A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

STRAUB Péter: Avar kori tegezdíszítő csontlemezek. Motívumtipológia és kronológia

von Szeged-Fehértó-B gefundenen zahlreichen Köcherbei­ne mit außergewöhnlich abwechslungsreichen Motiven auf einem einzigen Köcher weder chronologisch noch prak­tisch unvorstellbar ist, aber es ist heute nicht mehr zu ent­scheiden, ob zwei Köcher im Grab ursprünglich beigegeben wurden, oder es geht um die Köcher von zwei verschiedenen Gräbern. Für alle Fälle wurde der Köcher „B" mit, frühawarenzeitliche Motive aufweisenden Beinen verziert. Zieht man die schon erwähnte außergewöhnlich frühe chronologische Lage des Grabes 5 von Szeged­Fehértó-B in Betracht, ist das gar nicht überraschend. Auf der Verbreitungskarte der frühawarenzeitU­chen, mit Beinplatten versehenen Köcher fällt es auf, daß ihre Fundorte auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland — von dessen nördlichem Teil abgesehen und die Exem­plare von Szeged-Fehértó abgerechnet — fehlen (Abb. 6). In der Mittelawarenzeit modifiziert sich die Verbreitung der Köcher interessant. In großer Zahl tauchen sie nämlich auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland auf, und noch mehrere Stücke erscheinen im nördlichen Trans­danubien (Abb. 7). Aufgrund der gegenwärtig zur Verfü­gung stehenden Angaben verschwinden sie aber damit pa­rallel in den Gräbern jenseits der Theiß. Es scheint, daß die Benutzung der Köcher dieses Typs in der Gemein­schalt, die teils mit der osteuropäischen, von den Steppen stammenden Komponente des Awarentums in Beziehung zu bringen ist, von der Mittelawarenzeit an nicht auf der Spur zu folgen ist. In der Spätawarenzeit sind Köcher mit Beinplatten — abgesehen vom Grab 69 von Szeged­Fehértó-B — nur im nordwestlichen Teil des Awarenrei­ches bekannt (Abb. 8). Nach der Übersicht von 101 Gräbern, in denen Köcher mit Beinplatten vorkamen und die von 50 Fundor­ten stammen, und nach der der Köchermotive kann man darin übereinstimmen, daß die die Köcher verzierenden beinernen Schnitzwerke einen einheitlichen Kreis bilden, zwischen dessen Vertreter gleichen Typs — abgesehen von den kontinuierlichen Übergangsmotiven — höchstens ein halbes Jahrhundert als Hiatus zu vermuten ist. Deshalb verfügen sie auch in sich über einen Datierungswert (H. TÓTH-HORVÁTH 1992,158). Übersetzt von Katalin H. SIMON Straub Péter MFM-JA TE Régészeti Tanszék 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3.

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