A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)
Kiss Gábor: A Szombathely–Kőszegi úti avar lovassír (A késő avarkori négy-, és ötkaréjos lószerszámveretek)
' DAS AWARISCHE REITERGRAB VON SZOMBATHELY-KŐSZEGI-ÚT (Die spätawarenzeitlichen vier- und fünfblättrigen Pferdegeschirrbeschläge) Kiss Gábor Gegen 1966 wurden spätawarenzeitliche Pferdegeschirrbeschläge ins Museum von Szentendre eingeliefert. Da der Fund angeblich in Szombathely, in irgendeiner Nebengasse der KŐszegi-út zum Vorschein kam, wurde er bald in das Museum von Szombathely weitergeleitet. Die genaue Fundstelle und die Fundumstände konnten bis jetzt leider noch nicht geklärt werden. Die ins Museum gelangte Fundeinheit besteht aus mehreren gegossenen, dicht vergoldeten bronzenen Riemenbeschlägen (1 großer fünfblättriger Pferdegeschirrbeschlag, 7 kleinere, vierblättrige Pferdegeschirrbeschläge, 1 kleine Riemenzunge mit Blechunterlage, 1 Lochschützerbeschlag) und aus einer gegossenen bronzenen Schelle (Abb. 1-2). Nach der Aufnahme der Analogien der vier- und fünfblättrigen spätawarenzeitlichen Pferdegeschirrbeschläge (Tabelle 1 und Abb. 4-5), nach der Untersuchung ihrer Verbreitung Í Abb. 3) und nach der Bestimmung ihrer relativen Chronologie (Tabellen 5-7), wurden ihre 7 ormänderungen in der Zeit (Tabellen 2-4) und die wahrscheinlichen Werkstätten (Abb. 3) bestimmt. Auf Grund ihrer Lage in den Gräbern (Abb. 6-8) wurde auch ihr Platz auf dem Geschirr nachgewiesen (Tabelle 8 und Abb. 9). ) Daraus folgt, daß die Pferdegeschirrbeschläge von Szombathely-KŐszegj-út aus dem Zaumzeug eines Pferdes aus einem spätawarenzeitlichen Reitergrab stammen. Sie wurden im Gebiet der heutigen Westslowakei hergestellt und von dort gelangten sie entweder durch Handel oder direkt mit ihrem Besitzer in den südlichen Teil des Kisalföld. Ihre Fertigung und Montage kann man auf die Blütezeit der awarischen Gußkunst, das heißt in die 50er, 60er Jahre des 8. Jahrhunderts datieren. Wenn man die Abnutzung der Beschläge betrachtet, könnte das Geschirr längere Zeit in Gebrauch gewesen sein, was ihre Grablegung in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts bestimmt. Sein Besitzer erlebte den im Oktober 791 die antike Savaria berührenden Feldzug von Karl dem Großen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr. > 461