A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

NAGY Margit: Szentes és környéke az 1-6. században. Történeti vázlat és régészeti lelőhelykataszter

Die reichste Gemeinschaft dieses Gebietes könnte das Volk des auf Nagyhegy freigelegten Gräberfeldes gewesen sein. Im Zentrum des Gräberfeldes ruhten freie Kämpfer und ihre Frauen. Die bewaffneten Männer wurden mit den Angriffswaffen des Fußkampfes bestattet, so mit zweischneidigem Langschwert, mit Lanze, Sax und mit Schild als Schutzwaffe. Der Großteil der Frauengräber wurde ausgeraubt: Sonstige, auf Fibeln hinweisende Trachtgegenstände (wie z.B. vom Gürtel herunterhängen­de Silberblechbeschläge) wurden in mehreren Gräbern ge­funden. Von den Gräberfeldsfunden ist die Tracht der der Aristokratie des 6. Jahrhundert angehörenden Frauen er­wähnenswert. Die Gürtelschnallen mit Adlerkopf (Grab 15 und 77) sind die kennzeichnendsten Produkte der gepi­dischen Metallkunst. Sie wurden mit der Anwendung von eigenartigen, auf christlich-heidnischen Synchronismus hindeutenden Symbolen in der Theißgegend hergestellt. Das Grab 84 ist eindeutig eine christliche Bestattung, in dem ein punziertes Reliquiar mit Kreuzdarstellung am F,nde des, sich an den Gürtel knüpfenden beschlagverzier­ten Bandes gefunden wurde. Die gleicharmige Fibel der im Grab 84 bestatteten Frau ist den, in Ostskandinavien erzeugten Exemplaren ähnlich (Abb. 19. 5; Abb. 20. 3-5; Abb. 21. 1-3; Abb. 23; Abb. 24. 1^1; Abb. 25; Abb. 26. 2,4). Südlich von Nagyhegy, im Weichbild der Stadt Szentes werden die Gräber eines bedeutenden Gräberfel­des infolge der Bauarbeiten zerstört. In einem Frauengrab des Gräberfeldes an der Ecke Kossuth-Platz - Petöfi­Straße kam ein schwarzgebranntes Gefäß eingeglätteter Verzierung zum Vorschein (Abb. 24, 3). Das in Berekhát erschlossene große Gräberfeld gehörte einer, in erster Linie von bewaffneten Männern ge­führten Gemeinschaft an. 55% der Männer verfügten über Waffen. Im Grab der reichsten Kämpfer stoß man auch auf einen Spangenhelm von italisch-ostgotischer Herkunft (Abb. 10, 2). Unter den Keramikfunden des Gräberfeldes von Be­rekhát dominieren die an die Metallgefäße erinnernden Becher von glänzender Oberfläche und eingeglätteter Ver­zierung, offensichtlich wegen der Häufigkeit der in den Män­nergräbern beigegebenen, Getränke beinhaltenden Trinkgefäße (Abb. 22,1-3,5; Abb. 26,3,5). Das Erscheinen der Awaren setzte eine neue Welle der Völkerwanderung des Karpatenbeckens in Bewegung. Mit den, sich im Frühling 568 nach Italien ziehenden Lan­gobarden flüchteten auch gepidische Volksreste, deren Menge die Bevölkerung mehrerer Dörfer ausmachte. Ein Teil der gepidischen Siedlungen an der Theiß überlebte aber die awarische Eroberung. Übersetzt von Katalin H. SIMON Nagy Margit Budapesti Történeti Múzeum 1053 Budapest Károlyi Mihály u. 16.

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