B. Nagy Katalin: A székkutas-kápolnadűlői avar temető. A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Monographia Archeologica 1. (Szeged, 2003)

SZALONTA1 Csaba: A székkutas-kápolnadűlői avar kori temető öveinek elemzése - Die Analyse der Gürtel des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Székkutas-Kápolnadűlő

Zusammenfassend ist es feststellbar, dass die große Mehr­heit der Gürtel Tragenden in die Altersklasse der Erwachse­nen gehörte, aber auch die Zahl der mit Gürtel bestatteten Kinder kann nicht vernachlässigt werden. Frauengürtel In 55 von den 70 Frauengräbem mit Gürtelbeigabe gab es einen einfachen Gürtel, und in drei Bestattungen stieß man auf zwei unverzierte Gürtel. Drei Frauen trugen einen Gürtel mit 1-3 Zierden (Grab 198, 442, 524), und drei Frauen hatten je einen Gürtel­beschlag auf dem Gewand, diese waren also aller Wahr­scheinlichkeit nach nicht an einem Gürtel befestigt worden (Grab 8, 392, 398). Sechs Frauen trugen einen beschlag­verzierten Gürtel (Grab 2, 119, 125, 201, 208, 249). Vier von den kompletten, in Frauengräbem gefundenen Gürteln wurden mit gegossenen bronzenen Gürtelbeschlägen verziert, und es gab einen Gürtel mit, aus Blech ausgeschnittenen Beschlägen (Grab 125). Die Benutzung der Frauengürtel mit Eisenbeschlägen (Grab 442, 524) wurde von der Mittelawarenzeit an häufiger, aber sie bieten wenig Möglichkeit zur Analyse. Frauengürtel aus Blech: Die gepresste Nebenriemenzunge des Grabes 198 spiegelt eine frühawarenzeit!iche Tradition, die aber auch in der Mittelawarenzeit häufig vorkommt. Der im Grab 125 vorgekommene Gürtel wurde mit unverzierten, aus Blei- und Bronzeblech ausgeschnittenen, mittels Niete befestigten Einzelbeschlägen verziert. Der Typ der Schnalle datiert dieses Grab in die Übergangsperiode. Die an den germanischen Tierstil erinnernde Nebenriemenzunge des Stol­lengrabes 398 konnte aus einer früheren Periode stammen. Frauengürtel mit gegossenen Bronzebeschlägen: Die ran­kenverzierte Riemenzunge mit Tülle des Grabes 90 vertritt einen häufig auftretenden Typ im Fundkreis mit Greifen-Ran­ken-Verzierung. Die in den Frauengräbern 119 und 201 vorgekommenen Gürtel sind einander sehr ähnlich. Die Riemenzungen mit Befestigungsöse und flacher Rankenverzierung treten in der spätawarischen Metallurgie gleichzeitig mit den da gefun­denen schildförmigen, mit flachen Ranken verzierten Gür­telbeschlägen und Lochschützern (GARAM 1995, 248, 252) auf. Die verzinnten Gürtelzierden des Frauengrabes 208 sind in die späte Periode des Gräberfeldes zu datieren. Der im Frauengrab 2 vorgekommene, mit vergoldeten Bronzebeschlägen verzierte Gürtel ist einer der schönsten und interessantesten spätawarenzeitlichen Gürtel nicht nur des Gräberfeldes von Székkutas, sondern der ganzen südlichen Tiefebene. Auf dem Gürtel gab es insgesamt 54 Beschläge, deren Gewicht 298,6 g war. Männergürtel In 112 von den Männergräbern des Gräberfeldes kamen Gür­tel vor. Von ihnen waren 75 unverziert, während es auf sechs Gürteln 1-2 Beschläge gab. 29 Personen trugen einen kom­pletten Gürtel (Grab 3, 31, 38, 51, 54, 70, 91, 96, 122, 138, 191, 236, 237, 239, 244, 271, 279, 329, 362, 382, 383, 388, 391, 396, 416, 477, 491, 539, 548). Von ihnen waren sechs Gräber WO-orientiert: Grab 54, 96, 122, 236, 362, 548, die Orientierung der üblichen Gräber war einheitlich NNW. Gürtel mit Beschlägen blecherner Konstruktion wurden in 14 Bestattungen gefunden (Grab 51, 122, 138, 237, 239, 244, 271, 383, 391, 396, 477, 482, 536, 539). Unter den Gürteln mit Blechbeschlägen müssen die Exem­plare unterschieden werden, die die Traditionen der Früh­awarenzeit fortsetzen, bzw. die, die auf Grund der formalen und