A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 1. (Szeged, 1995)
ORMÁNDY János: Granulációs díszítés avar kori tárgyakon. Gúla- ás lemezgömbcsüngős arany fülbevalók
nend, obzwar dieser Typ mit den Ohrgehängen mit Kleinkugelanhänger der Mittelawarenzeit formell in Verwandtschaft gebracht werden kann. Beachtet man die Tatsache, wonach diese als Nachahmungen der Goldgegenstände zu bewerten sind, können die, die einfachere, von dem Gemeinvolk getragene Variante vertretenden Silber- und Bronzeexemplare in diese Entwicklungsreihe eingestuft werden. Es scheint, daß die Tragimg der Ohrgehänge an kein Ethnikum geknüpft werden kann, sondern das viel mehr eine Modeerscheinimg war. Dafür spricht es, daß vielfältige Bestattungssitten hinsichtlich der einzelnen Typen, bzw. Untertypen zu beobachten sind. Die Gräber mit Ohrgehängebeigaben bilden territorial auch nicht immer eme geschlossene Einheit, während andere, voneinander weit entfernt vorgekommene Stücke nach Größe, Veriiältnis und Verzierung miteinander übereinstimmen, oder einander ziemlich nahe stehen. Auffallend ist, daß viele, von der Mitte und aus dem letzten Drittel des 7. Jahrhunderts stammende Frauengräber mit granulierten goldenen Ohrgehängen mit Großkugelanhänger bekannt sind, diese Gräber befinden sich aber größtenteils nicht auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland. Der wahrscheinliche Grund ist, daß sich das neue Machtzentrum von dem Donau-Theiß-Zwischenstromland verschob. Die Mode des Ohrgehänges mit Großkugelanliänger verschwand parallel mit den mittelawarischen Veränderungen nicht. In zahlreichen Fällen ist es zu beobachten, daß die, in der Mittelawarenzeit kennzeichnende Granulationsverzierimg auf den, den Ohrgehängen mit Kleinkugelanliänger ähnlichen Exemplaren mit Großkugelanhänger angewandt wurde (Alattyán Grab 233, Vácharlyán Grab 1 ). Gleichzeitig tauchte der charakteristisch mittelawarische Schmucktyp, nämlich das Ohrgehänge mit Kleinkugelanhänger in einem, auch frühawarische Gegenstände enthaltenden Fundverband auf (Szeged-Fehértó A Grab 9). Untersucht man die Größe der Klein- und Großkugelanhänger der Ohrgehänge, bekommt man auffallend einheitliche Angaben hinsichtlich eines Typs oder Untertyps. Im allgemeinen ist es zu sagen, daß nur die, in den Randgebieten des Karpatenbeckens vorgekommenen Stücke von dem Durchsclinitt abweichen. Durch die Maßangaben der einzelnen Typen kann die oben behandelte Entwicklungsreihe unterstützt werden. Der Grund der Zusammenhänge ist in der Herstellung in der gleichen Werkstatt/in den gleichen Werkstätten zu suchen. Auf die Granulationsverzierung kann die allgemeine Folgerung gezogen werden, wonach die Anwendimg der, in der Früh- und Mittelawarenzeit kontüuiierlich anwesenden Granulation üi drei, voneinander gut absonderbaren Form nachgewiesen werden kann. 1. Die Granulation erfüllt eine verbindende, d.h. die Anpassungen bedeckende Funktion. Dieser Gruppe snid die auf den Ohrgehängen mit Pyramidenaiaiänger angewandte Granulation und die Ohrgehänge mit Großkugelanhänger PähipusztaUntertyps zuzuordnen. 2. Die verzierende Funktion tritt in den Vordergrund (Rhombus, Dreieckmuster, Fassung für Edelsteine, oder deren Imitation). Damit parallel wird die Häufigkeit der Anwendimg dieser Verzierungsart größer. Aufgrund des Dreieckmusters und der rhombischen Verzierung können die Gräber mit Ohrgehangebeigaben mit den Gräbern in Beziehung gebracht werden, in denen granulationsverzierte Gegenstände, u.a. Schwerter mit granulierten 3-förmigen Hängeösen vorkamen (Hängeösen von Alpár und Kecel). 3. Die in Reihen geordneten Muster werden allgemein. Die Häufigkeit des Vorkommens der Verzierung nimmt ab. Die Ausführung der Granulation ändert sich. Größere und gröbere Granulationskömehen sind kennzeichnend und zugleich werden sie bei der Verzierung immer seltener angewandt. Außer dem, daß die Ohrgehänge formell und typologisch miteinander üi Verwandtschaft gebracht werden können, wird diese Tatsache in den weiteren eine absondernde Rolle spielen. Für die Ornamentik bleibt die Anordnung in rhombischer Form weiterhin charakteristisch, aber im Gegensatz zu dem dichten, aus kleinen Kömchen bestehenden, flächenfüllenden Muster verbreitet sich das, aus vier Granulationskömehen bestehende gröbere Rhombusmuster allgemein. Übersetzt von Katalin H. SIMON Ormándy János Móra Ferenc Múzeum 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3.