A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

PASZTERNÁK István: Árpád-kori falu és temető Szentes-Szentilona-dombon

Fundumstände der hiesigen Funde recht schwer. Die Spuren des zum Dorf gehörenden Gräberfeldes kamen auf dem nördlichen, am höchsten liegenden Teil des Hügels zum Vorschein. Gábor Csallány legte hier fünf Gräber im Jahre 1933 frei (SZÉLL 1942, 131; FÉK 74, No. 1026; BÁLINT 1991, 257, No. 292). Die örtliche LPG ließ 1960 und in den folgenden Jahren Ställe auf dem Hügel bauen, dadurch wurde unter anderen auch der bedeutende Teil des Gräberfeldes ver­nichtet. Mit den Bauarbeiten parallel konnte József Csalog nur auf einer kleinen Fläche eine Rettungsgrabung durch­führen, als er neun andere Bestattungen dokumentierte. Die Zahl der in verschiedenen Zeitpunkten vorgekommenen Gräber kann man heute nicht mehr bestimmen. Leider weiß man auch nicht, wie groß der vernichtete, nicht doku­mentierte Teil des Gräberfeldes war und wieviel Gräber noch in der Erde sind. In den Gräbern gab es sehr wenige Funde. Die einzige Schmucksache der W-O-orientierten Verstorbenen waren kleine Ringe mit S-Ende. In einem Grab konnte man beobachten, daß je ein Ziegel am Kopf und Fuß des Toten lag. Auch das sehr abgewetzte Bruch­stück eines als Reliquienschrein dienenden Brustkreuzes „byzantinischen Typs" stammt aus einem Grab. Die Be­legung des Gräberfeldsdetailes, das in der Fachliteratur bis dahin am häufigsten in das 10. und 11. Jahrhundert datiert wurde, fand meiner Meinung nach sicherlich erst im 11. Jahrhundert statt. Die hiesigen Funde und die beobachteten Bestattungssitten bestätigen diese Datierung ebenfalls. Die obere Zeitgrenze der Belegung ist ungewiß. Es ist vor­stellbar, daß Verstorbene manchmal auch noch in der Tür­kenzeit (16. und 17. Jahrhundert) hier begraben wurden. Das an den Geländebegehungen und Ausgrabungen vor­gekommene, an die Siedlungsobjekte des Dorfes zu knüp­fende Fundmaterial ist gewissermaßen einheitlich. Das Gros besteht aus den Fragmenten der als „Leitfunde" geltenden arpadenzeitlichen Kochgefäße, also aus den Rand- und Seitenbruchstücken von scheibengedrehten Tonkesseln und Kochtöpfen, die in das 12. und 13. Jahrhundert datierbar sind. Der anderen großen Gruppe der arpadenzeitlichen Siedlungskeramik, und zwar dem Tischgeschirr, kann nur eine einzige Scherbe, nämlich das Bruchstück einer Ton­flasche zugeordnet werden. Die freigelegten Objekte (im Freien stehende bzw. in die Erde gegrabene Backöfen und Gruben) gehören zu den allbekannten Erscheinungen der arpadenzeitlichen Dörfer. Aufgrund des zur Verfügung stehenden Fundmaterials und der Beobachtungen können wir zusammenfassend fest­stellen, daß das Dorf Szentilona gewiß in der Árpádenzeit, vielleicht um die Wende des 11. und 12. Jahrhunderts ent­stand. Vorläufig kennen wir kein Fundmaterial, das die Siedlung, oder das Gräberfeld der Siedlung vor diese Zeit datieren würde. Intensiv bewohnt war das Dorf nachge­wiesen im 12. und 13. Jahrhundert. Darauf weisen sowohl die Grabbeigaben und Oberflächenfunde als auch die vom Fundort in das Museum gelieferten Metallgegenstände und das erschlossene Siedlungsdetail hin. Von dem 14. Jahrhun­dert an hörte das Leben im Dorf wahrscheinlich vollkom­men auf, eventuell ein aus einigen Gebäuden bestehende, unbedeutende (zeitweilige?) Siedlung könnte hier existiert haben. Übersetzt von Katalin H. SIMON Paszternák István Kulturális Örökség Igazgatósága Miskolci Kirendeltsége 3530 Miskolc, Erzsébet tér 2.

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