A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 2. (Szeged, 1996)

VÖRÖS István: A szentes-borbásföldi kora avar kori 4. sír állatcsontleletei

IRODALOM TEICHERT 1975 Teichert,M.: Osteometrische Untersuchun- VITT 1952 Vitt, O. V.: Losadi pazyrkskih kurganov. SA 16 gen zur Berechnung der Widerristhöhe bei Schafen. In: ( 1952) 163-205. Clason, A. T. (ed.): Archaeozoological Studies. Amster­dam-Oxlbrd-New York 1975,51-69. DIE TIERKNOCHENFUNDE DES FRÜHAWARENZEITLICHEN GRABES 4 VON SZENTES-BORBÁSFÖLD István VÖRÖS In Szentes-Borbásföld, wo die Gräber eines landnahme­zeitlichen Gräberfeldes (RÉVÉSZ 1996) durch Sandentnahme zerstört wurden, führte János Győző Szabó 1953 eine Ret­tungsgrabung durch. Zwischen dem zur Sandentnahme dienen­den Schacht und dem Quadranten 1 befand sich das ca. N-S gerichtete Grab 4, welches keine landnahmezeitliche, sondern eine frühawarenzeitliche Bestattung war (LŐRINCZY 1996). Der nördliche Teil dieses Grabes — ca. von der Beckengegend kopfaufwärts — wurde im Verlauf der Sandgewinnung im Schacht 2 vernichtet Im Grab 4 kamen die Reste eines 17-18jährigen Pferdes, nämlich eines Hengstes vor. Was die Höhe des Ristes und den Körperbau betrifft, war er von niedriger Körperhöhe, von dün­ner und schlanker Knochenstruktur und Gestalt, also ein Pferd von kleinem Körper. Die relativ kurzen Schenkel machen einen langen Unterarm wahrscheirdich, und deswegen konnte das Reit­pferd gut laufen. Dazu kam noch die relativ lange Fessel, die beim Trab und Galopp eine ideale Anpassung zum Boden sichern konnte. In diesem Grab kamen die Reste auch von vier Schafen vor. Die Zerlegung der Opfertiere nach der awarischen Sitte, in diesem Fall die der Schafe, weist darauf hin, daß diese „in Form" von Schaffellen (mit dem Kopf und den abgeschnittenen Extremitäten) ins Grab gelegt wurden. Bei der Freilegung des Grabes kommen diese Reste als Skelettreste einer „partiellen Schafbestattung" zum Vorschein. Im Grab 4 gab es kein ein­ziges, Fleisch repräsentierendes Knochenbruchstück (humerus, femur usw.) im Fundverband des Schafes. Von den anläßlich der Bestattungszeremonie aufgeopfer­ten vier Schafen war das eine ein ausgewachsenes Tier, zwei Schafe waren 18-20 Monate alt und ein Schaf war 9-12 monatig. Die Mortalität der Jungschafe unter 1 Jahr und unter 2 Jahren weist auf eine Zeitspanne zwischen dem Winter und Anláng des Frühlings hin. Übersetzt von Katalin H. SIMON Vörös István Magyar Nemzeti Múzeum 1370 Budapest Pf: 364

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