A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)
Fóthi Erzsébet: A Kárpát-medence avar korának összehasonlító embertani vizsgálata
EINE KOMPARATIVE UNTERSUCHUNG AN AWARENZEITLICHEM ANTROPOLOGISCHEM MATERIAL AUS DEM KARPATENBECKEN I Fóthi Erzsébet Das Ziel dieser Untersuchung ist, auf die regionale Verteilung der awarenzeitlichen Bevölkerung im Karpatenbecken Schlüsse zu ziehen. In der Untersuchung wurden 47 awarische Gräberfelder, praktisch das ganze bis jetzt veröffentlichte Material berücksichtigt. Die Serien wurden durch die kraniologischen Mittelwerte der Männer, insgesamt durch 9 Meßwerte: 1, 8, 9, 17, 45, 48, 51, 52 und 54 nach Martin, charakterisiert. Die Serien wurden mit Hilfe der systematischen Cluster Analyse, mit einem, nach dem Untersuchungsmodell von Fóthi E. und Fóthi A. 1989 von Breitner entwickelten Programm, an einem IBM kompatiblen PC ausgewertet. Daraus ergaben sich die folgenden Ergebnisse: I. Das awarenzeitliche Muster ist außerordentlich heterogen. II. Es besteht die Tendenz, daß es zwischen den ähnlichen Populationen auch eine regionale Verbindung gibt. Es wurde 5 Gruppen gefunden, deren Elemente sowohl in anthropologischem als auch in geographischem Sinne zu verknüpfen sind. Unter den Elementen des 6. Clusters ergab sich keine georaphische Verbindung. 1. Das Gros der Elemente aus der Westgruppe stammt aus Pannonién. Das anthropologische Material von Fészerlak, Keszthely, Környe, Toponár und Solymár bildet den { Kern von diesem Cluster. Wegen der Ähnlichkeit an den Mustern von Fészerlak gehört auch der sich nördlich der Donau befindende Fundort Virt zu dieser Gruppe. 2. Die Gruppe zwischen der Donau und der Theiß. Dies ist die markanteste unter dem G esamten awarenzeitlichen Material. Kecel, Tiszavárkony, Ülló' I und II, Moravica, Adorján"anya, Kiskőrős-Pohibuj Mackó gehören ihr an. 3. Die Gruppe an der Donau und der Theiß. Diese ist eine lose aber trotzdem zusammengehörende Gruppe. Ihre Elemente sind: Fehértó-A, Előszállás-Bajcsihegy, Kékesd, Szentes-Kaján und Jánoshida-Tótkérpuszta. 4. Die Nordgruppe. Sie erstreckt sich in den nördlichen Regionen des Karpatenbeckens. Ihre Repräsentanten: Nove Zamky, Kosice-Sebastovce, Holiare, Zwölfaxing und Zelovce. 5. Zwischen der Donau und der Theiß gibt es noch eine andere homogene Gruppierung, die aus wenigeren Elementen besteht als die von diesem Gebiet schon erwähnte Gruppe. Diese Fundstellen sind: Szeged-Kundomb, Sükösd-Ságod und Alattyan-Tulat. 6. Populationen vorwiegend mongolid-mongoloider Züge (Leobersdorf, Mosonszentjános, Kunszállás, Madaras, Backa-Topola) bilden eine sehr lose Gruppe. Dies bedeutet eher eine Abweichung von den übrigen, mongoloidé Elemente nicht oder kaum aufweisenden Bevölkerungen als eine Ähnlichkeit untereinander. III. Mit Hilfe von 4 Kontrollgruppen (ostsarmatische, westgermanische, slawische und einige Muster aus Mittelasien) gelang es, Analogien zu einigen awarenzeitlichen Populationen zu finden. Die Bevölkerung von Artánd und Backa Petrovo Selo paßte gut zum ostsarmatischen Cluster. An germanische Beziehungen denke ich vor allem im Falle von Zvölfaxing, Szekszárd-Palánk und Kiskó'rős-Városalatt. i 500 «