A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

SOROCEANU, Tudor – SZABÓ, J. József: A gyulai bronzlelet

wandte Gegenstücke kamen auch auf dem Gebiet von Siebenbürgen und im Banat zum Vorschein. Die Exemplare von Guçterita II (RUSU 1972, Taf. 73. 14), von Cozla (SÄCÄRIN 1979, 110, Abb. 2. 2) und von Sichevita III (LAZAROVICI 1977, 96, Taf. 76. 3) wurden in die Periode HaA] datiert. Das ostsiebenbür­gische Stück von Cälugareni sollte ebenfalls im Laufe der Zeit von HaA in den Boden gelangt sein (BADER 1983, Taf. 56. 51; VULPE-LAZÄR 1989, 239, Abb. 4. 3). Das Alter der verformten unverzierten Lan­zenspitze Ciceu-Corabia II wurde mit der Periode HaB gleichgesetzt (MARINESCU 1979, 54, Taf. 2. 5). Auch aus den Nachbargebieten können gewisse Analogien aufgeführt werden. Aus Serbien sind zwei solcher Waffen bekannt. Während das Stück von Jakovo, dessen Tülle und Blatt nicht so ver­breitert sind, in die Periode HaA2 eingereiht wurde (TASIC 1975, Taf. 29. 3), ist das Exemplar von Rudnik an die Wende von HaA2 und Bj gesetzt worden (GARASANIN 1975, Taf. 78. 9). Die Liste der aus Depot­funden stammenden ähnlichen Lanzenspitzen kön­nen wir auch mit zwei Beispielen aus der Slowenien bereichern. Im Falle von CermoZisc sind besonders die Tülle und der untere Teil beachtenswert (CERCE­SINKOVEC 1995, Taf. 44. 17). Im Gebiet der Stadt Ljub­ljana kam ein solches Stück zum Vorschein, an dem nur eine Ritzlinie zu sehen ist (SINKOVEC 1995, Taf. 26. 168). Unsere Aufzählung können wir mit der Erwähnung von zwei nur ähnlichen Lanzenspitzen aus Griechenland (AVILA 1983, 63, Taf. 18. 133-134) sowie von Lanzenspitzen aus dem entfernten En­gland schließen, die der großen Áhnlichkeit wegen Überraschen (BURGESS 1968, Abb. 22. 6-7; PENDLETON 1999, 158, Abb. 64. 266, beide mit weiterer Lit.), be­sonders weil der mitteleuropäische Raum keine we­sentlichen Anhaltspunkte bietet. Nicht uninteressant ist das Einstecken verschie­dener Artefaktfragmente in den Tüllenhohlraum der Gegenstände, in unserem Fall vermutlich von Sicheln in die Tülle der Lanzenspitze (Nr. 8, Abb. 2. 5). Laut Beschreibungen der Fundumstände soll­ten sie noch ganz (oder jedenfalls größere Stücke) erhalten gewesen sein, bei der Entdeckung wur­den sie abgebrochen. Der Vorgang steht wohl mit dem Unbrauchbar-Machen der geopferten Waffen, Werkzeuge usw. in Zusammenhang. Die jetzige Lage der mindestens auf 2,5 cm. tief eingeklemm­ten Sichel(?)reste sowie die frühere, vor der unsachgemäßen Bergung der Funde von Gyula, sprechen eher für eine absichtliche Handlung 8 . Der kleine Armring (Abb. 3. 6) ist ein all­gemein verbreiteter Typ, der im Laufe der ganzen Spätbronzezeit im Gebrauch war. Er ist also zeit­lich nicht eingrenzbar (PETRESCU-DÎMBOVITA 1998, Taf. 26, Nr. 2i7ff., Taf. 81, 101 Off.). Die Verwendung der kleinen und mittelgroßen Armringe mit spitzzu­laufenden Enden ist jedoch mehr in BD und HaA und weniger in HaB — als eine größere Variante häufiger ist 9 — belegt (SOROCEANU 1981, 256-257), was durch die neueste Fundsammlung aus Ungarn bestätigt wird (MOZSOLICS 2000, passim). Die kleinen Gussfladen von Gyula sind Zeugen der umfangreichen, spätbronzezcitlichen Bronze­bearbeitung (im allgemeinen s. MOZSOLICS 1984). In den zeitgleichen Depotfunden kommen sie in grö­ßerer Menge vor (MOZSOLICS 1985, Taf. 169, 13-14 — Sárazsadány, Taf. 173, 16-21 — Nagykálló II, Taf. 16-27 — Apagy, usw.). Die Bestimmung der Zeit, in der das oben be­schriebene, kleine Depot in den Boden gelegt wur­de, erweist sich als ziemlich schwierig. Trotz der erwähnten Möglichkeiten, können wir, auf Grund der oben angeführten Angaben, gewisse chrono­logische Grenzen festlegen, innerhalb derer der Bronzefund von Gyula in den Boden gelangte. Der späteste Termin, zu dem unser Fund deponiert wurde, kann in die HaA-Periode, vielleicht auf das Ende dieser Stufe gesetzt werden. Das wird besonders durch die Feststellung ge­stützt, daß, trotz der Langlebigkeit der meisten hier vertretenen Gegenstandstypen, ein Vergleich ihrer verschiedenen Verwendungszeiten (Lanzenspitzen — HaA-B, Tüllenbeile — HaA, Sicheln — HaA, Armringe — vorherrschend BD-HaA) auf die oben genannte Zeit schließen läßt. Das hier erörterte Depot ist ein Zufallsfund, die originale Lage der Gegenstände im Boden wurde beim Auffinden nicht beobachtet. Infolge dieses Umstandes und wegen der Unvollständigkeit kann nicht bestimmt werden, ob es sich um einen ein­deutig sakralen Fund handelt oder um ein aus 8 Durch die gründliche Diskussion dieser Sonderfunde sowie durch die erzielten Ergebnisse bei Hansen 1998, 5jf, bes. 22-23 erübrigt sich eine erneute Analyse auf Grund unserer Lanzenspitze, umsomehr, weil wir seinen Schlußfolgerungen zustimmen. 9 Wiez, B.:AradII(Mitt. M. Rusu bei PETRESCU-DÎMBOVITA 1978,139, Taf 224,35-43; 225 A, 44, 46, 49, 50 und weiter passim).

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