A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1989/90-1. (Szeged, 1992)

Éremtan - Kőhegyi Mihály: Römische Münzfunde bei den Sarmaten des Karpatenbeckens

Bei der Untersuchung der aus den Gräbern und Siedlungen ans Tageslicht gekommenen römischen Münzen konnte festgestellt werden, daß diese mehr oder weniger drei Linien entlang gefunden wurden: an der Strecke von Pannonién mit Dazien verbindenden Lugio-Parthiscum, in den Abschnitten zwischen Intercisa­Resculum und Aquincum-Porolissum. 11 Alle drei Straßen führten über das Land der Sarmaten. Von den neun geschlossenen Funden kamen 5 (Abony, Hajdúnánás, Mende, Öcsöd, Tiszanagyrév) in der Nähe der aus Aquincum, 4 hingegen (Elek, Kecel L, Kecel П., Kiszombor) der aus Lugio ausgehenden Straßenlinien zum Vorschein (Karte 1). Der überwiegende Teil der Funde kann den heutigen Erfordernissen entsprechend nur in beschränktem Maße analysiert werden, da ja ein Teil von diesen nicht in die Museen gelangt ist und über sie liegen nur in einige Sätze abgefaßte Berichte vor (Abony); ihr anderer Teil wurde zwar publiziert, jedoch klassifizierte ein jeder Forscher das mangelhaft beschriebene Material seinem eigenen Forschungsgebiet entsprechend (barbarische Nachahmungen, Prägestätten). Ihr Informationswert ist demnach ziemlich gering und gerade deshalb wäre es gefährlich und irreführend weitgehende Schlüsse aus ihnen zu ziehen. 12 Jedenfalls hat man den Eindruck, daß die Fundstellen chronologisch in zwei gut absonderbare Blöcke geteilt werden können (Abb. 2). Zwei Fundstellen beginnen im zweiten Drittel des 1. Jhs mit der Prägung des Nero (Kecel IL, Tiszanagyrév), eine mit Galba (Kiszombor), zwei mit Vespasia­nus (Abony, Elek) und eine mit Traianus (Mende). Die spätesten Prägungen zeigen eine große Streuung und umfaßen fast ein ganzes Jahrhundert: 133 n. Chr. G. (Tiszanagyrév), 161 (Abony), 180 (Kiszombor), 193 (Elek), 211 (Mende), 217 (Kecel П.). Ihre Verbergung kann mit den Kämpfen in Zusammenhang gebracht werden, über die die zeitgenössischen römischen Auktorén ausführlich berichten. 13 Die anderen drei Funde wurden nach gutem anderthalb Jahrhundert verborgen: im Jahre 374 (Hajdúnánás) und 378 (Öcsöd, Kecel L). Diese letzteren lassen sich ge­wiß an die hunnischen Einfälle knüpfen. 14 Betreffs der Stückzahl der frühen und späten Funde kann eine große Abweichung festgestellt werden. Die frühzeitigen bestehen aus wenig Stücken: Kiszombor 41, Elek 47, Tiszanagyrév 62, Abony 109, Mende 115 St. Allein der am spätesten schliß­ende Fund von Kecel IL bildet eine Ausnahme mit seinen 2850 Münzen. Von den spätzeitigen kann Kecel I. nicht ausgewertet werden, da von diesem nur verschwin­dend wenige Exemplare (61) in die Hände des Fachmannes geraten sind. Die anderen zwei sind von erheblicher Menge : Hajdúnánás 705, Öcsöd 2001 St. Die frühzeitigen, aus gutem Silber geprägten Denare sind auffallend abgenutzt, demnach scheinen sie 11 M. KŐHEGYI: Római pénzek szarmata sírokban (Römische Münzen in sarmatischen Gär­bern). MNTÉ 1972. 173—188. 12 Die mit Komputertechnik arbeitenden statistischen Methoden verbreiteten sich in der letzteren Zeit berechtigterweise überall in der Welt. Ch. CARCASSONE —T. HACKENS: Statistics and Numismatics. PACT 1981. — S. N. COPE: The statistical Analysis of Coin Weights by Computer and Rationalized Method for Producing Histograms. NC 1980. 178. — D. SELLWOOD: A Basic Program for Histograms. NC 1980. 201. — F. REDŐ: Gyakorisági vizsgálatok a numizmatikában (Häufigkeitsuntersuchungen in der Numismatik). MNTÉ 1975. 61—75. — Á. NAGY: A numizma­tikai leletek számítógépes feldolgozásának kérdései (Fragen der Bearbeitung der numismatischen Funde dem Komputer). MKCsM 1984. 156—161. 13 Zusammenfassend A. MÓCSY: Pannónia a korai császárság idején (Pannonién zur Früh­kaiserzeit). Budapest 1975. — M. KŐHEGYI: A jazigok térhódítása és Trajanus dák háborúi (Die Raumgewinnung der Jazygen und die dakischen Kriege des Traianus). Forrás, 1977. Nr. 12. 90—92. 14 L. VÁRADY: Das letzte Jahrhundert Pannoniens (376—476). Budapest 1969. 441

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