A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 2. (Szeged, 1996)

HORVÁTH László András – H. SIMON Katalin: Történeti és régészeti adatok egy közép-alföldi falu feudális kori történetéhez

nungen beschrieben, analysiert und bewertet. Dann folgte die ausführliche Behandlung und Bewertung des Fundmatenals, wobei die Analyse nach dem Matenal der Gegenstandsgruppen durchgeführt wurde: so wurden Keramik- und Metallfunde, ferner Gegenstandstypen aus sonsügem Material — Knochen, Stein — unterschieden. Obwohl keine urkundlich belegten Daten uns über die frühe Geschichte dieses Dorfes zur Verfügung stehen, beweisen die im Laufe der Freilegung vorgekommenen Tonkesselbruch­stücke eindeutig, daß die Siedlung auf diesem Fundort von der Árpádenzcit an bewohnt war. Da Beweise über das Bestehen des Dorfes un 15. Jahrhundert und am Anfang des 16. Jahrhunderts fehlen, ist darauf nur mittels der adligen Familiennamen 'Ge­wallya' aus dem Jahre 1411 und aus dem ähnlichen 'Gyójai', welcher ab Anfang des 16. Jahrhunderts vorkommt, zu sehließen. Es ist gleichergestalt zu sagen, daß zwar die in einem selbständigen Kapitel aufgezählten historischen Angaben von der zweiten Hälfte des 16. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zur Verfügung stehen, es kam jedoch kein einziges, ausschließ­lich in dieses Jahrhundert datierbares archäologisches Objekt zum Vorschein. Wie darauf schon in der Einleitung der vorliegenden Stu­die hingewiesen wurde, zeichneten sich die Details von Öfen mit Ziegelgrund im Bereich des Eisengerätfundes auf der Ober­fläche nach dem Beginn der Erdarbeiten der hier geplanten Was­serstufe ab, leider schon in zerstörtem Zustand. Das kann bedeuten, daß auch die späteren Objekte des Dorfes als Ergebnis einer Erschließung von noch größerer Fläche, die auch dieses Areal in sich gefaßt hätte, zu beobachten gewesen wären. Es ist zwar mit dem Fortleben einiger, auch in den vorigen Jahr­hunderten, in erster Linie aber mit im 14. Jahrhundert benutzten Ge­faßformen zu rechnen. Andere Keramikgegenstände, hauptsächüch deren Verzierung — glasierte Schüsseln mit buntem Muster, bzw. glasierter Krug, dessen Henkel ein bemaltes Gittermuster aufweist —machen eine Datierung schon eher an das Ende des 16. Jahrhun­derts, eventuell in das 17. Jahrhundert wahrscheinlich. Aus dem Vergleich von Kerarnikgruppen mit denen anderer Fundorte läßt sich schlußfolgern, daß die in der Ausgrabung in Jovaki-part vor­gekommenen Keramikfunde mit Sicherheit in das 15. bzw. 16. Jahr­hundert datiert werden müssen. Bei der Datierung der Metallfunde konnten ähnliche Erfah­rungen gemacht werden. Die meisten Eisengeräte sind aufgrund der Parallelen eindeutig in das Spätmittelalter — 15. und 16. Jh. — zu datieren. Die einfachen Sporen vertreten noch einen früheren, im 14. Jahrhundert benutzten, aber weiterlebenden Typ. Die Sichelbruchstücke jedoch sind z.B. von dem 14. Jahr­hundert an bis zu dem ethnographischen Material in Ungarn an­wesend. Wie aus der detaillierten Analyse hervorging, gibt es Geräte — Wagenbeschläge, I Iufeisen usw. —, die nur zwischen weiteren Zeitgrenzen, also als spätmittelalterlich-türkenzeitliche — 14-17. Jh. — Funde bestimmt werden können. Alles in allem: Das Intervall der Datierung der Metallfunde umfaßt das 15. und 16. Jahrhundert. Die Parallelen der Hausgrundrisse und -konstruktionen konnten bei den, in der Großen Ungarischen Tiefebene freigelegten dörflichen Häusern ebenfalls aus dem 15. bzw. 16. Jahrhundert — Mezőkovácshaza, Nyársapát, Szentkirály/Lászlófalva, Orgon­daszenbniklós — entdeckt werden. Die gegenständlichen Funde kann man auf dem heutigen Niveau der Forschung nur in speziellen Fällen als Objekte ausschließlich aus dem 15., oder ganz sicher aus dem 16. Jahr­hundert bestimmen. Über den Nachlaß des 17. Jahrhunderts ist noch weniger zu wissen. Die archäologischen Altersbestimmun­gen können also nicht so genau wie die geschichtlichen Daten angegeben werden. Es ergänzen sich die auf zweierlei Art ge­wonnenen Informationen vorteilhaft. Das war auch der Fall bei den wirtschaftsgeschichtlichen Angaben: Während die in den Bauernwirtschaften unentbehrlichen Tierarten — Vieh und Pferd — in den Steuerlisten keine Erwähnung fanden, bewiesen die archäologischen Funde — bestatteter Pferdeschädel, Hu­feisen, Skeletteile eines Viehes usw. —nicht nur einfach die An­wesenheit dieser, sondern auch ihre Wichtigkeit im Leben der Dorfbewohner. Aufgrund der obigen kann man darauf schließen, daß das Dorf Gyója im 15. und 16. Jahrhundert archäologisch beweisbar eine blühende Siedlung war, was außer der Fülle und Qualität der Funde — es seien hier die Schwaizhafnerkeramik, der bron­zene Faßhahn und das bleierne Siegel erwähnt, die auch die, in der geschichtlichen Literatur mehrmals behandelten Han­delsbeziehungen dieser Gegend beleuchten — von der Mtte des 16. Jahrhunderts durch die schriftlichen Quellen ebenfalls bestätigt wird. All dies ist Beweis, daß die Freilegungen einen Teil des im 15. und 16. Jahrhundert bewohnten Dorfes Gyója berührten. In diesem Fall bekräftigen einander die geschichtlichen und archäologischen Angaben betreffs eines halben Jahrhunderts, und sie lassen uns auf die Blütezeit des Dorfes folgern. Es wurde darauf hingedeutet, daß Gyója die infolge des 15-jährigen Krieges nach 1596 erlittene Zerstörung noch über­stand. Die Neubesiedlungsversuche im 17. Jahrhundert blieben aber erfolglos und das Dorf entvölkerte sich allmählich. Die ar­chäologischen Funde dieser Periode — wie darauf mehrmals hingewiesen wurde — hätten durch die späteren Erschließungen zutage fördern müssen, damit sich die Lücken hinsichtlich der historischen Angaben ergänzen. Die vom Anfang des 18. Jahrhunderts zur Verfügung ste­henden Karten beziehen sich schon auf das endgültig verwüstete Dorf, welches als das Gut der Familie Károlyi zum Teil der Ge­markung der Stadt Csongrád wurde. Übersetzt von den Verfassern Horváth László András Göcseji Múzeum 8900 Zalaegerszeg Batthyány u. 2. H. Simon Katalin Göcseji Múzeum 8900 Zalaegerszeg Batthyány u. 2.

Next

/
Oldalképek
Tartalom