A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 4. (Szeged, 1998)
A KELET-EURÓPAI STEPPE ÉS A KÁRPÁT-MEDENCE TÖRTÉNETI KAPCSOLATAI AZ 5-12. SZÁZADBAN - RÉVÉSZ László: Szempontok a honfoglalás kori leletanyag időrendjének meghatározásához a keleti párhuzamok alapján
Frauengrab in Békéscsaba-Erzsébethely. MFMÉ StudArch 3 (1997) 169-195. SCHULZE 1984 Schulze, M.: Das ungarische Kriegergrab vonAspres-lés-Corps. JRGZ31 (1984) 473-514. SCHULZE-DÖRRLAMM 1991 Schulze-Dörrlamm, M.: Untersuchungen zur Herkunft der Ungarn und zum Beginn ihrer Landnahme im Karpatenbecken. JRGZ 35 (1991)373-478. TAKÁCS 1986 Takács M.: Die arpadenzeitlichen Tonkessel im Karpatenbecken. Varia ArchHung 1986. TÓTH 1984 Tóth S. L: Kabarok (kavarok) a 9. századi magyar töizsszövetségben Századok 113 (1984) 92-113. TÓTH 1988 Tóth S. L.:Az etelközi magyar-besenyő háború. Századok 122 (1988) 541-576. VÁLYI 1994 Vályi K.: Honfoglalás kori sírok Szeren 1973. (Megjegyzések a teriilet korai történetéhez) — Landnahmezeitliche Gräber in Szer (Kom. Csongrád) 1973. (Angaben zur frühen Geschichte des Gebietes.) In: A kőkortól a középkorig. Szerk.: Lőrinczy G. Szeged 1994, 387-403. GESICHTSPUNKTE ZUR BESTIMMUNG DER CHRONOLOGIE DER LANDNAHMEZEITLICHEN FUNDE AUFGRUND DER ÖSTLICHEN ANALOGIEN László REVESZ Nach den schriftlichen Quellen hatten sich die ungarischen Stämme im 9. Jahrhundert mehrere Jahrzehnte lang in den Gebieten zwischen dem Fluß Don und der Gebirgskette der Karpaten aufgehalten. Die östliche Hälfte dieses Raumes wird „Levédia" genannt, woher sie am Ende der 50er Jahre des 9. Jahrhunderts weiter westlich, in das Gebiet „Etelköz" gezogen waren. Aufgrund weder der schriftlichen Quellen noch der archäologischen Funde können die Gebiete „Levédia" und „Etelköz" angegeben werden. Die Standpunkte der Forscher sind auch in den Fragen, wie lange die Ungarn die erwähnten Gebiete bewohnt hatten, wann diese von ihnen erobert worden waren, und wann die Ungarn davongezogen waren, voneinander abweichend. Seit etwa 100 Jahre beanspruchen die ungarischen Archäologen das Aufsuchen der Analogien der im Karpatenbecken vorgekommenen Funde aus dem 10. Jahrhundert in den, von den Ungarn im Verlauf ihrer Wanderungen bewohnten Gebieten. Da die Anzahl der unmittelbaren Analogien verhältnismäßig klein ist, wurde der Mangel lange mit der unbefriedigenden Forschungstätigkeit in den südukrainischen Gebieten erklärt. Heute ist es aber schon klar, daß diese Begründung nicht zur Geltung kommen kann. Eine besonders wichtige Rolle spielen die Gegenstände, die nach der Meinung der Forscher Saltowoer Herkunft sind. Nach den heutzutage allgemein akzeptierten Vorstellungen hätte sich nämlich die Urheimat der Ungarn, namentlich „Levédia" in der Nachbarschaft des chasarischen Khaganats befunden, und die Ungarn mit dessen Völkern tiefdringende Verbindungen hätten: Viele Elemente der Gesellschafts- und Machtorganisation bzw. der Wirtschaft wären von ihnen übernommen worden, und die erwähnten Gegenstände wären die archäologiRévész László Magyar Nemzeti Múzeum 1370 Budapest Pf. 364 sehen Beweise der Verbindungen. Nach der gründlichen Analyse dieser Funde (gegossene, durchbrochene Haarflechtscheiben, Ohrgehänge mit Kugelanhängern, Ohrlöffel, Fingerringe mit Steineinlage, manche Gürtelbeschlagtypen, beschlagverzierte Taschen, Steigbügel des Saltowoer Typs) findet man aber, daß der Großteil von ihnen in einem viel größeren Gebiet als das Saltowoer Gebiet verbreitet war. Die Ungarn hatten sie also nicht unbedingt in der Dongegend übernommen, und auch die Vermittlerrolle der Saltowoer Bevölkerung kann mit einem Fragezeichen versehen werden. Typische Saltowoer Gegenstände fehlen aber im ungarischen Fundmaterial aus dem 10. Jahrhundert entweder vollkommen oder sind in so kleiner Anzahl vorhanden, daß sie tiefe Verbindungen keineswegs beweisen können. Die Funde, deren genaue östliche Analogien nachweisbar sind, können nur sehr vorsichtig und das gegebene Fundmilieu immer berücksichtigend für den Nachlaß der ersten landnehmenden Generation gehalten werden. Der Großteil dieser Funde kann aber nach der Aussage von anderen Begleitfunden (Münzen!), ferner wegen des Lebensalters ihrer letzten Besitzer keinesfalls als Gegenstände betrachtet werden, die in Besitz dieser Personen noch in den Gebieten östlich der Karpaten gekommen sein dürften. Noch die Mitglieder der zweiten, sogar dritten Generation der Landnehmenden könnten diese, so z.B. die Gürtelbeschläge mit Ringanhänger von Vereb, sekundär benutzt haben. Allein die Tatsache, daß ein, in einem ungarischen Grab aus dem 10. Jahrhundert vorgekommener Fund über eine nachweisbar östliche Analogie verfügt, beweist noch nicht, daß der ehemalige letzte Besitzer des gegebenen Gegenstandes das Mitglied der ersten Generation der Landnehmenden gewesen sein dürfte. Übersetzt von Katalin H. Simon