A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

SZALONTAI, Csaba: Kritikai észrevételek a bolgárok szerepéről a 9. századi Nagyalföldön és Erdélyben

DIE THEORIE DES BULGARISCHEN FÜRSTENTUMS IN SIEBENBÜRGEN Zuerst wies István Kniezsa darauf hin, daß es südlich der Maros/Mures. mehrere Gewässer- und Ortsnamen gibt, die aus dem Slawischen in das Rumänische übergingen (KNIEZSA 1943, 140-141, 154). Es fallt ebenfalls auf, daß der Name keines einzigen ungarischen Stammes in Südsiebenbürgen bekannt ist (KRISTÓ 1979, 100; KRISTÓ 1988, 25), während drei nördlich der Maros/Mures, vorkom­men (Jenő: 1, Keszi: 2 — KNIEZSA 1943, 124). Auch von den Ortsnamen mit dem Suffix -i — also die den frühesten Typ vertreten — sind nur 19 bekannt und auch diese überwiegend nördlich der Kükül­lő/Trnava. Unter den Ortsnamen kann die Zahl der aus bloßen Personennamen gebildeten Ortsnamen für bedeutend gehalten werden, und solche kom­men auch südlich der Küküllő/Trnava in recht gro­ßer Zahl vor (KNIEZSA 1943, 125-127). Nach der obigen Feststellung von Kniezsa wur­de schon wenigere Aufmerksamkeit einer anderen seiner Beobachtungen gewidmet: „Die Zahl der rumänischen Ortsnamen slawischen Ursprungs ist aber nicht so groß und sie kommt der Zahl der rumänischen Ortsnamen ungarischen Ursprungs bei weitem nicht nahe. Das beweist, daß die Sla­wen auch noch in diesem Gebiet nicht überwogen. ... Unter den im Komitat Arad, Alsó-Fehér, Nagy­Kükül lő, Szeben, Brassó, Fogaras, Hunyad, Kras­só-Szörény und Temes bekannten rumänischen Na­men der bis das Jahr 1400 vorkommenden und auch heute noch existierenden Ortschaften sind 74 Namen slawischen, während 337 ungarischen Ur­sprungs (12% slawische, 56% ungarische Namen) von 600 Ortsnamen. " (KNIEZSA 1943,155). 31 Ebenfalls Kniezsa wies daraufhin, daß man die Ortsnamen slawischen Ursprungs in Siebenbürgen vergebens kennt, wenn man über die Zugehörigkeit dieser Slawen nichts Näheres weiß, höchstens so­viel, daß sie nicht von bulgar-slawischem Ur­sprung sind (KNIEZSA 1943, 120, 422). 32 Außer Kniezsa untersuchte auch László Makkai die Lage des zeitgenössischen Siebenbürgen. Er stellte fest, daß die nordsiebenbürgischen Komitate in den arpadenzeitlichen Urkunden viel häufiger erwähnt wurden als die südlichen. Zur Erklärung dieses Unterschiedes warf er auf, daß sich die südlichen Komitate erst im 13. Jahrhundert von dem früher entstandenen großen Komitat Fejér ab­trennten (MAKKAI 1944, 188; MAKKAI 1987, 250). An­derswo, bei der Untersuchung der siebenbürgi­schen landnehmenden Geschlechter stellte er fest, daß es in Nordsiebenbürgen mit der Anwesenheit mindestens von zwei landnehmenden Geschlech­tern zu rechnen ist (er nimmt fünf Geschlechter in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Nord­siebenbürgen an), während in Süden mit keinem (MAKKAI 1944, 163-170). Nach der Erklärung von Makkai wurden die Salzbergwerke von Maros/Mures von den Land­nehmenden früh besetzt und Bogát, der sieben­bürgische 'Gyula' führte die Aufsicht darüber (MAKKAI 1987, 273). Die Bulgaren stationierten aber nach wie vor am linken Ufer der Maros/Mure§. Die Ungarn besetzten diese Gebiete erst danach, als sie sich mit den Petschenegen gegen die Bulgaren verbündeten (932) (MAKKAI 1987, 273). Die Theorie von Makkai wurde von Gyula Kristó weiterent­wickelt, er führte die Gründe der Autonomie des mittelalterlichen Siebenbürgen (KRISTÓ 1979, 94) auf die Unterschiede zwischen Nord- und Südsieben­bürgen zurück. Seiner Meinung nach besteht die Erklärung darin, daß man in Südsiebenbürgen mit einem bulgarischen Staatsgebilde rechnen muß. Diesermaßen blieb die bulgarische militärische Schicht, die Siebenbürgen besetzte und die Burgen besaß, bis die Mitte des 11. Jahrhundertes an ihrer Stelle (KRISTÓ 1979, 100; KRISTÓ 1980, 160-161, 485). Ihr Zentrum war Gyulafehérvár. Aus den zwischen beiden Gebieten bestehenden Unterschieden schloß er darauf, daß diese bulgarische „Staatlichkeit" erst im ersten Drittel des 11. Jahrhundert von Hl. István liquidiert werden konnte (KRISTÓ 1988,31). 33 31 Von den 13 im Komitat Hunyad bis das 13. Jahrhundert erwähnten ungarisch-rumänischen Ortsnamen sind alle fremden Ursprungs, während man in demselben Gebiet von den im 14. Jahrhundert bekannten 38 Ortsnamen drei aus dem Slawischen bzw. 33 aus dem Ungarischen ableiten kann und zwei von unsicherem Ursprung sind (KNIEZSA 1944, 24-25)! 32 S. oben! 33 Eingestandenermaßen wurde diese Feststellung zu einem Stein des Anstosses in dem wissenschaftlichen Leben (KRISTÓ 1993, 19). All das brachte aber Gyula Kristó davon nicht ab, bei seinem Standpunkt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu bleiben. Das machte er, anstatt seine Behauptungen zu beweisen, und zugleich vermied er die Beantwortung der kritischen Bemerkungen regelmäßig (KRISTÓ 1988, 25).

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