A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

KULCSÁR Gabriella: Kora Bronzkori leletek a Tisza jobb partján (Csongrád megye)

sárhely-Kökénydomb sind vermutlich Siedlungsfunde. Das an einer authentischen Siedlungsfreilegung vorgekommene Fundmaterial von Baks-Homokbánya ragt sich von diesem Kreis hervor (P. FISCHL-KISS-KULCSÁR 1999, 93-97). Mit Recht wirft sich die Frage auf, ob man unter Be­rücksichtigung der Typenvarianten und Begleitfunde über einen chronologischen und kulturellen Unterschied hinsicht­lich der an verschiedenen Fundorten gefundenen Näpfe sprechen kann. Die behandelten Näpfe kamen an der Theiß von den Flüssen Körös bis den Aranka-Bach, bzw. von dem Dong- bis den Csik-Bach im Gebiet der Ada-Gruppe, der Óbéba-Pitvaros/frühen Perjámos- und frühen Nagyrév-Kul­tur an den Fundorten ans Tageslicht, die in die 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit eingereiht werden können. Ihr Auftreten kann an die Wende der 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit datiert werden. Kulturell kann man ihre Wurzeln nicht im Keramikmaterial Ada-Typs, das mit der Somogyvár-Vinkovci-Kultur in Verbindung gebracht wer­den kann, sondern in der keramischen Tradition der frühen Perjámos- und frühen Nagyrév-Kultur suchen (P. FISCHL­KISS-KULCSÁR 1999, 95-96). Für diese Verwandtschaft spricht auch der Bestattungsritus mit Skelettgräbern. Zu­gleich müssen wir aber in der materiellen Kultur am linken und rechten Ufer der Theiß außer den Ähnlichkeiten auch auf einen grundlegenden Unterschied aufmerksam machen. Mit Ausnahme einiger der Kőtörés-Gruppe der Nagyrév­Kultur zugeordneter zweihenkeliger Gefäße (BONA 1963, PI. XII. 3, 8) kommen die für die Obeba-Pitvaros-Gruppe und Perjámos-Kultur kennzeichnenden zweihenkeligen Gefäße westlich der Theiß nicht vor. Man kann diese Erscheinung gegenwärtig nicht erklären. Von den durch die Näpfe ge­zeichneten Funden können die von Ada-Mohol, Hajdújárás, Jánosszállás und Röszke stammenden Stücke für die äl­testen gehalten werden. Die Exemplare des Gefaßdepots von Bäks und die in der Siedlung vorgekommenen anderen Näpfe tragen schon vermutlich einen auf den frühklassi­schen Nagyrév-Kreis hinweisenden Charakter. Der östlich von der Theiß in Hódmezövásárhely-Kökénydomb gefun­dene Napf kann aufgrund seiner eingeritzten Verzierung ebenfalls später, in die frühklassische Nagyrév-/frühe Perjá­mos-Periode datiert werden. DIE FUND UMSTÄNDE Von den wichtigsten Angaben der unvollkommenen Doku­mentation ausgehend und unter Berücksichtigung der Zu­sammensetzung des Materials ergeben sich zwei Möglich­keiten zur Rekonstruktion der ursprünglichen Fundzusam­menhänge in Jánosszállás: die Gefäße konnten Beigaben in Skelettgräbern und/oder die Stücke eines Gefaßdepots sein. Sowohl die ein- als auch die zweihenkeligen Näpfe traten in den, im südlichen Teil des Karpatenbeckens be­kannten, in die 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit da­tierbaren Skelettgräbern einzeln auf. (Anm. 21) Zwei Exemplare kommen in Bestattungen nur ausnahmsweise vor. (Anm. 22) Demgemäß könnte man in Jánosszállás aufgrund der 38 einander ähnlichen Näpfe und der weiteren vier Gefäße mit einem mindestens aus 20-30 Gräbern bestehenden Gräberfeldsdetail rechnen. In den südlichen