A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

P. FISCHL Klára: Szőreg-C (Szőreg-Szív utca) bronzkori temetője I.

DAS BRONZEZEITLICHE GRABERFELD SZOREG-C (SZOREG-SZIV-STRAßE) I Klára R FISCHL Der Zweck dieser Arbeit ist, den Gräberfeldsplan aufgrund der ursprünglichen, mit den handschriftlichen Notizen von Ferenc Móra versehenen Dokumentation und mit der Zu­sammenpassung der Details der Fundortkarte zu rekon­struieren und auf Grund dessen und der bis dahin unpub­lizierten anthropologischen Angaben eine neue Datenbasis über diesen Fundort für die Forscher zusammenzustellen. In den bisherigen Publikationen des Gräberfeldes (BANNER 1931; FOLTINY 1941; BONA 1975, Taf. 94-127, Taf. 128. 5-10, Taf. 129. 1-3, 5-7, Taf. 130, l, 3, 5) wurden die mit Hilfe der Glasnegative von Károly Cs. Sebestyén gemachten Fotos zur Illustration der Grabkomplexe angewandt. Vergleicht man diese Fotos mit den ursprünglichen Grabbeschreibun­gen, können Abweichungen gefunden werden. Diese kom­men größtenteils davon, daß einige, an der Ausgrabung noch gemerkte und aufgezeichnete Gegenstände wegen ihres schlechten Zustandes in das Museum nicht eingeliefert wurden, und darum über diese keine Fotos gemacht werden konnten. Für die komplette Analyse des Gräberfeldes (z. B. für die Rekonstruktion der Tracht und für die davon abge­leitete soziologische Analyse) sind aber diese Informationen unerläßlich. Die Grabzeichnungen wurden bis dahin noch nie publi­ziert, obwohl sie die im Vergleich zum Niveau der Zeit hervorragende Dokumentationstätigkeit von Ferenc Móra beweisen (Abb. 9-18). Die ursprünglichen Detailzeichnun­gen des Gräberfeldes (Abb. 2-4) stellte ich aufgrund der von F. Móra an Ort und Stelle gemachten Skizzen (Abb. 1. 2), der Angaben des Ausgrabungstagebuches und aufgrund einer im Jahre 1925 über das innere Gebiet aufgenommene Karte (Abb. 5) zusammen. Es gelang nicht in jedem Fall, die Angaben miteinander zu vergleichen. Darum besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß zwei Rekonstruktionsmög­lichkeiten vorzustellen sind. Die von mir für wahrscheinlich gehaltene Rekonstruktion (Abb. 6) dient als Grundlage zur Analyse des Gräberfeldes, die später bekanntgemacht wird. Der Vergleich der anthropologischen Angaben mit den Bestattungssitten und Orientierungsangaben ergab kein so eindeutiges Ergebnis wie beim Gräberfeld von Mokrin (Ta­bellen 2-4). Im allgemeinen sind die linksseitigen N-S­orientierten Männer- und die rechtsseitigen S-N-orientierten Frauengräber kennzeichnend. Bei den Grabbeschreibungen von Móra sind aber die Orientierungsangaben die unzuver­lässigsten. Nach der Analyse der neuen, über die Grabkomplexe erworbenen Angaben konnten Abweichungen im Vergleich zu den früheren Trachtrekonstruktionen (SCHUMACHER­MATTHÄUS 1985, 42-60; CHICIDEANU-CHIC1DEANU 1989, 12-19; O'SHEA 1996, 101-138) in mehreren Fällen beobachtet werden (Tab. 6). Die bisherigen Erfahrungen können fol­gendermaßen zusammengefaßt werden: 1. Die Rolle der halbmondförmigen Knochen- und Bron­zeanhänger wird von den Verfassern verschieden bestimmt. Beim Vorkommen dieser Gegenstände nimmt G. Schuma­cher-Matthäus in jedem Fall das Existieren eines Kopf- und Rückenschmuckes an. J. M. O'Shea reiht die verschiedenen Typen der Anhänger (Muschel-, Ton-, Knochen-, Stein- und Kupferanhänger) in dieselbe Kategorie ein und interpretiert sie als Bestandteile von Gürteln und Halsketten (O'SHEA 1996,115). Abgesondert behandelt er nur die bogenförmigen Kupferan­häger, die von ihm für die sekundären Bestandteile der Kopf­zierden gehalten werden (O'SHEA 1996, 104). In der zusam­menfassenden Tabelle der im Gräberfeld von Mokrin vorgekommenen Kopfzierden (O'SHEA 1996, 107, Tab. 5. 9) wurden drei Gräber angegeben, in denen die bogenförmigen Anhänger in allen Fällen als Bestandteile von Kopfzierden betrachtet werden (Gräber 69, 104 und 109; GIRIC 1971). In der zusammenfassenden Tabelle der Kopfzierden, die nicht im Gräberfeld von Mokrin zum Vorschein kamen (O'SHEA 1996, ill, Tab. 5. 13) gibt es aber keine Kategorie für die Anhänger. Die Knochenlunulen werden nach ihrem Fundort in dieser Arbeit verschiedenartig bewertet, aber in keinem Fall als Teile von Kopfzierden. Der Kategorie der Anhänger wurden also — mit Aus­nahme der erwähnten bogenförmigen Bronzelunulen — Ge­genstände von verschiedener Form und aus verschiedenem Material zugeordnet. Bei der Aufzählung der Gürtel von Szőreg werden die im Grab 29 gefundene Knochenlunula und die im Grab 53 vorgekommene durchbohrte Zier aus Eberzahn, während das im Grab 6 beigelegte Bronzestück unbekannter Form und der Eberzahn des Grabes 26 bei den Halsketten als Anhänger angegeben. Da die Rolle der bogenförmigen Bronze- und Kno­chenanhänger fraglich ist, halte ich für wichtig, wieder zu überblicken, in welchen Gräbern und mit welchen anderen Beigaben die einzelnen Typen vorkamen. Grab 2: Halbmondförmiger Bronzeanhänger mit Spiral­röhrchen und Bernsteinperlen, vermutlich um den Hals. Die anderen Beigaben waren Armbänder, eine Bronzenadel und ein Feuersteinstück. Grab 7: Fünf Knochenlunulen, ein durchbohrter Kno­chengegenstand, Muschel- und Tonperlen, Tierzähne, Bril­lenspirale, Bronzetutuli und ein Armband. Wir verfügen über Angaben nur von der Stelle der „Schulterblattzierden" und Perlen: Die ersten lagen an den Händen und die letz­teren an den Händen und um den Kopf. Grab 29: Knochenlunulen am „Hinteren" des Toten und Zähne in der Beckengegend. Aufgrund dessen zählt O'Shea die Anhänger zu den Bestandteilen der Gürtel. Grab 72: Eine Knochenlunula auf dem Brustkorb, Schnecken- und Kreidenperlen um den Hals und Zahnperlen an der Hand. Grab 162: In der Beckengegend kamen bogenförmige Bronzelunulen und ein herzförmger Bronzeblechanhänger mit Spiralröhrchen und Perlen vor. Zu den anderen Bei­gaben s. die Beschreibung oben! Grab 177: Halbmondförmige Bronzelunula mit Spiral­röhrchen und Bernsteinperlen auf dem Brustkorb. Von den sechs Fällen waren die Anhänger in drei sicher die Bestandteile von Halsketten (Grab 2, Grab 72, Grab 177). Keine eindeutigen Angaben haben wir aber, die die Anwendung auf Kopfzierden beweisen könnten, da die im

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