A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)
Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)
Die in den nächsten Jahrzehnten schnell wachsenden, Kollektionen zeigten, daß dieses schöne Museumsgebäude für eine moderne Stadt wie Temeswar zu klein war. Deshalb wurde bereits im Jahre 1902, nach einem entsprechenden Komitatsbeschluß ein großartiger Kulturpalastbau geplant. Nach diesem Beschluß soüte das neue Kulturzentrum auf den Platz der heutigen Rumänisch-orthodoxen Kathedrale stehen. Die Bauarbeiten sollten im Jahre 1913 beginnen, wurden aber wegen des Balkankrieges verschoben, und das für den Bau vorhandene Kapital, 700.000 Kronen, wurde während des Ersten Weltkrieges in Kriegsanleihen gesteckt und sind so verlorengegangen. DIE MITGLIEDERSCHAFT In den ersten Jahrzehnten des Vereinslebens war eines der meistdiskutierten Probleme die Mitgliedschaftsfrage. Noch vor der Vereinsgründung rechnete Ormos mit der aktiven Unterstützung des Tschanader Bischofs Alexander Bonnanz.und mit der Mitarbeit der den verschiedenen Religionsgemeinschaften zugehörenden zahlreichen Geistlichen. In der Tat zählte der Verein im Jahre 1872 neun Gründer und 8o Mitglieder. Zum Vereinskapital hatten die Gründungsmitglieder, der Bischof Alexander Bonnanz 3.000, die Königliche Freistadt Temeswar 5.000 und die Baronin Ifigenia Gyika 1.500 Forint beigesteuert. In der Zeitspanne von 1872 bis 1919 waren die meisten Mitglieder, kirchliche Würdenträger, Lehrer, Rechtsanwälte, Journalisten und Beamte. Zahlenmäßig war die Zahl der Adeligen immer klein, eine Tatsache die von Ormos immer wieder bemängelt wurde.Aber bei größeren Spendenaktionen, wie bei der Beschaffung der Mittel für den Museumsbau im Jahre 1881-1883, stammten die größten Beiträge von den adeligen banater Großbesitzern Sina, Csekonics und Gorove. Zahlenmäßig stabüisierte sich die Mitgliedschaft am Ende des XLX. Jahrhunderts auf 180-190 Personen, die meisten zu den Komitaten Temesch und Torontal gehörend. Von den aktiven, also den arbeitenden Mitgliedern, waren die meisten Geistliche, Lehrer und Rechts-anwälte wie: Jenö Szentklaray, Ferenc Varga (Priester aus Gyorok), Antal Bolesznay (Orschowa), Petru Despinits, Johan N. Preyer, Ortvay Tivadar (1843-1916) aus Temeswar, Frigyes Pesty (1823-1889) aus Budapest, Ivanyi István aus Neutra, Felix Müleker (1858-1942) und Leonhard Böhm aus Weikirchen. Am Ende des Jahres 1872 traten dem Verein einige griechisch-katholische Würdenträger aus Lugosch mit dem Bischof Olteanu an der Spitze bei. Bis 1919 gehörten dem Verein zahlreiche Vertreter der rumänischen Intellektueüen des Banats wie zum Beispiel, Dr. Alexandru Coda, Gheorghe Traüa, loan Dobran, Petru Opris, Pavel Rotariu, Gheorghe Ardelean, Emü Micu, Emanuel Gojdu, Dr.Josif Petrus, Juliu Stancea an. ' Entsprechend positiv entwickelten sich die Beziehungen zu den Vertretern anderer ethnischen und Religiönsen Gemeinschaften des Banats. Zu den Vereinsmitgliedern zählten auch der temeswarer Rabbiner Dr. Mor Löwy und dessen Nachfolger Dr. Jakob Singer. Beiden hatten mit mehreren wissenschaftlichen Beiträgen zu den Vereinssitzungen beigetragen. Der Verein verfolgte mit gleicher Aufmerksamkeit die Geschichte der im Banat lebenden Volksgruppen. Schwerpunktsmäßig wurde das römische Erbe Banats behandelt. Die meisten Studien und Abhandlungen die im Vereinsheft „Törté-