technischen Analogien lieber in die mittelawarenzeitliche Übergangsperiode gehören. Der frühen Gruppe können die im Grab 51 vorgekom­menen, aus Silberblech gepressten schild- und doppelschild­formigen Beschläge mit Bleieinlage zugeordnet werden. Der Gürtel des Grabes 239 ist mit Hilfe des zum Pferdegeschirr gehörenden Beschlages in die Frühawarenzeit datierbar, aber er konnte ganz gewiss schon in der Mittelawarenzeit in die Erde gelangt haben. Aufgrund der gepressten Bronzebeschlä­ge und der aus verzinntem (?) Bronzeblech gefertigten Ne­benriemenzunge kann auch das Grab 271 an den Anfang der Belegungszeit des Gräberfeldes datiert werden. Die an das Ende des 7. Jahrhunderts datierbare Übergangszeit ist z. B. von der Hauptriemenzunge des Grabes 122, den einfachen Gürteln mit Blechbeschlag, bzw. mit Gürtelschnalle mit ble­cherner Schlaufe (Grab 125, 138), und von den rosettenför­migen Bronzebeschlägen und der mit einer Rippe verstärkter Riemenzunge des Grabes 237 vertreten (GRÓF 1991, 321-322). Dem letzterwähnten Exemplar ähnelnde Funde kamen in den Gräbern 388 und 391 vor. Für die Datierung dieses Gegen­standes sprechen auch die aus Bronzeblech gefertigten Loch­schützer des Gürtels und die Gürtelzierden aus quadratför­migem Eisenblech, mit Bronzeblech bedeckt. Der Gürtel des Stollengrabes 396 hat im Gräberfeld von Székkutas keine Analogie. Die Funde des Grabes 477, näm­lich die profilierte Bronzeschnalle mit schwalbcnschwanz­förmigem Fortsatz, der aus Bronzcblech gefertigte Gürtel­beschlag und die ähnliche Riemenzunge, können gut datiert werden (GARAM 1995, 206). Die im Männergrab 539 gefun­denen, aus Bronzeblech ausgeschnittenen Gürtelbeschläge mit Ringanhänger sind typische Vertreter der mittelawarenzeit­lichen Metallurgie. Blecherne und gegossene bronzene Gürtelbeschläge auf dem gleichen Gürtel (Grab 9): Die blechernen Gürtelbeschlä­ge und diese mit Ringanhänger bilden eine bedeutende Grup­pe innerhalb des Gräberfeldes (Grab 31, 38, 70, 125, 138, 191, 236, 329). Für alle Gürtel ist die Anwendung der trapez­förmigen Schnalle mit blecherner Schlaufe, der mit großköp­figen Nieten befestigten Gürtelbeschläge und der gegossenen Bronzebeschläge kennzeichnend. In einigen Fundkomplexen gibt es keine bronzene gegossene Gürtelzierde, diese sind wahrscheinlich für eine frühere Phase charakteristisch. Die neben den blechernen Gürtelzierden auftauchenden gegossenen Bronzezierden sind im Allgemeinen sehr frühe Exemplare. Diese sind wie folgt: hufeisenförmiger gegossener Lochschützer aus Bronze (Grab 388), rechteckiger, mit Grei­fenmotiv verzierter Beschlag mit Anhänger (Grab 38), ein­teilige, ranken- oder greifenverzierte Riemenzungen mit Tülle (Grab 38, 70, 96, 236, 329, 362), rankenverzierter Propeller­beschlag (Grab 96), einteilige Hauptriemenzunge, beidseitig mit Menschen- und Tierdarstellungen (Grab 96), rechteckige Gürtelbeschläge mit durchbrochener Rankenverzierung (Grab 362). Die Deutung des im Grab 191 vorgekommenen Dop­pelgürtels ist komplizierter: Die Gürtel wurden nicht zur gleichen Zeit hergestellt, da sie aber gleichzeitig getragen und im Grab beigegeben wurden, müssen sie hinsichtlich der Archäologie und Tracht für gleichzeitig gehalten werden. Es ist also zu sehen, dass die blechernen Gürtelzierden am häufigsten mit dieser frühesten Gruppe der Beschläge mit Greifen-Ranken-Verzierung vorkommen. Für diesen Fund­kreis sind die Neben- und Hauptriemenzungen mit Tülle kennzeichnend. Gürtel der Männer mit gegossenen Bronzezierden (Grab 3, 43, 54, 114, 279, 382, 416, 491, 548): Zwei Haupttypen der Gürtel können unterschieden werden. In der ersten Gruppe

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