A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1991/92-1. (Szeged,1992)

Régészet - Simon László: A tápéi korai avar kard

DAS SCHWERT DER FRÜHEN AWAREN VON TÁPÉ László Simon In Tápé im 85. Brunnengebiet wurde im 11. Grab ein einschneidiges, silberbeschlagenes Schwert gefunden, die Gesamtlänge beträgt 96.5 cm, davon ist der Griff 14 cm. Die Scheidenöffnung hat einen grössten Durchmessen von 3.5 cm, so ist die breiteste Stelle der Klinge ca. 3 cm. Die Langsachse der flachen Klinge des Schwertrückens ist gebogen, so bekommt das Schwert einen leicht gekrümmten Charakter. Die Silberbeschläge sind stark abgenutzt. An einem die Scheide umlaufenden 0.8 cm breiten Eisenband wurden die die Waffe haltende 2 cm Aussendurchmessen Eisenringe befestigt. Das Schwert von Tápé weicht in zwei Einzelheiten von dem allgemeinen mit Edelmetall beschlagenem Schwert der frühen Awaren ab. Die eine solche Einzelheit ist die Methode des Aufhängens. Die Aufhängekonstruktion aus einem Band an der Scheide befestigten Eisenringen ist für das frühe Zeitalter der Awaren sehr selten, wahrscheinlich waren die ungeschmückten Sehweiten (z.Bsp. 84 Grab von Tiszavárkony-Hugyinpart) die öfteren. Die die Aufhängekonst­ruktion verdeckenden Halteringe in der Form eines D haben keine funktionelle Aufgabe, die waren nur Schmuck. Die zweite solche charakteristische Einzelheit ist die leicht gebogene Form der Klinge. Darum kann man diese Waffe zu dem V. Typ der Schwerter der frühen Awaren einordnen. Hierher gehören Funde, bei denen man schon eine Charakteristik der späteren Säbel beobachten kann. Das leicht gebogene Schwert von Tápé und ebensolche - übrigens in der Ausführung auch ähnlich - Waffen von Kunpeszér sollten neben dem spitzenscharfen Schwert von Tárnáméra erwähnt werden. Dir Erscheinen ist ein organischer Teil der Entwicklung der frühen Awarenschwerter. In der zweiten Hälfte des frühen Awarenzeitalters (626/635 - 670/680) ­übrigens kann das Schwert von Tápé am Anfang dieser Zeitperiode gefertigt worden sein - wurde der Gebrauch der zweischneidigen Schwerter in der Hintergrund gedrängt, das einschneidige Schwert gelangte immer mehr in den Vordergrund. Gleichzeitig verringerten sich die Unterschiede der Masse der Gesamtlange und der grössten Klingenbreiten in der ersten Hälfte dieses Zeitalters. Diese Erscheinung wird als Tendenz gültig, natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Bei einigen konkreten Funden ist widerum eindeutig festzustellen, dass die einzelnen Hauptcharakteristiken der ein- und zweischneidigen Schwert vertauscht wurde. Zum Beispiel aus der Ziegelei von Sopron eine ungewöhnliche breite Klinge; die Spitze der einschneidigen Waffen aus dem 35. Grab von Környe fallen hier nach der Methode der zweischneidigen Waffen in die Mitte das Schwertblattes; das zweischneidige Schwert aus dem 1. Grab von Tiszavasvári­Koldusdomb ist an seiner Spitze ähnlich der der zweischneidigen an der einen scharfen Kante etwas abgerundet. Diese mit dem V. Typ zusammen lassen die Absicht der Perfektion der frühen Awaren­schwerter erkennen. Diese Erscheinung spiegelt die sich zeigende Tendenz in Richtung der Ent­stehung der Säbel wider. Die Gründe dafür sind durch die Veränderung des Lebensstils im Zusammenhang mit den Veränderungen der Kampftechnik der Awaren zu erklären. Der entstandene Säbel kam dann endlich erst um 670/680 in die Donau-Theiss-Gegend und zwar mit der zweiten Volkswelle der Awaren. Nach meiner Meinung ist die Entstehung der Säbel — nicht unabhängig von der Entwicklung im Karpatenbecken — in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts auf der osteuropäischen Steppe oder im Vorgebiet des Kaukasus geschohen. 35

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