie existierten in allen Kulturen Südosteuropas und gehörten der Glau­benswelt dieser Gemeinschaften organisch an (MAKKAY 1963, 4; KALICZ-RACZKY 1982, 17). Die „Blütezeit" der Opfergruben fällt aber schon in die nächste Periode, d. h. in die Kup­ferzeit. Die bedeutende Zunahme der Anzahl der Objekte dieses Typs kann im Laufe der Früh­bronzezeit in der Ägäis beobachtet werden. 12 Die Form der in Csongrád-Bokros, Bokrospuszta erschlossenen Grube 34 ist — wie Abb. 3.1 und Abb. 4. 1-2 zeigen — offen und leicht trichterförmig. Deswegen weicht sie von dem zylindrischen, tiefen, brunnenartigen Objekttyp 13 und von den bienenkorb­förmigen Gruben grundsätzlich ab. 14 Aufgrund ihrer Form kann also die Grube 34 von Bokros sehr schwer in Verwandtschaft ge­bracht werden. Von den aufgeführten Beispielen kann die Grube Ill/a der Hunyadihalom-Kultur in 12 Allein in der FH Ii-zeitlichen Schicht von Lerna wurden 425 Objekte solchen Charakters freigelegt. Von ihnen datieren 280 in das Frühhelladikum (MARINA TOS 1968). 13 Nach den bisherigen Angaben waren diese vom Spätneolithikum an bis den Anfang der mittleren Kupferzeit in der Tiefebene üblich. Hierher gehören z. B. das Schachtgrab von Cicarovce/Csicser aus der Theiß-Kultur (VÍZDAL 1980, 137-144; LIC11ARD US-LJCHA RD US-J7TEN 1997. 2ff.. Abb. 2), der in die Bodrogkeresztúr einreihbare Fundkomplex von Szarvas (MAKKAY 1982. 45 ff) und die in die Ludanice-Gruppe datierten Befunde von Füzesabony (SZ. KALLA Y 1988, 21) und Bajc-Ragoha (TOCÍK 1991, Abb. 4). Andere kultische Objekte ähnlicher Form sind in den Kulturen des Neolithikums und der Kupferzeit Mitteleuropas bzw. der Frühbronzezeit der Ägäis bekannt (MAKKAY 1975, 162; KALICZ-RACZKY 1982. 18; DÖHLE- WA GNER- WE IG EL T 1992, 51ff). Opfergruben von zylindrischer Form kennen wir auch in der Bronzezeit (MARINATOS 1968, 83; KAL1CZ-SC11REIBER 1981, 79). Auf einem Fundort konnten zahlreiche Opfergruben im Laufe der Zeit errichtet werden, so daß man in mehreren Fällen ausgesprochener Bothros-Phasen Erwähnung tut (WEINBERG 1962. 190-195;

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