A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
SOROCEANU, Tudor – SZABÓ, J. József: A gyulai bronzlelet
DER BRONZEFUND VON GYULA (KOM. BÉKÉS) 1 Tudor SOROCEANU Im Januar 1978 wurde im nördlichen Teil der Gemarkung der Stadt Gyula ein Telefonkabel verlegt. Dabei kamen mehrere Bronzegegenstände zum Vorschein. Die Fundstelle befindet sich in einem Winkel, der durch das Zusammenfließen der Flüsse Fekete-Körös (Schwarzer Kreisch) und Fehér-Körös (Weißer Kreisch) gebildet wird. Am südlichen Ufer des Flusses Fekete-Körös, auf einem niedrigen, Ost-West liegenden Hügelrücken wurde früher ein kleiner Damm (Pikógát) errichtet. Dieser kleine Damm wurde ca. 80 m östlich des großen südlichen Flußdammes (Abb. 1) durch den 60 cm breiten Graben der Telefonleitung geschnitten; am Fuße des südlichen Dammhanges stießen die Arbeiter in 0,50 m Tiefe auf die Funde, die an zwei, 30 cm voneinander entfernten Stellen lagen. Die Gegenstände wurden also ohne fachgemäße Fundbeobachtungen in situ gehoben, deshalb fehlen Informationen über genaue Fundumstände. Der kleine, sofort dem Museum überlassene Fund bestehet aus folgenden Stücken: 2 1. Tüllenbeil mit Schnabel und Öse (Abb. 2. 1). Die Bahn ist leicht bogenförmig, die Tülle im Querschnitt rechteckig, die Schneide leicht verbreitert. Der obere Teil der Tülle durch Hämmerung verengt, die Ösenpartie beschädigt. Korrosionsschicht restauratorisch entfernt, hellbraun, Oberfläche rauh. L.: 11 cm, Dm.: der Tülle 3,2 cm, Gew.: 132 g. 2. Bruchstückhaftes Tüllenbeil ohne Öse (Abb. 2. 2). Unter dem verdickten Randwulst befinden sich zwei aus Rippen bestehenden ineinandergefügte Winkel und im Inneren dieser Winkel eine größerere und eine kleinere kreisfömiige Verzierung, eigentlich ein plastisch hervorgehobener Würfelaugendekor (Punkt in der Mitte des Kreises). Die Bahn ist gerade, die Tülle im Querschnitt oval. Korrosionsschicht restauratorisch entfernt, hellbraun, Oberfläche glatt, an einigen Stellen Beschädigungsspuren von Korrosion. L.: 9,6 cm, Dm.: der Tülle 4,3 cm, Gew.: 150 g. János József SZABÓ 3. Bruchstückhaftes Tüllenbeil (Abb. 2. 3). Es handelt sich um den oberen Teil eines Tüllenbeiles siebenbürgischen Typs mit leicht fazettiertem Rand und mit zwei senkrechten und zwei schrägen Rippen. Die Bahn ist fast gerade, die Tülle im Querschnitt oval. Die Oberfläche wurde mit starker grüner Korrosionsschicht zusammen konserviert. L.: 8 cm, Dm.: der Tülle 4 cm, Gew.: 115 g. 4. Bruchstück eines Tüllenbeiles (Abb. 2. 4). Leicht verbreiterte Schneidenpartie eines Tüllenbeiles mit viereckigem Querschnitt. Korrosionsschicht restauratorisch entfernt, hellbraun, Oberfläche rauh. L.: 5,6 cm, Dm.: der Tülle 3,3 cm, Gew.: 80 g. 5. Zungensichel (Abb. 3.1). Die Zunge ist durch vier, die Klinge durch drei Rippen verstärkt. Die äußere Zungenrippe und die äußere Blattrippe gehen ineinander über. Der Gußzapfen ist rechteckig. Dunkelgrüne Patina mit hellgrünen Flecken. L.: 17,1 cm, B.: 2,6 cm, Gew.: 70 g. 6. Zungensichel (Abb. 3. 2). Die Zunge ist durch vier, die Klinge durch drei Rippen verstärkt. Die äußere Zungenrippe und die äußere Blattrippe gehen ineinander über. Der Gußzapfen ist dreieckig. Das Blatt ist in der Nähe der Spitze gebrochen. Die Oberfläche mit starker grüner Korrosionsschicht zusammen konserviert. L.: 18,5 cm, B.: 2,6 cm, Gew.: 83 g. 7. Bruchstück einer Sichel mit Blattrippe (Abb 3.3). Dunkelgrüne Patina mit bläulichen Flecken. L.: 5,8 cm, B.: 2,9 cm, Gew.: 5 g. 8. Lanzenspitze mit kurzer Tülle und randparallelen Linien am Blatt (Abb. 2.5; Abb 4. la-b). Das Oberteil der Tülle zeigt zwei gegenüberliegende Löcher, ein kreisförmiges und ein nach unten verbreitertes. Dunkelgrüne Patina mit bläulichen Flecken. Im inneren der Tülle sind drei Stück eingeklemmtes und durch Korrosion festsitzendes Blech zu sehen. Das sind Reste von anderen Gegenständen, teilweise vermutlich von Sicheln. Gesamt-L.: 23,7 cm. Gesamtgew. 135 g. Oberes (s. Abb. 2. 5; Abb. 4 — Lanzenquerschnitt) Blech(?)fragment: gebrochen am Rand der Tülle: messbare L.: 2,5 cm, B.: 1,3 cm; mittleres Blech(?)fragment: gebrochen am Rand der Tülle: messbare L.: 2,5 cm, B. (überbrückt den ganzen Durchmesser der Tülle): 2 cm; unteres Blech(?)fragment: gebrochen im Inneren der Tülle (deshalb ist es im / Für stilistische und sprachliche Verbesserungen sind die Verfasser Herrn Priv.-Doz. Dr. Klaus-Peter Wechter, für die Zeichnungen Herrn Oberrestaurator László Vigh.für die Photos Herrn Zoltán Váradi zu Dank verpflichtet. 2 Er wurde im Munkácsy Mihály Museum unter Nr.: 85.35.1-10. inventarisiert.