A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

SZATMÁRI Imre: Késő középkori kályhacsempék a sarkadi várból

SPATMITTELALTERLICHE OFENKACHELN ALS DER BURG VON SARKAD Imre SZATMÁRI 1974 kam ein spätmittelalterliches Fundensemble in der, der südöstlichen Grenze Ungarns nahe liegenden Stadt Sar­kad (Komitat Békés), bei den Gründungsarbeiten eines Wasserturmes vor (Abb. 1; Abb. 2. 1). Unter den Funden gibt es die Bruchstücke von verschiedenen Gefäßen und Eisengeräte, ferner mehrere Ofenkachelbruchstücke. In der vorliegenden Arbeit geht es um die Ofenkacheln. Die zum Vorschein gekommenen unglasierten Ofenkacheln, insgesamt 16 Stücke, können 13 Typen zu­geordnet werden (Abb. 4-6; Abb. 8-10). Nur zwei Stücke — zwei Giebelkacheln — konnte man vollkommen oder großenteils ergänzen (Abb. 4. 1.3; Abb. 8. 1, 3). Von den anderen Exemplaren blieb nur je ein Fragment erhalten. Die Gleichzeitigkeit der einzelnen Typen kann nicht nach­gewiesen werden: Die Funde kamen in der Ausfüllung einer spätmittelalterlichen Grube vor, in der z.B. auch ur­und arpádenzeitliche Gefäßbruchstücke gefunden wurden. Auf der Ofenkachel I. ist ein junges, beschirrtes Pferd zu sehen. Auf der Vorderseite, in der rechten Hälfte der Ofenkachel könnte die Figur eines, ein Pferd führenden, einen Säbel hochhaltenden Kämpfers gewesen sein, aber dieser Teil blieb leider nicht erhalten. An der Vorderseite dieser Ofenkachel wurde eine schüsseiförmige Rückseite mit abgeschnittenem Boden angebracht (Abb. 4. 1). Die anderen Ofenkacheln hatten aber keine extra angebrachte Rückseite, sondern alle waren einfache Tonplatten. Einen anderen Typ der Ofenkacheln vertreten die becher- und schüsseiförmigen Exemplare, die letzteren mit viereckigem Mund. Es gibt ferner auch muldenförmi­ge Stücke, die dem Viertel einer Walze entsprechen (Abb. 7; Abb. 11). Die genauen Analogien der Ofenkacheltypen von Sarkad sind bis jetzt unbekannt, aber aufgrund ihrer Be­schaffenheiten können sie eindeutig dem Kreis zugeordnet werden, in den die, auf dem südöstlichen Teil des Gebietes jenseits der Theiß vorkommenden Ofenkacheln eingereiht werden können. Das ist der Kreis der sog. volkstümlichen Ofenkacheln, deren territoriale Vertreter, Ofenkacheln und Ofenkachelbruchstückc z.B. in Nagymágocs (SZATMÁ­RI 1985, 55-77), Gerla (MÉRI 1957. 194, 202-203; HOLL 1958, 273; MÉRI 1960, 344, 357-358; MRT 10. Fundort 5/7), Kevermes (NAGY 1968, 91-98), Békés (MRT 10. Fundort 1/1), Békéscsaba (SZAT­MÁRI 1994. 495-517; MRT to. Fundort 2/302) und Mezőberény (MRT to. Fundort 9/127) vorkamen. Die Datierung der Ofenkacheln von Sarkad ist eine ganz schwere Aufgabe. Dazu können die sich auf den Marktflecken Sarkad und auf dessen mittelalterliche Burg (Abb. 2. 2; Abb. 3. 1.) bzw. auf den Raum um Gyula, Nagyvárad und Arad beziehenden geschichtlichen Angaben aus dem 16. und 17. Jahrhundert, ferner die bis­herigen Datierungen der, zu den Exemplaren von Sarkad als Parallelen dienenden volkstümlichen Ofenkacheln eine Hilfe leisten. Auf diesem Grund ist es möglich, daß das Fundensemble von Sarkad teils den spätgotischen Ge­schmack der Ofenkacheln herstellenden Werkstätten im 16. Jahrhundert, größtenteils aber die, auch in diese Region gelangende Gedankenwelt der Renaissance und deren Motive im 17. Jahrhundert vorstellt. Übersetzt von Katalin H. SIMON Szatmári Imre Munkácsy Mihály Múzeum 5600 Békéscsaba Széchenyi u. 9.

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