Gebieten des Karpatenbeckens ver­treten die Skelettgräber mit in Hockerlage Bestatteten eine große Anzahl. Dieser beinahe ausschließlichen Bestattungs­sitte begegnet man in der 2. und 3. Periode der Früh­bronzezeit im Kreis der Obeba-Pitvaros-Gruppe und der frühen Perjámos-Kultur. (Anm. 23) In der 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit stehen uns mehrere Angaben am rechten Ufer der Theiß ebenfalls über die Hockergräber anstatt des Brandritus zur Verfügung. Auf den traditionell der Ada-Gruppe zugeordneten Fundplätzen können die meisten Funde — außer den Streufunden — mit Bestattungen, eben mit Hockergräbern in Beziehung ge­bracht werden. Das Gros dieser sind Bestattungen, deren Fundumstände nicht dokumentiert wurden (Ada-Komlós, Ásotthalom-Borgazdaság, Radanovac-Crnava Zastava — HORVÁTH 1984, 10, 15). Authentisch freigelegte Gräber sind in kleinerer Zahl bekannt (Hajdújárás-Pörös/Hajdukovo, Grab 7 (äULMAN 1952; HORVÁTH 1984, 15, 18, 26). In einem einzigen Fall berichtete man über ein Brandgrab, in dem ein Krug mit asymmetrischem Henkel als Beigabe vorkam (Hajdújárás-Köröspart/Hajdukovo (Yu) — HORVÁTH 1984, 13. T. III. 1,T. IV I). In Verbindung mit diesem Problem müssen die Fundzu­sammenhänge des Grabes von Hajdújárás/Hajdukovo (Yu) wiederholt behandelt werden (SULMAN 1952, 122-126, Tab. II. Sl. 12-14, Tab. IV. Sl. 28-30; HORVÁTH 1984, 15, 18, 21, Note 48, 21, Tab. III. 3, Tab. IV. 3, Tab. VII. 5-6). (Anm. 28-30) Nimmt man die Zugehörigkeit des Grabfundes an, kann eine neue, sich an die Gräber der frühen Perjamos-Gräberfelder sowohl durch die Keramikbeigaben als auch durch die Trachtge­genstände knüpfende Bestattung am rechten Ufer der Theiß identifiziert werden. Die in Sándorfalva-Eperjes erschlos­senen Gräber müssen ebenfalls unter den problematischen Fundorten dieser Epoche erwähnt werden (HORVÁTH 1983, 81; HORVÁTH 1985, 58, Note 19). Südlich der Donau, in Ostsyrmien können wir zwei Fundstellen erwähnen, wenn wir den frühbronzezeitlichen Bestattungsritus in Hockergräbern untersuchen. Das Grab von Zemun-Sljunkara (Anm. 34-35) und auch die damit vermutlich gleichzeitige(n), nördlicher befindliche(n) Be­stattung(en) von BelegiS-Gradac (Anm. 33) können mit den Gruppen, bzw. mit dem Fundkreis in Beziehung gebracht werden, die/der in der 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit die Morawa-Donau-Theiß entlang erscheinen/ erscheint und in den Details voneinander schön abweichen/ abweicht, die/der aber trotzdem zahlreiche Ähnlichkeiten aufweisen/ aufweist. (Anm. 36) Zusammenfassend ist es feststellbar, daß die im südlichen Teil des Karpatenbeckens freigelegten, in die 2. und 3. Pe­riode der Frühbronzezeit datierbaren Hockergräber außer den zahlreichen ähnlichen Zügen auch mehrere selbständige Kennzeichen aufweisen. Die Frage, ob die früher in die Ada-Gruppe zugeordnete Bestattung (Hajdújárás-Pörös, Grab 7) und die Streufunde (Ada-Mohol, Nosza) von der Ada­Gruppe trennbar sind und sie mit den Funden von Röszke, Jánosszállás, Szatymaz (vielleicht auch von Sándorfalva­Eperjes) in die gleiche Einheit eingeordnet werden können, kann später, mit Hilfe von neuen, authentisch freigelegten Fundverbänden beruhigend beantwortet werden.

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