A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1991/92-1. (Szeged,1992)

Művészettörténet - Gáspárné Zauner Éva: Vinkler László önarcképei

Barátai és tanítványai számára a szellemi horizont nagy tágítója volt s az is fog maradni, amíg élnek. S akik még későbben jönnek? Vinkler László is a Tisza partján élt és állt és talán rá is vonatkoznak Juhász Gyula sorai: "Megállok felhős tavaszé g alatt S mig megy a víz és az idő szalad, Érzem, hogy az öreg Tisza felett Az örökélet csillaga remeg. " DIE SELBSTPORTRÄTS VON LÁSZLÓ VINKLER Éva Gáspárné Zauner Das Selbstporträt ist eine problematische Gattung der bildenden Künste, es kann nicht nur kunstgeschichtlich, sondern auch kulturhistorisch und psychologisch gedeutet werden. Psycholo­gisch ist es ein Dokument des Ich-Bildes des Künstlers. László Vinkler gehört zu den Künstlern, die ihr Leben lang die künstlerische, wie auch menschliche Entwicklung seiner Persönlichkeit mit Selbstbildnissen dokumentierte. László Vinkler (1912-1980) lebte in Szeged, studierte in Budapest und Rom. Sein Schaffen kann keiner geprägten Schule zugeordnet werden, er experimentierte mit verschiedenen Rich­tungen der Kunst. Sein erstes Selbstbildnis stellt ihn als 14-jährigen Schüler dar, überraschend ist die Reife seines Könnens. Als er mit 28 Jahren nach Sizilien führ, bedeutete das Etna-Erlebnis eine entscheidenede Wendung in seiner Kunst. Die damaligen Selbstporträts zeigen die Wirkung dieses Erlebnisses, die weissschimmernden Berggipfel erscheinen in den Farbwirkungen. In einem schweren Unfall hat er ein Auge verloren, aber das Leiden hat seine schöpferische Kraft nincht gebrochen, seine Kunst wurde tiefer. Als Professzor der Hochschule von Szeged hat er seinen Stil und auch seine Persönlichkeit weiterentwickelt. Um sein 50. Lebensjahr herum malte er eines seiner schönsten Selbstporträts: tiefbraun und lila Reflexe spielen um das Gesicht, der Blick ist durchgeistigt und ernst. Im Jahre 1975 malte er sich in seinem Atelier als "Doktor Faustus", mit eindeutiger Anspielung auf Th. Manns Roman. Vor einem okkerbraunen Hinter­grund leuchten die weissen Haare, das Gesicht und der Blick ist fragend: habe ich mein gorsses Talent wohl verwertet? Sein letztes Selbstbildnis ist eine Zeichnung: mit einem erschütternden Blick schaut er mit dem einen Auge in die drohende Zukunft. Nicht viel später hat ein plötzlicher Herzanfall sein Ende herbeigeführt. Er war ein einsamer Schöpfer, er ist ganz allein in seinem Atelier gestorben, mit dem Pinsel in der Hand. 330

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