A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
FÁRI Irén - † KŐHEGYI Mihály – SZALONTAI Csaba: Reizner János és Hampel József levelezése
der Zeitschrift Archaeologiai Értesítő, ersuchte ihn mündlich, über die Funde des Museums von Szeged, dann über die Fundorte in der Umgebung von Szeged zu berichten. Um den fachgemäß formulierten Bericht bat J. Hampel für die Értesítő. Noch in demselben Jahr, d. h. im Dezember 1890 gelangte der Fund von Bojárhalom in das Museum, mit dem J. Reizner die Aufmerksamkeit des Publikums und der wenigen Sachkundigen sofort erregte. Der Bedeutung des Fundes entsprechend informierte er die Lokalzeitungen schnell und exakt, und am 5. Januar meldete er sich an, an der Sitzung der Ungarischen Archäologischen und Anthropologischen Gesellschaft ein Referat zu halten. Hampel besuchte auch persönlich die Sammlung von Szeged, zum ersten Mal 1898 als Fachinspektor des neuaufgcstellten Oberinspektorates der Ungarischen Museen und Bibliotheken, dann anläßlich der Eröffnung der ersten Ausstellung des Museums, am 11. Juni 1899. Der Briefwechsel von J. Reizner und J. Hampel ist nicht nur wegen seines wissenschaftsgeschichtlichen Interessanten der Veröffentlichung wert, sondern auch darum, weil er mit neuen Beiträgen auch zur Deutung des archäologischen Materials beiträgt, z. B. im Falle von Bojárhalom. Bis dahin benutzten die Forscher die in der Archaeologiai Értesítő veröffentlichte abgekürzte Variante, den ursprünglichen Text von Reizner bewahrte man im Archiv der Somogyi-Bibliothek auf. János Reizner — wie davon der Briefwechsel mit J. Hampel zeugt — hielt die archäologische freilegende Arbeit, Publizierung, ferner die sofortige Dokumentierung und Inventarisierung der Funde gleicherweise für wichtig. In seinem vierbändigen Hauptwerk „Die Geschichte von SzeFári Irén Móra Ferenc Múzeum Fekete-ház 6720 Szeged Somogyi Béla u. 13. Szalontai Csaba Móra Ferenc Múzeum 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3. sza lonta@mfm. u-szeged. h u ged" — erschienen 1899 und 1900 — konnte er die frühe, ungeschriebene Geschichte der Stadt aufgrund seiner eigenen archäologischen Tätigkeit umreißen. Als die spektakuläre Krönung seiner 25jährigen ausdauernden Arbeit und zugleich seiner Tätigkeit als Museumsgründer können die Eröffnungen der ersten Ausstellungen im Jahre 1899 bewertet werden. Obwohl J. Reizner von Kálmán Thaly und Mihály Zsilinszky empfohlen wurde, wurde er wegen einigen fehlenden Stimmen kein korrespondierendes Mitglied der Akademie. Er arbeitete aber mit ungebrochener Kraft weiter. J. Reizner interessierte sich für alle Gebiete der Geschichte: Er sammelte Gegenstände, aber er richtete seine Aufmerksamkeit auch auf die Numismatik und auf die junge Disziplin, die Archäologie ebenfalls. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, als J. Reizner tätig war, schrieb man außer den beschreibenden, typologisiercnden Studien auch die ersten archäologischen zusammenfassenden Werke (KOREK 1976, 61). Zu den Fundierungsarbeiten dieser Disziplin trug J. Reizner mit seinen exakten Beobachtungen, zuverlässigen und sorgfältigen Bemerkungen, bzw. schnell veröffentlichten Materialvorlagen bei. Aus dem Briefwechsel zwischen J. Reizner und J. Hampel kann nicht nur der Entfaltung der archäologischen Fachliteratur auf der Spur gefolgt werden, sondern auch der Entwicklung und Vermehrung des Museums von Szeged. Wir konnten in das erste zwei kampfreiche Jahrzehnte einblicken, die die weitere Entwicklung, ferner den Sammelkreis bzw. -gebiet bestimmten, femer eine methodische Tradition begründeten. Übersetzt von Katalin H. SIMON f Kőhegyi Mihály Türr István Múzeum 6500 Baja Deák F. u. 1.